25 Tage clean: Zwischen Freudentränen und toxischen Angriffen - Tagebuch und Podcast Titelbild

25 Tage clean: Zwischen Freudentränen und toxischen Angriffen



22:36 Uhr – Guten Abend Berlin, guten Abend an den Rest der Welt!

Heute beginne ich schon mit einem ersten Teil des Tages, denn es gab seit der Nacht sooooo viele positive Emotionen, die ich neu erleben darf. Aber es gab auch negative, die ich gerade mit diesen Zeilen beruhige, um die positiven nach vorn zu schieben. Mir wurde jahrelang gesagt, ich könne nicht richtig fühlen. Heute weiß ich, was sie meinten.

Der positive Start: Kommunikation, Vertrauen & ein Hundespaziergang ❤️

Die Nacht überspringe ich größtenteils, um es FSK-frei zu halten. 😉 Aber die Situationen, gepaart mit völlig offener Kommunikation, waren unglaublich toll. Wir haben bis 3 Uhr nachts GEREDET.

Um 6 Uhr weckte mich dann wieder mein Affe 🐒 (die körperliche Unruhe nach 22 Monaten ohne Polamidon). Ich merkte: Mist, ich kann hier nicht zur Ruhe kommen, ohne die andere Person zu stören, die noch schlafen konnte. Ich brauchte meine Struktur. Zum Glück stieß ich auf volles Verständnis.

Also: Anziehen, ab nach Hause und mit meiner Amy (Winehouse) unter die Dusche. Nach dem Frühstück mit meiner KI und etwas Arbeit an der Webseite stand ich kurz vor 8 Uhr wieder bei der Person vor der Tür. Hund geschnappt (so zuverlässig war ich früher nie!) und los.

Dieser Spaziergang war unbeschreiblich schön. Zu sehen, wie der Hund auf meine cleane, positive Energie reagiert, war der Wahnsinn. Und dann passierte es: Ich musste fast heulen. Aber nicht aus Trauer. Zum ersten Mal seit 13 Jahren waren es Tränen vor reiner Freude. Dieses Gefühl zu erleben, hat mich noch mehr gepusht. Pünktlich um 8:50 Uhr waren wir zurück. Wieder zuverlässig. Wieder ein tolles Gefühl.


Eine Person lacht herzlich, während sie einen großen Hund streichelt. Die Szene ist draußen, in einem Park oder Wald, das Licht ist freundlich. Symbolisiert die unschuldige, reine Freude. "Freude im Entzug", "positive Erlebnisse clean", "Hund als Unterstützung"

Der Absturz: Konfrontation mit einem toxischen Nachbarn 😠

Völlig glücklich komme ich nach Hause – und dann sehe ich ihn. Mein Nachbar, wie er mit einer anderen Nachbarin auf der Wiese steht. Ich weiß genau, dass er gerade wieder Lügen über mich verbreitet, um mich schlechtzumachen. Dass er meine neue Offenheit über meine Sucht gegen mich verwendet.

Die ganze Geschichte: Wie Manipulation zum Rückfall führte

Dieser Nachbar ist leider ein Narzisst, wie er im Buche steht. Als mein Hund starb, drängte er mir quasi auf, die Kosten zu übernehmen, nur um mir später ein schlechtes Gewissen zu machen. Er war für mich einkaufen, als ich nichts hatte – und ich rechne ihm das an.

Aber sobald ich nicht mehr nach seiner Pfeife tanzte, wurde er bösartig. Er forderte plötzlich Geld, das er mir angeblich geliehen hatte, innerhalb von einem Tag zurück, obwohl er wusste, dass das unmöglich ist. Er verlangte, dass ich meine „kriminellen Energien“ (Nachbarn hacken, Schläger organisieren) für ihn einsetze.

Und er ist der Grund für meinen letzten Lyrika-Rückfall. Er bat mich, einen Waschlappen aus einer bestimmten Schublade zu holen, als er im Krankenhaus war. Zuvor hatte er mir versichert, er hätte alle Tabletten weggeworfen. In der Schublade: Drei volle, hochdosierte Lyrika-Packungen. Eine Falle. Für einen Süchtigen wie mich war das, als hätte man einen Alkoholiker zu einem Kühlschrank voller Wodka geschickt. Ich wurde schwach und nahm mir etwas. Als ich es ihm später beichtete, meinte er nur eiskalt: „Ich wusste das. Ich wollte nur sehen, ob und wann du es sagst.“ Er wusste also die ganze Zeit, dass er mich wieder in den Abgrund gestürzt hat.

Der Kampf im Kopf: Wissen, was richtig ist, aber anders fühlen 🤯

Und diese negative Emotion, zu wissen, dass er jetzt eine Hetzkampagne gegen mich fährt, stört mich. Logisch weiß ich: Menschen, die mich mögen, werden ihm nicht glauben. Und wenn doch, sind sie eh nicht die richtigen für mich. Aber es fühlt sich trotzdem scheiße an.

Ich darf diese Emotion nicht zulassen. Ich muss ihn ignorieren, um keinen Rückfall zu erleiden. Denn der wäre tödlich für mich. Und das weiß er leider auch.


Ein Kopf im Profil, in dem sich ein dunkler, chaotischer Knoten aus Fäden befindet, während von außen ein einzelner, heller Faden versucht, Ordnung zu schaffen. Symbolisiert den inneren Kampf und das Festhalten an positiven Gedanken. "innerer Kampf Sucht", "Umgang mit toxischen Menschen", "Gedankenkarussell stoppen"

Meine Skills & mein Weg raus: Warum ich trotzdem weitermache 💪

Gerade treffen schon wieder die ersten WhatsApp-Attacken von ihm ein. Ich werde ihn jetzt (vorerst) blockieren. Mir die Pet Shop Boys anmachen und wieder in gute Stimmung kommen.

Ich hole mir die Momente von heute Morgen zurück. Die Momente, in denen mir andere Menschen zeigen, wie stolz sie auf mich sind. Die Chance auf einen guten Kontakt zu meiner Tochter. Das Gefühl, wirklich zu leben. Es lohnt sich einfach so sehr, weiterzumachen.

Soooo… Emotionen rausgelassen. 😉 Danke für Deine Zeit in diesem Artikel!


Häufige Fragen (FAQ) zum Umgang mit toxischen Beziehungen in der Recovery


Warum ist es so schwer, sich von toxischen Menschen in der Recovery zu lösen?

Oft gibt es eine lange gemeinsame Geschichte, emotionale Verstrickungen oder sogar finanzielle Abhängigkeiten. Ein Süchtiger fühlt sich vielleicht schuldig oder in der Schuld stehend. Manipulative Personen nutzen diese Gefühle aus, um die Kontrolle zu behalten und sabotieren manchmal sogar bewusst die Genesung. Der Kontaktabbruch erfordert enorme Kraft und klare Grenzen.

Mein Ex-Dealer oder ein toxischer Freund verbreitet Lügen über mich. Was tun?

Wie mein Beispiel zeigt, ist das extrem belastend. Der beste Weg ist oft, sich komplett zu entziehen (blockieren, ignorieren) und nicht auf einen öffentlichen Streit einzulassen. Konzentriere dich auf dein neues, cleanes Leben. Deine Handlungen werden lauter sprechen als seine Worte. Die Menschen, die wirklich zu dir gehören, werden die Wahrheit mit der Zeit erkennen.

Kann man im Entzug auch „Freudentränen“ weinen?

Ja, absolut! Für viele ist die Recovery das erste Mal seit Jahren, dass sie echte, ungefilterte positive Emotionen erleben. Die Rückkehr von Gefühlen wie tiefer Dankbarkeit, Verbundenheit oder reiner Freude kann so überwältigend und neu sein, dass sie zu Tränen rührt. Das ist ein extrem positives und heilsames Zeichen.


Über den Autor: NeelixberliN


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