Das CRA-Mindset-Manifest von NeelixberliN – Wissenschaft, Seele & Realität
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„David war schon da. Ich musste nur all das von dem Marmorblock entfernen, was nicht David war.“ – Michelangelo
Dieser Satz ist der Schlüssel zu Deinem Urvertrauen.
Du denkst, Du musst Selbstvertrauen aufbauen, lernen, verdienen. Das ist Ego. Maxim Mankevich sagt: Es ist genau umgekehrt. Du bist bereits Urvertrauen. Du bist bereits eine Schöpferin. Du hast es nur vergessen, verschüttet unter dem „Marmorblock“ Deiner Sucht, Deiner Ängste, Deiner Konditionierungen („Du bist nicht gut genug“, „Du schaffst das nie“).
Spirituelles Erwachen – und Deine Genesung – bedeutet nicht, etwas Neues dazuzulernen. Es bedeutet, loszulassen, was Du nicht bist. Den Marmor wegmeißeln.
Aber wie zur Hölle sollst Du vertrauen, wenn Dein Leben ein Scherbenhaufen ist? Wenn Du immer wieder fällst?
Ich bin Gabriel. Mein Urvertrauen war pulverisiert. In diesem Artikel zeige ich Dir, wie die Geschichte von Michelangelo, die Weisheit eines alten chinesischen Bauern und die knallharte Logik von CRA (Rückfallprävention) Dir helfen, dieses Vertrauen wiederzufinden – nicht trotz, sondern wegen Deiner Brüche.
📊 DIE FAKTEN: RÜCKFALL IST TEIL DES PROZESSES
Die Suchtforschung betrachtet Rückfälle (Slips oder Relapses) nicht als Versagen, sondern als häufigen und oft erwartbaren Teil des Genesungsprozesses. Das „Relapse Prevention Model“ von Marlatt & Gordon betont, dass nicht der Ausrutscher selbst das Problem ist, sondern die Reaktion darauf (der „Abstinence Violation Effect“ – das Gefühl, alles sei verloren). CRA integriert diese Erkenntnis: Durch proaktive Planung (Trigger erkennen, Bewältigungsstrategien, Slip-Plan) wird der Ausrutscher entkatastrophisiert und als Lernchance („Mag sein“) umgedeutet. Das stärkt die Selbstwirksamkeit und das Urvertrauen in die Fähigkeit, den Prozess *trotz* Schwierigkeiten zu meistern.
Die Seele: „Mag sein“ – Die Kraft der radikalen Akzeptanz
Dein Ego hasst Rückschläge. Ein Ausrutscher, ein Craving, ein schlechter Tag – und das Ego schreit: „Siehst Du! Alles umsonst! Du bist ein Versager!“ Es bewertet, verurteilt, zieht Dich runter.
Die Seele reagiert anders. Mankevich erzählt die Geschichte des chinesischen Bauern:
- Pferd läuft weg? Nachbarn: „Pech!“ Bauer: „Mag sein.“
- Pferd kommt mit Wildpferd zurück? Nachbarn: „Glück!“ Bauer: „Mag sein.“
- Sohn bricht Bein beim Reiten? Nachbarn: „Pech!“ Bauer: „Mag sein.“
- Krieg bricht aus, Sohn wird nicht eingezogen? Nachbarn: „Glück!“ Bauer: „Mag sein.“
Der Bauer bewertet nicht. Er akzeptiert, was ist. Er vertraut einem höheren Plan, den er nicht versteht.
Das ist Urvertrauen auf Seelen-Ebene. Es bedeutet nicht, alles gut zu finden. Es bedeutet, aufzuhören, Dich selbst fertigzumachen, wenn etwas „Schlimmes“ passiert (wie ein Rückfall). Es bedeutet, neugierig zu fragen: „Okay, das ist jetzt so. Mag sein. Was kann ich daraus lernen? Wofür war’s wertvoll?“
Die Sucht ist Teil Deines Seelenplans. Sie ist die „härteste Schule“, wie Mankevich sagt. Sie ist nicht Dein Feind, sie ist Dein Lehrer – wenn Du aufhörst zu bewerten und anfängst zu lernen.

Die Logik (CRA): Rückfallprävention – Vertrauen durch Plan B
Wie übersetzt man dieses spirituelle „Mag sein“ in die harte Realität der Suchtgenesung? Wie baust Du Vertrauen auf, wenn die Angst vor dem nächsten Rückfall riesig ist?
Die Antwort von CRA ist die Rückfallprävention (Relapse Prevention). Das klingt erstmal paradox: Man plant für etwas, das man vermeiden will. Aber genau das schafft Vertrauen.
CRA sagt: Rückfälle sind kein Zeichen von Schwäche, sondern oft vorhersehbare Ereignisse in Hochrisiko-Situationen. Statt in Panik zu verfallen (Ego), analysierst Du (Seele/Logik):
- Trigger identifizieren: Welche Situationen, Gefühle oder Personen erhöhen das Rückfallrisiko massiv? (Hier hilft die Funktionsanalyse aus Artikel 1).
- Frühwarnzeichen erkennen: Was sind Deine persönlichen körperlichen oder emotionalen Signale, bevor das Craving unkontrollierbar wird? (z.B. Unruhe, Gereiztheit, alte Gedankenmuster).
- Konkrete Bewältigungsstrategien planen: Was genau tust Du, wenn ein Trigger oder Frühwarnzeichen auftritt? Wen rufst Du an? Wohin gehst Du? Welche CRA-Fertigkeit (z.B. Nein-Sagen, Problemlösung) wendest Du an? Schreibe es auf!
- Den „Ausrutscher-Plan“ (Slip Plan) erstellen: Was tust Du, wenn Du trotzdem konsumiert hast? Wie stoppst Du den Absturz? Wen informierst Du? Wie analysierst Du den Slip (neutral, wie der Bauer!), um daraus zu lernen?
Die CRA-Rückfallprävention ist das Gegenteil von „Hoffen und Beten“. Es ist ein wissenschaftlicher Plan B. Und das Wissen, einen Plan B zu haben, nimmt dem Ego (der Angst) die Macht und gibt der Seele (dem Vertrauen in den Prozess) Raum. Du vertraust nicht darauf, perfekt zu sein. Du vertraust darauf, dass Du Werkzeuge hast, um mit Unvollkommenheit umzugehen.
✍️ GABRIELS BEICHTE: MEIN ERSTER BEWUSSTER „MAG SEIN“-MOMENT
Ich war mehrere Monate clean, das erste Mal seit Jahren. Ich fühlte mich unbesiegbar. Dann kam ein alter „Freund“, eine unerwartete Situation, ein Moment der Schwäche – und ich hatte einen Slip. Nur eine kleine Menge, aber mein Ego explodierte: „Du Idiot! Alles war umsonst! Du wirst es nie schaffen!“ Ich wollte mich verkriechen, lügen, weitermachen.
Aber diesmal war etwas anders. Ich hatte den CRA-Rückfallplan. Ich atmete tief durch und zum ersten Mal dachte ich nicht „Scheiße!“, sondern… „Okay. Mag sein.“ Es war keine Gleichgültigkeit, es war Akzeptanz. Ich aktivierte meinen Plan: Ich rief meinen Therapeuten an. Ich sprach ehrlich darüber. Ich machte die Funktionsanalyse des Slips.
Der Slip tat weh. Aber die Reaktion darauf war anders. Kein Absturz. Keine Lügen. Nur die neutrale Analyse: Trigger erkannt, Strategie hat nicht gereicht, neue Strategie entwickeln. In diesem „Mag sein“ lag zum ersten Mal echtes Urvertrauen – nicht, dass ich nie wieder falle, sondern dass ich weiß, wie ich wieder aufstehe.

🛠️ DAS CRA-MINDSET SURVIVAL KIT (WOCHE 6)
Deine Mission: Dein Mini-Rückfallplan – Der Notfall-Anker.
Vertrauen entsteht durch Vorbereitung. Nimm Dir 15 Minuten Zeit und beantworte (schriftlich!) diese Fragen für Deinen persönlichen Plan B. Sei ehrlich.
- Meine Top 3 Trigger (Situationen/Gefühle):** Was bringt Dich am ehesten in Versuchung? (z.B. Einsamkeit, Streit, alter Freund X).
- **Meine Frühwarnzeichen:** Woran merke ich, dass es gefährlich wird, *bevor* das Craving kommt? (z.B. Schlechter Schlaf, Gereiztheit, alte Musik hören).
- **Meine 3 Notfall-Strategien:** Was tue ich SOFORT, wenn ein Trigger/Warnzeichen auftritt? (z.B. 1. Ort verlassen, 2. Person Y anrufen, 3. 10 Min Atemübung). Sei KONKRET!
- **Mein „Mag sein“-Plan (nach einem Slip):** Was sind die ERSTEN 3 Dinge, die ich tue, wenn ich doch konsumiert habe, um den Absturz zu stoppen? (z.B. 1. Rest wegwerfen, 2. Person Z informieren, 3. FA des Slips machen).
Lege diesen Zettel an einen sicheren Ort (oder speichere ihn im Handy). Allein das Wissen, diesen Plan zu HABEN, stärkt Dein Urvertrauen.
🔬 LABOR-NOTIZ: DEIN „MAG SEIN“-MUSKELTRAINING
Urvertrauen braucht Akzeptanz. Übe den „Mag sein“-Muskel diese Woche an KLEINEN Alltags-Ärgernissen.
Achte auf Deine Reaktion, wenn etwas Unerwartetes passiert (z.B. Bahn verspätet, Milch verschüttet, jemand sagt was Doofes).
Standard-Reaktion (Ego): Ärgern, Fluchen, Bewerten („Typisch!“, „Immer ich!“).
„Mag sein“-Reaktion (Seele): Innehalten, tief durchatmen, die Situation kurz *neutral* benennen („Okay, die Bahn ist spät. Mag sein.“) und dann fragen: „Was ist jetzt der nächste konstruktive Schritt?“
💡 DEIN ERGEBNIS & NÄCHSTER SCHRITT:
Du wirst merken: Das Ärgern (Ego) kostet viel Energie und ändert nichts. Das Akzeptieren („Mag sein“) schafft **Ruhe und Klarheit** für Lösungen.
Genau diesen Muskel trainierst Du für den Umgang mit Triggern und Cravings. Nicht bewerten, akzeptieren („Okay, Craving ist da. Mag sein.“) und DANN Deinen Plan (Survival-Kit) aktivieren.
❓ Erweiterte FAQ: Die harten Fragen zum Urvertrauen
1. Ist „Urvertrauen“ nicht naiv? Die Welt ist doch gefährlich.
Urvertrauen (Seele) bedeutet nicht, blind zu sein. Es bedeutet, auf die eigene innere Stärke und Lernfähigkeit zu vertrauen, *egal* was im Außen passiert. Der Bauer hatte Vertrauen, nicht weil er wusste, dass alles gut wird, sondern weil er wusste, dass er mit allem umgehen kann („Mag sein“). CRA-Rückfallprävention ist das gleiche: Vertrauen durch Kompetenz, nicht durch Naivität.
2. Michelangelo war ein Genie, ich bin nur süchtig. Wie soll ich „David“ sein?
Das ist Dein Ego, das den Marmorblock verteidigt! Die Metapher bedeutet: Dein *wahres* Selbst (Deine Seele, Dein Potenzial) ist bereits perfekt unter der Sucht verborgen. Deine Aufgabe ist nicht, Perfektion zu erschaffen, sondern die Schichten („was nicht David ist“ = Sucht, Angst, Selbsthass) abzutragen. CRA gibt Dir die Meißel dafür.
3. Bedeutet „Seelenplan“ und Akzeptanz, dass ich passiv sein soll?
Nein, im Gegenteil! Akzeptanz („Mag sein“) ist der ERSTE Schritt. Es schafft die Ruhe, um dann KLAR und AKTIV zu handeln (Schritt 2). Der Bauer hat akzeptiert, dass das Pferd weg ist, UND DANN ist er losgegangen, es zu suchen. Die CRA-Rückfallprävention akzeptiert das Risiko UND erstellt DANN einen aktiven Plan. Akzeptanz ohne Handlung ist Resignation (Ego). Akzeptanz + Handlung ist Urvertrauen (Seele).
4. Muss ich an Reinkarnation glauben, damit das funktioniert?
Nein. Mankevich nutzt Reinkarnation als Erklärung für den „höheren Plan“. Du kannst es auch psychologisch sehen: Deine Sucht ist das Ergebnis Deiner bisherigen Lebenserfahrungen („Karma“ dieses Lebens). Die „Prüfungen“ sind Chancen, alte Muster zu durchbrechen. Das „Loslassen, was Du nicht bist“ ist das Ablegen alter, schädlicher Identitäten. Das Prinzip bleibt gültig, egal ob Du an ein Leben oder viele glaubst.
5. Einen Rückfall planen fühlt sich an, als würde ich ihn herbeirufen.
Das ist ein Trugschluss des Egos (Angst). Denk an einen Feueralarm: Du planst für den Brand, nicht weil Du ihn willst, sondern damit Du im Ernstfall WEISST, was zu tun ist. Das Wissen um den Fluchtweg gibt Sicherheit, es verursacht kein Feuer. Der CRA-Rückfallplan ist Dein mentaler Feueralarm – er gibt Dir Kontrolle und Vertrauen zurück.
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Jetzt! Die Kraft der Gegenwart
Eckhart Tolle ist der Meister der Akzeptanz („Mag sein“). Dieses Buch ist die ultimative Anleitung, um aus dem Ego-Verstand (Bewerten, Widerstand, Angst) auszusteigen und im Jetzt anzukommen. Es erklärt, wie Leiden entsteht (Nicht-Akzeptanz) und wie wir durch radikale Annahme dessen, was ist, inneren Frieden und Urvertrauen finden. Die perfekte spirituelle Vertiefung zur CRA-Rückfallprävention.
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Das NeelixberliN-Fazit: Du bist der David
Ich hasste Rückfälle. Jeder Slip war für mein Ego der Beweis: „Du bist unheilbar. Gib auf.“ Ich bewertete, verurteilte, versank im Selbsthass. Ich war das Gegenteil des weisen Bauern.
Die CRA-Rückfallprävention hat mein Leben verändert. Nicht, weil ich nie wieder fiel. Sondern weil ich lernte, anders zu fallen.
Ich hatte einen Plan. Ich wusste, wen ich anrufen musste. Ich wusste, dass der Slip nicht das Ende war, sondern eine Information. Ich lernte, die Funktionsanalyse nach einem Slip anzuwenden – nicht als Strafe, sondern als Lernwerkzeug. „Ah, dieser Trigger war stärker als gedacht. Nächstes Mal brauche ich eine andere Strategie.“
Ich sagte zu mir: „Mag sein.“ Und stand wieder auf.
Das ist Urvertrauen. Es ist nicht die Abwesenheit von Angst oder Zweifeln. Es ist das tiefe Wissen, dass Du – die Seele unter dem Marmor – unzerstörbar bist. Dass jeder Schlag des Meißels, auch wenn er weh tut, Dich Deinem wahren Selbst näherbringt.
Du bist nicht der Marmorblock Deiner Sucht. Du bist der David darin. Hör auf, Dich für den Stein zu halten. Erinnere Dich, wer Du wirklich bist. Meißle los.
📚 Quellen & Referenzen
- Community Reinforcement Approach (CRA): Modul „Relapse Prevention / Rückfallprävention“ nach Meyers & Smith.
- Soulmaster-Konzept: Inspiriert durch die Lehren von Maxim Mankevich (aus dem bereitgestellten Text, Michelangelo, chin. Bauer, Reinkarnation).
- Rückfallprävention (Allgemein): Bezug auf das Modell von Marlatt & Gordon (Abstinence Violation Effect).
- **Michelangelo-Zitat:** Gängige Paraphrase seiner Herangehensweise an die David-Statue.
- **Chinesische Weisheit:** Bekannte Parabel über Glück und Unglück.
- **Jetzt! Die Kraft der Gegenwart:** Eckhart Tolle, Kamphausen Media GmbH, 2010.
- **Persönliche Erfahrungen:** Gabriel (NeelixberliN-Projekt).
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