Tag 2: Trigger-Alarm! Lerne deine Auslöser kennen - Podcast Titelbild

Tag 2: Trigger-Alarm! Lerne deine Auslöser kennen 🚦



MEGA WICHTIGER HINWEIS ZUERST! 📢

Hey Du! Willkommen zurück! Bevor wir starten: Dieser kostenlose Workshop von „Clean mit NeelixberliN“ ist ein Support-Tool. Wenn du aber merkst, dass du den Kampf gegen Drogen, Alkohol etc. nicht alleine schaffst, ist das NULL Schande! Hol dir professionelle Hilfe (Arzt, Therapeut, Suchtberatung, Nummer gegen Kummer). Dieser Workshop ersetzt KEINE Therapie! Du bist stark, auch wenn du Hilfe suchst! ❤️

Nice, dass du wieder dabei bist! Gestern an Tag 1 ging es um deine krasse Entscheidung und dein fettes „WARUM“. Du hast das Fundament gelegt – mega stark! 💪

Heute gehen wir einen Schritt weiter und werden zu Detektiven in eigener Sache. 🕵️‍♀️ Es geht um Trigger – die geheimen Auslöser, die dich dazu bringen können, zur Substanz zu greifen, auch wenn du es eigentlich nicht willst.

Dein Motto für Tag 2: „Ich beobachte mich mit Neugier und ohne Urteil.“ 🧐


Eine stilisierte Grafik einer Person mit einer Lupe, die auf eine Landkarte ihres eigenen Kopfes und Alltags schaut. Symbolisiert die Detektivarbeit an sich selbst. "Sucht-Trigger erkennen", "sich selbst beobachten", "Muster der Sucht finden"

Was sind diese „Trigger“ überhaupt? 🤯

Trigger (deutsch: Auslöser) sind wie unsichtbare Knöpfe. Werden sie gedrückt, können sie ein starkes Verlangen (Craving) nach der Substanz auslösen. Sie können fast alles sein:

  • Äußere Trigger:
    • Personen: Bestimmte Freunde, dein Dealer.
    • Orte: Die Parkbank, der Club, ein bestimmtes Zimmer.
    • Dinge: Anblick von Drogen/Alkohol, Zubehör, bestimmte Musik, Gerüche.
    • Situationen/Zeiten: Stress, Streit, Langeweile, aber auch Partys, Wochenenden.
  • Innere Trigger:
    • Gefühle: Stress, Angst, Traurigkeit, Wut, aber auch extreme Freude.
    • Gedanken: „Ach, ein Mal ist kein Mal“, „Ich hab’s verdient“, „Nur so halte ich das aus“.
    • Körperliche Zustände: Müdigkeit, Schmerzen, Entzugserscheinungen.

Diese Trigger sind super individuell. Was dich triggert, lässt jemand anderen vielleicht kalt – und umgekehrt.

Deine Challenge für Tag 2 – Detektiv-Modus an! Das Trigger-Tagebuch 📝

Heute ist deine Hauptaufgabe, deine ganz persönlichen Trigger zu identifizieren. Schnapp dir wieder dein Notizbuch 📓 oder Handy 📱. Führe über den Tag (und vielleicht auch rückblickend) ein Trigger-Tagebuch.

Immer wenn du ein Verlangen (Craving) spürst, notiere:

  1. Datum & Uhrzeit: Wann genau war das?
  2. Situation (Außen): Wo warst du? Mit wem? Was ist gerade passiert (Streit, Langeweile, Stress)?
  3. Gefühle (Innen): Welche Gefühle hattest du kurz davor (gestresst, traurig, gelangweilt, einsam, wütend)?
  4. Gedanken (Innen): Was ist dir durch den Kopf geschossen („Ich brauche das jetzt“, „Nur ein bisschen“)?
  5. Craving-Intensität: Wie stark war das Verlangen auf einer Skala von 1 (kaum) bis 10 (extrem)?
  6. (Optional) Was hast du getan?: Hast du nachgegeben? Wenn nein, was hat geholfen? (Nur beobachten, nicht bewerten!)

Wichtig: Sei dabei wie ein neugieriger Forscher. Es geht NICHT darum, dich zu verurteilen. Es geht nur darum, deine Muster zu verstehen.

Deine Vorlage zum Kopieren & Ausdrucken 🖨️

Hier ist eine einfache Vorlage, die du direkt in deine Notizen-App kopieren oder für ein ausgedrucktes Tagebuch verwenden kannst:

Datum & Uhrzeit:

Situation (Wo war ich? Mit wem? Was ist passiert?):

Gefühle & Gedanken (Was ging in mir vor?):

Craving-Stärke (1-10):

Was habe ich getan? (Skill oder Ausrutscher?):

Mein persönlicher Check-in: So war mein Start in Tag 2 ✍️

Puh, Tag 1 war wie erwartet kein Spaziergang. Um dem Suchtdruck auf Substanzen (besonders Speed hat mir gefehlt) zu entkommen, habe ich mich in eine andere „Sucht“ gestürzt: die Arbeit. Ich habe mich komplett abgelenkt und mal eben den kompletten 7-Tage-Workshop für Angehörige erstellt. Das hat geholfen, mir ist die Decke nicht auf den Kopf gefallen.

Die Nacht ging, aber heute Morgen hat es mich erwischt. Mein Haupt-Trigger war ein innerer: Alpträume, die ein fettes Gedanken-Spinnennetz in meinem Kopf hinterlassen haben. Die ganze Vergangenheit, gemischt mit aktuellen Sorgen… das führt schnell zu hartem Reflektieren über eigene Fehler. Mein erster Impuls war, liegen zu bleiben und mich der beginnenden Depression hinzugeben. Aber zum Glück wusste ich, dass das der falsche Weg ist und hab irgendwann den Arsch hochbekommen.

Ein weiteres Problem: Meine Wohnung ist im letzten Konsum-Rausch ziemlich verwahrlost. Ich bin aber noch so kraftlos, dass ich keine Power für einen Großputz habe. Mein Plan für heute ist daher: Stück für Stück. Immer mal wieder eine Kleinigkeit (Tisch aufräumen, Wäsche waschen). Jeden Tag ein bisschen ist besser als tagelang nichts und am Ende enttäuscht von sich selbst zu sein.

Zudem hätte ich mich gestern mit einer Freundin aus der Selbsthilfegruppe treffen können. Statt einer Ausrede habe ich aber ehrlich kommuniziert, dass mir die Kraft fehlt und wie es mir geht. Auch das ist ein super wichtiger Skill, den ich lerne.


Eine Nahaufnahme einer Person, die in ein Notizbuch schreibt. Die Seite hat Stichworte wie "Stress", "allein", "morgens" enthalten. Symbolisiert das Führen des Trigger-Tagebuchs. "Trigger-Tagebuch führen", "Suchtmuster erkennen", "Selbstreflexion"

Warum ist das Erkennen deiner Trigger so verdammt wichtig? 🤔

Ganz einfach: Wenn du deine Feinde nicht kennst, kannst du sie auch nicht besiegen! 😉

  • Bewusstsein ist der erste Schritt zur Veränderung.
  • Du kannst Vermeidungsstrategien für äußere Trigger entwickeln.
  • Du kannst Coping-Strategien (Skills) für innere Trigger entwickeln (darum geht’s morgen!).
  • Du baust ein Frühwarnsystem auf und reagierst, bevor das Craving übermächtig wird.

Erste Hilfe bei akutem Trigger-Alarm 🚨

Wenn ein Trigger dich heute voll erwischt:

  • Atme tief durch. 🌬️ Konzentrier dich nur auf deinen Atem. Lang ein, lang aus.
  • Verlasse die Situation, wenn möglich. Kurze Ablenkung!
  • Erinnere dich an dein „WARUM“ von Tag 1! Hol deine Liste raus!

Deine Affirmation für heute 🗣️

„Ich bin achtsam und lerne meine Muster kennen, um stärker zu werden. Ich bin neugierig, nicht wertend.“

Ausblick & Vorbereitung auf Tag 3 🗓️

Super gemacht heute! Das Beobachten ist anstrengend, aber unglaublich wertvoll. Morgen an Tag 3 wird es dann darum gehen, was du AKTIV tun kannst, wenn Trigger und Verlangen auftauchen: Wir schauen uns gesunde Alternativen und Coping-Skills an! 🛠️✨

Deine kleine Hausaufgabe:

  • Schau dir deine Notizen aus dem Trigger-Tagebuch an. Gibt es erste Muster, die dir auffallen?
  • Halte dein Notizbuch bereit für neue Strategien!

Sei stolz auf dich, dass du diesen Weg gehst! Wir sehen uns morgen zu Tag 3! Bleib neugierig.


Häufige Fragen (FAQ) zum Thema Sucht-Trigger


Können auch positive Gefühle wie Freude ein Trigger sein?

Ja, absolut. Viele Menschen haben gelernt, positive Ereignisse oder Glücksgefühle mit Konsum zu „feiern“ oder zu „verstärken“. Eine gute Note, ein erfolgreicher Tag oder eine Party können genauso starke Trigger sein wie negative Gefühle. Es ist wichtig, auch diese Muster zu erkennen.

Was mache ich, wenn eine Person mein Haupt-Trigger ist?

Das ist eine der schwierigsten Situationen. Der erste Schritt ist, dies ehrlich zu erkennen. Für diese Workshop-Woche könnte es notwendig sein, den Kontakt zu dieser Person bewusst zu reduzieren oder zu meiden, um dich selbst zu schützen. Langfristig geht es darum, klare Grenzen zu setzen oder – wenn die Beziehung durchweg schädlich für deine Recovery ist – sie vielleicht sogar zu beenden.

Ist es schlimm, wenn ich meinem Verlangen heute nachgebe? Habe ich dann versagt?

Nein. Das Ziel von Tag 2 ist Beobachtung ohne Verurteilung, nicht Perfektion. Ein Ausrutscher ist eine extrem wertvolle Lernchance. Wenn es passiert, notiere genau, was los war. Das gibt dir die wichtigsten Daten für deine Detektivarbeit. Der einzige Fehler ist, danach aufzugeben. Wie wir wissen: Wichtig ist, dass du wieder aufstehst!


Über den Autor: NeelixberliN


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