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ADHS & Sucht: Risikofaktoren, gefährliche Substanzen & wo Du Hilfe findest


ADHS-Brain trifft Suchtgefahr: Warum Dein Kopf manchmal auf Risiko steht (und was Du tun kannst)

Ein Bild, das eine Person zeigt, die nachdenklich wirkt, mit Symbolen für ADHS (z.B. ein unordentlicher Schreibtisch) und Sucht (z.B. eine Flasche) ADHS, Sucht, nachdenklich, Problem, Herausforderung, Wegweiser, ADHS Gehirn, Gedankenchaos, Jugendliche, Kreativität, innere Unruhe, Fokus

Hey Du! Kennst Du das Gefühl, Dein Kopf ist wie ein überfüllter Bahnhof zur Rush Hour? Laut, chaotisch, die Gedanken rasen. Konzentration? Fehlanzeige. Stillsitzen? Eine Qual. Impulsive Ideen? Non-Stop. Wenn Du ADHS (Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitätsstörung) hast, ist das vielleicht Dein Alltag.

Dieser innere Dauer-Trubel kann aber auch echt herausfordernd sein. Manchmal führt er dazu, dass man versucht, irgendwie „runterzukommen“ oder sich „besser“ zu fühlen – vielleicht mit Alkohol, Shisha, Vapes, Gras oder anderen Substanzen. Das Problem: Leute mit ADHS haben statistisch gesehen ein höheres Risiko, in eine Sucht zu rutschen.

Stell Dir vor: Lena (17) hat ADHS. Nach der Schule ist sie oft total platt vom Versuch, sich zu konzentrieren. Abends kifft sie immer öfter, um „endlich mal abzuschalten“. Sie merkt aber langsam, dass sie ohne gar nicht mehr klarkommt. Oder Max (19), auch mit ADHS, ist auf Partys immer der Lauteste. Seine Impulsivität führt dazu, dass er oft viel mehr trinkt, als er wollte. Nach einem Filmriss fragt er sich, ob das nur Party-Exzess oder schon ein Problem ist.

Diese Geschichten sind erfunden, aber sie zeigen: Die Verbindung zwischen ADHS und Sucht ist real. Lass uns checken, warum das so ist, wann die Gefahr besonders groß ist und – viel wichtiger – was Du dagegen tun kannst und wo Du Hilfe findest.

Dein ADHS-Kopf & die Suchtfalle: Warum passt das oft zusammen?

Es gibt mehrere Gründe, warum Dein ADHS-Gehirn anfälliger für Sucht sein kann:

  • Der Versuch der „Selbstmedikation“: Das ständige Chaos im Kopf, die innere Unruhe, das Gefühl, anders zu sein – das alles ist mega anstrengend. Manche versuchen dann, diese ADHS-Symptome mit Substanzen zu dämpfen. Kurzfristig scheint das vielleicht zu helfen, aber langfristig ist das eine gefährliche Falle.
  • Dein Gehirn-Chemie-Cocktail: Bei ADHS tickt das Belohnungssystem im Gehirn etwas anders (Stichwort Dopamin). Suchtmittel funken genau da rein und können Dein Gehirn schneller „süchtig“ machen.
  • Impulsivität als Risikofaktor: „Erst machen, dann denken“ – diese bei ADHS häufige Eigenschaft kann dazu führen, dass Du schneller mal was Riskantes ausprobierst und schwerer wieder aufhören kannst.
Ein Bild, das verschiedene Suchtmittel zeigt (z.B. Zigaretten, Alkohol, eine Spritze – aber sehr vorsichtig und nicht zu reißerisch). Keywords: Suchtmittel, Drogen, Alkohol, Nikotin, Cannabis, Medikamente, Abwärtsspirale, Risiko, Gehirnchemie, Dopamin, Suchtspirale, Belohnungssystem, Risiko, ADHS

Risikofaktoren für Sucht bei ADHS: Wann ist die Gefahr für Dich besonders groß?

Nicht jeder mit ADHS entwickelt eine Sucht. Aber bestimmte Faktoren können das Risiko leider erhöhen. Es ist gut, diese zu kennen, um wachsamer zu sein:

  • Schwere Deiner ADHS-Symptome: Je stärker Dich Deine ADHS-Symptome im Alltag belasten (z.B. extreme Impulsivität, große Konzentrationsprobleme, starke innere Unruhe), desto größer kann der Drang sein, diese irgendwie zu „betäuben“.
  • Andere psychische Probleme (Komorbiditäten): Hast Du neben ADHS auch mit Ängsten, Depressionen, sozialer Unsicherheit oder vielleicht sogar aggressivem Verhalten (Störungen des Sozialverhaltens) zu kämpfen? Diese Doppelbelastung erhöht das Suchtrisiko deutlich, weil oft versucht wird, auch diese Probleme mit Substanzen zu „managen“.
  • Sucht in der Familie: Gibt es in Deiner Familie (Eltern, Geschwister, Großeltern) bereits Suchtprobleme? Sowohl ADHS als auch die Anfälligkeit für Sucht haben eine genetische Komponente. Das bedeutet nicht, dass Du automatisch süchtig wirst, aber Dein Grundrisiko ist höher.
  • Dein Umfeld: Wächst Du in einem stressigen Umfeld auf? Gibt es viel Streit zu Hause? Hast Du Freunde, die regelmäßig Drogen oder viel Alkohol konsumieren (Stichwort Gruppenzwang)? Oder sind Drogen leicht verfügbar? All das kann den Einstieg und das Dranbleiben erleichtern.
  • Früher Start mit Substanzen: Je jünger Du bist, wenn Du anfängst, regelmäßig Alkohol, Nikotin oder andere Drogen zu konsumieren, desto höher ist das Risiko, eine Abhängigkeit zu entwickeln. Dein Gehirn ist noch in der Entwicklung und reagiert empfindlicher.
  • Fehlende oder falsche Behandlung: Wie schon erwähnt – wenn Dein ADHS nicht oder nicht passend behandelt wird, steigt das Risiko massiv an.
  • Ungesunde Stressbewältigung: Wenn Du keine guten Strategien hast, um mit Stress, Langeweile, Frust oder Enttäuschungen umzugehen, ist die Versuchung größer, zu Substanzen als vermeintliche „Lösung“ zu greifen.
  • Geringes Selbstwertgefühl: Wenn Du Dich wegen Deines ADHS oft schlecht, unverstanden oder als Versager fühlst, bist Du vielleicht anfälliger für den „Kick“ oder die „Entspannung“ durch Substanzen oder den Druck von außen.

Wichtig: Auch wenn mehrere dieser Punkte auf Dich zutreffen, heißt das NICHT, dass Du zwangsläufig eine Sucht entwickeln musst! Es bedeutet nur, dass Du vielleicht besonders gut auf Dich aufpassen und Dir bei Bedarf frühzeitig Unterstützung suchen solltest. Wissen ist Dein erster Schutz!

Achtung: Diese Substanzen sind bei ADHS besonders tricky

Manche Substanzen scheinen auf den ersten Blick gegen ADHS-Symptome zu helfen oder wirken besonders stark auf das empfindliche Dopaminsystem. Genau das macht sie aber auch besonders riskant:

  • Nikotin (Rauchen, Vapes, Snus etc.): Verbessert scheinbar kurz die Konzentration, macht aber extrem schnell abhängig.
  • Stimulanzien (Speed, Koks, Crystal Meth, missbrauchte ADHS-Medikamente): Wirken massiv aufs Dopaminsystem, hohes Suchtpotenzial, gefährliche Nebenwirkungen. (Nicht zu verwechseln mit ärztlich verordneter Medikation!)
  • Cannabis (Gras, Haschisch): Kann Konzentration und Motivation langfristig verschlechtern und psychische Probleme verstärken.
  • Alkohol: Impulsiver Konsum bei ADHS oft problematisch, kann Stimmungen verschlechtern und das Gehirn schädigen.

Auch andere Drogen und Verhaltenssüchte (Gaming, Glücksspiel) können bei ADHS schneller problematisch werden.

Unbehandeltes ADHS: Ein Booster für die Suchtgefahr?

Ja, das Risiko steigt nochmal deutlich, wenn Dein ADHS nicht erkannt oder nicht passend behandelt wird. Der Leidensdruck ist höher, der Drang zur Selbstmedikation stärker, und es fehlen gesunde Strategien.

Die gute Nachricht: Behandlung ist Dein Schutzschild!

Jetzt kommt das Wichtigste: Eine gute ADHS-Behandlung ist die beste Suchtprävention! Wenn Du lernst, mit Deinen Symptomen besser umzugehen (z.B. durch Verhaltenstherapie, Coaching, Skills-Training) und/oder passende Medikamente nimmst, brauchst Du weniger „Selbstmedikation“.

  • Medikamente: Richtig eingestellt, können ADHS-Medikamente helfen, das Dopamin-System zu stabilisieren und den Suchtdruck zu reduzieren. Immer unter ärztlicher Aufsicht!
  • Therapie/Coaching: Hier lernst Du Skills für Stressbewältigung, Organisation, Impulskontrolle und Selbstwertgefühl – Werkzeuge gegen den Griff zur Substanz.

Eine passende Behandlung senkt nachweislich das Risiko, eine Sucht zu entwickeln oder zu verstärken!

Doppel-Diagnose: Wenn ADHS und Sucht schon da sind

Vielleicht liest Du das und denkst: „Mist, das trifft auf mich zu.“ Wichtig: Du bist nicht allein und musst Dich null dafür schämen! Entscheidend ist: Beides muss angeschaut und behandelt werden. Such dir Profis, die Ahnung von beidem haben!

Ein Bild, das Hoffnung und Unterstützung symbolisiert (z.B. Hände, die sich reichen, ein Licht am Ende des Tunnels, ein Weg, der nach oben führt) Keywords: Hoffnung, Hilfe suchen, Unterstützung, Beratung, Suchthilfe, Gemeinschaft, Wegweiser

Hol Dir Hilfe – Das ist Deine Superkraft!

Fühlst Du Dich angesprochen? Machst Du Dir Sorgen um Dich oder eine Freundin/einen Freund? Der allerwichtigste Schritt ist: Sprich darüber! Unterstützung zu suchen ist kein Zeichen von Schwäche, sondern mega STARK.

Hier findest Du Hilfe – anonym, vertraulisch und oft kostenlos:

  • Vertrauenspersonen: Eltern, Freunde, Lehrer*innen, Schulpsycholog*innen.
  • Hausarzt/Hausärztin: Erster Ansprechpartner.
  • Suchtberatungsstellen: In fast jeder Stadt (auch online: www.suchtberatung.digital, www.jugendnotmail.de).
  • Telefonseelsorge: 0800 / 111 0 111 oder 0800 / 111 0 222 oder 116 123.
  • Nummer gegen Kummer: 116 111 (Mo-Sa 14-20 Uhr).
  • Spezialisierte Kliniken/Therapeut*innen: Bei Doppeldiagnosen.

Wichtig: Die Drogenlandschaft ändert sich. Sei vorsichtig mit Experimenten!

Dein Fazit & Dein nächster Schritt

ADHS und Sucht – eine Kombi, die es in sich hat, besonders wenn bestimmte Risikofaktoren dazukommen. Aber Du bist dem nicht ausgeliefert. Wissen ist Macht! Versteh Dein Gehirn, kenn die Risiken und wisse, dass es gute Hilfe gibt.

Was denkst Du darüber? Hast Du Erfahrungen (bitte vorsichtig teilen, dies ist ein öffentlicher Raum)? Kennst Du jemanden, dem dieser Artikel helfen könnte?

  • Teile diesen Artikel, wenn Du ihn hilfreich fandest!
  • Kommentiere gerne (respektvoll!), wenn Du Fragen oder Gedanken hast.
  • Such Dir Hilfe, wenn Du betroffen bist. Das ist der mutigste Schritt!

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