
Hey Du! Mal ehrlich, das Leben als Teenie oder junger Erwachsener ist schon aufregend genug, oder? Partys, Freunde, erste Freiheiten – da will man vieles ausprobieren. Manchmal gehören dazu vielleicht auch Alkohol oder andere Drogen. Aber wenn Du Diabetes hast, gibt es da ein paar extra fette Warnschilder, die Du unbedingt kennen solltest. Lass uns Klartext reden: Drogenkonsum und Diabetes sind eine verdammt gefährliche Mischung.
Diabetes kurz gecheckt: Was Dein Körper braucht
Bevor wir ins Detail gehen: Du weißt sicher, dass Dein Körper bei Diabetes (egal ob Typ 1 oder Typ 2) Schwierigkeiten hat, den Blutzuckerspiegel im Griff zu behalten. Insulin spielt dabei die Hauptrolle. Dein Ziel ist es, den Blutzucker möglichst stabil zu halten – nicht zu hoch (Hyperglykämie) und nicht zu niedrig (Hypoglykämie oder „Hypo“). Das erfordert Aufmerksamkeit: regelmäßig Blutzucker messen, Insulin spritzen oder Pumpe bedienen, auf die Ernährung achten. Klingt schon anstrengend? Wird es mit Drogen noch viel komplizierter.
Warum Drogen + Diabetes = doppeltes Risiko?
Drogen beeinflussen Deinen Körper auf vielfältige Weise – und das kann komplett aus dem Ruder laufen lassen. Hier sind die wichtigsten Gefahren:
1. Blutzucker-Achterbahn: Unkontrollierbare Schwankungen
Viele Drogen wirken direkt auf Deinen Blutzuckerspiegel oder beeinflussen, wie Dein Körper auf Insulin reagiert:
- Alkohol: Zuerst kann Alkohol den Blutzucker ansteigen lassen (besonders zuckerhaltige Mixgetränke!). Stunden später aber blockiert er die Zuckerfreisetzung aus Deiner Leber. Das Ergebnis? Eine fiese Unterzuckerung (Hypo), oft erst viele Stunden nach dem Trinken, vielleicht sogar nachts im Schlaf. Super gefährlich!
- Cannabis (Weed, Gras): Der berühmte „Fressflash“ (Heißhunger) kann dazu führen, dass Du unkontrolliert isst, oft kohlenhydratreiche Snacks. Das jagt Deinen Blutzucker in die Höhe. Manche Studien deuten auch darauf hin, dass Cannabis die Insulinempfindlichkeit beeinflussen kann, aber die Ergebnisse sind noch nicht ganz eindeutig. Was klar ist: Wenn Du „breit“ bist, vergisst Du vielleicht eher das Messen oder Spritzen.
- Stimulanzien (Speed, Koks, Ecstasy/MDMA): Diese Drogen pushen Deinen Körper. Sie können den Blutzucker stark ansteigen lassen (Hyperglykämie), weil Stresshormone freigesetzt werden. Gleichzeitig unterdrücken sie oft den Appetit, was später zu einer Unterzuckerung führen kann, wenn Du nichts isst. Tanzen und Schwitzen verstärken das Risiko für Dehydrierung und Blutzuckerschwankungen zusätzlich.
- Andere Substanzen (z.B. Opioide, Ketamin): Die Effekte können sehr unterschiedlich und unvorhersehbar sein. Wichtig ist: Sie benebeln Deine Sinne und Dein Urteilsvermögen.

2. Kontrollverlust: Management adé?
Das vielleicht größte Problem: Drogen beeinträchtigen Dein Urteilsvermögen und Deine Fähigkeit, Dich um Deinen Diabetes zu kümmern.
- Vergessen: Im Rausch oder danach vergisst Du vielleicht, Deinen Blutzucker zu messen, Insulin zu spritzen, Deine Pumpe zu checken oder Deine Mahlzeiten richtig zu planen.
- Fehleinschätzung: Du nimmst die Anzeichen einer Hypo oder Hyper vielleicht nicht wahr oder deutest sie falsch (z.B. Schwitzen bei Ecstasy statt bei einer Hypo).
- Riskantes Verhalten: Unter Drogeneinfluss triffst Du vielleicht Entscheidungen, die Du nüchtern nie treffen würdest – auch in Bezug auf Deine Gesundheit.
Stell Dir vor: Leo hat Typ-1-Diabetes. Auf einer Party trinkt er ein paar Bier und auch ein paar Shots. Er fühlt sich gut, tanzt viel. Das Messgerät lässt er in der Tasche, „ist ja nur für heute Abend“. Später isst er noch schnell eine Pizza, spritzt aber nur nach Gefühl etwas Insulin. Nachts wacht er schweißgebadet auf, zittert am ganzen Körper – krasse Hypo! Er schafft es gerade noch, Traubenzucker zu essen. Hätte er nüchtern gehandelt, wäre das wahrscheinlich nicht passiert. Solche Geschichten sind leider keine Seltenheit.
3. Langfristige Schäden: Nicht nur der Blutzucker leidet
Ständige Blutzucker-Achterbahnen sind Gift für Deine Gefäße und Nerven. Drogenkonsum kann das Risiko für Diabetes-Folgeschäden (Augen, Nieren, Nerven, Herz) erhöhen, weil die Einstellung einfach schlechter wird. Außerdem belasten viele Drogen Organe wie Leber und Nieren zusätzlich – Organe, die bei Diabetes sowieso schon mehr leisten müssen.
Ehrlichkeit ist Dein bester Schutz
Okay, das klingt jetzt alles ziemlich hart. Aber es ist wichtig, dass Du die Risiken kennst. Wenn Du Drogen nimmst oder darüber nachdenkst:
- Sei ehrlich zu Deinem Arzt/Deiner Ärztin oder Diabetesberater:in! Sie sind da, um Dir zu helfen, nicht um Dich zu verurteilen. Nur wenn sie wissen, was los ist, können sie Dich richtig beraten und im Notfall helfen. Sie unterliegen der Schweigepflicht.
- Informiere Deine Freunde: Wenn Du mit Freunden unterwegs bist, die von Deinem Diabetes wissen, sag ihnen, was sie im Notfall (z.B. bei einer schweren Hypo) tun sollen. Das gilt besonders, wenn Du Alkohol trinkst oder andere Drogen nimmst.
- Trage immer Deinen Notfallausweis und Traubenzucker bei Dir!
Wo findest Du Hilfe, wenn es zu viel wird?
Merkst Du, dass Du die Kontrolle über Deinen Konsum verlierst? Oder machst Du Dir Sorgen um eine Freundin oder einen Freund? Es ist keine Schande, Hilfe zu suchen – im Gegenteil, es ist stark!
- Dein Arzt/Deine Ärztin: Erste Anlaufstelle, kennt Deine gesundheitliche Situation.
- Psychosoziale Beratungsstellen/Suchtberatungsstellen: Gibt es in fast jeder Stadt, oft kostenlos und anonym. Sie kennen sich mit Suchtproblemen aus und können Dir Wege aufzeigen.
- Suche online: Gib „Suchtberatung“ + Deine Stadt ein. Für Berlin findest Du auch Stellen wie Vista Berlin in unserem Menü unter Anlaufstellen.
- Bundesweite Angebote:
- Drugcom.de (BZgA): Viele Infos und Selbsttests: https://www.drugcom.de
- Deutsche Hauptstelle für Suchtfragen (DHS): Bietet eine Suchfunktion für Beratungsstellen: https://www.dhs.de
- Nummer gegen Kummer: Für Kinder und Jugendliche (anonym und kostenlos): 116 111 oder Online-Beratung: https://www.nummergegenkummer.de
- Online-Beratungsangebote: Z.B. von Caritas, Diakonie oder speziellen Suchthilfe-Portalen.

Fazit: Sei smart – Deine Gesundheit ist Dein Kapital!
Klar, Neugier und Ausprobieren gehören irgendwie zum Erwachsenwerden dazu. Aber mit Diabetes trägst Du eine besondere Verantwortung für Deinen Körper. Drogen können dieses empfindliche System massiv stören und Dich in echte Gefahr bringen. Denk dran: Ein kurzer Rausch kann langfristige Folgen haben, die Du sicher nicht willst.
Pass auf Dich auf, informiere Dich gut und triff bewusste Entscheidungen. Deine Gesundheit ist das Wichtigste, was Du hast!
Was denkst Du darüber? Hast Du Erfahrungen gemacht oder Fragen? Schreib es in die Kommentare! Teile diesen Beitrag, wenn Du denkst, er könnte anderen helfen.
Quellen (Beispiele für seriöse Quellen):
- Deutsche Diabetes Hilfe: Bietet umfangreiche Informationen zu Diabetes und Lebensstil. https://www.diabetesde.org (Suche dort nach Artikeln zu Alkohol/Drogen)
- Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA): Informationen zu Drogen und Suchtprävention. https://www.bzga.de, https://www.drugcom.de, https://www.kenn-dein-limit.de (speziell für Alkohol)
- Deutsche Hauptstelle für Suchtfragen (DHS): Fachinformationen und Adressen von Beratungsstellen. https://www.dhs.de
- Ärzteblatt / Medizinische Fachjournale: Artikel über die Wechselwirkungen von Drogen und Diabetes (oft komplexer, aber wissenschaftlich fundiert).
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