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Amphetamine: Wirkung, Risiken, Langzeitfolgen, Sucht & Hilfe

Amphetamine sind stark stimulierende Substanzen, die sowohl als Medikament (z.B. bei ADHS) als auch als illegale Droge („Speed“, „Pep“) missbraucht werden. Dieser umfassende Artikel beleuchtet die Wirkung von Amphetaminen auf Körper und Psyche, erklärt die kurz- und langfristigen Risiken, die Suchtentwicklung und bietet fundierte Informationen zu Hilfsangeboten und rechtlichen Aspekten in Deutschland.

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Was sind Amphetamine? – Eine chemische Einordnung

Amphetamine sind synthetisch hergestellte Substanzen, deren chemische Struktur Ähnlichkeiten mit dem körpereigenen Botenstoff Adrenalin aufweist. Sie wirken als starke Stimulanzien auf das zentrale Nervensystem (ZNS). Es gibt verschiedene Amphetamin-Derivate:

  • Amphetamin (Grundsubstanz): Findet sich in verschreibungspflichtigen Medikamenten wie Attentin® oder Elvanse®.
  • Methamphetamin (Crystal Meth): Eine deutlich potentere, länger wirkende und gefährlichere Variante.
  • MDMA (Ecstasy): Wirkt stimulierend, hat aber zusätzlich halluzinogene Komponenten.

Medizinische Anwendung von Amphetaminen – Wann ist es ein Medikament?

In Deutschland dürfen bestimmte Amphetamine unter strenger ärztlicher Kontrolle zur Behandlung folgender Erkrankungen verschrieben werden:

  • ADHS (Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitätsstörung): Amphetamine können paradoxerweise bei ADHS beruhigend wirken und die Konzentrationsfähigkeit verbessern. Dies geschieht durch eine Modulation der Neurotransmitter Dopamin und Noradrenalin im Gehirn.
  • Narkolepsie: Eine seltene Schlaf-Wach-Störung, die durch plötzliche Schlafattacken am Tag gekennzeichnet ist. Amphetamine können die Wachheit fördern und die Schlafanfälle reduzieren.

Illegale Amphetamine – „Speed“, „Pep“ und ihre Erscheinungsformen

Illegale Amphetamine werden häufig unter den Szenenamen „Speed“ oder „Pep“ gehandelt. Sie treten meist als Pulver in verschiedenen Farben (weißlich, gelblich, rosa) auf, seltener als Tabletten oder Kapseln. Die gängigsten Konsumformen sind:

  • Schlucken (oral): Wirkt langsamer, aber länger.
  • Schnupfen (nasal): Führt zu schnellerem Wirkeintritt, schädigt aber die Nasenschleimhäute.
  • Spritzen (intravenös): Schnellste und riskanteste Methode, birgt hohe Infektionsgefahren (HIV, Hepatitis).
  • Rauchen: Bei „Speed“ seltener, häufiger bei Crystal Meth.

Die Wirkung von Amphetaminen – Kurzfristige Effekte und Rauschzustand

So fühlen sich Amphetamine an: Typische kurzfristige Wirkungen

Die Wirkung von Amphetaminen setzt je nach Konsumform innerhalb von Minuten (Spritzen, Schnupfen) bis zu einer Stunde (Schlucken) ein. Folgende Effekte sind typisch:

  • Gesteigerte Wachheit und Energie: Müdigkeit wird unterdrückt, man fühlt sich leistungsstark und unternehmungslustig.
  • Erhöhte Konzentration: Die Aufmerksamkeit ist (scheinbar) verbessert, Aufgaben fallen (vermeintlich) leichter.
  • Euphorie und gesteigertes Selbstwertgefühl: Glücksgefühle, Rededrang, Verlust von Hemmungen.
  • Unterdrückung von Hunger und Durst: Appetit und Durstgefühl werden stark reduziert.
  • Körperliche Symptome:
    • Beschleunigter Herzschlag (Tachykardie) und erhöhter Blutdruck
    • Erweiterte Pupillen (Mydriasis)
    • Schnellere Atmung
    • Erhöhte Körpertemperatur
    • Mundtrockenheit
    • Muskelzittern, Unruhe

Der Wirkmechanismus im Gehirn – Was passiert auf neurochemischer Ebene?

Amphetamine wirken primär, indem sie die Konzentration der Neurotransmitter Dopamin, Noradrenalin und (in geringerem Umfang) Serotonin im Gehirn erhöhen. Sie tun dies auf zwei Arten:

  1. Förderung der Freisetzung: Amphetamine regen die Nervenzellen an, diese Botenstoffe verstärkt auszuschütten.
  2. Hemmung der Wiederaufnahme: Amphetamine blockieren die Wiederaufnahme der Neurotransmitter in die Nervenzellen, wodurch sie länger im synaptischen Spalt (dem Raum zwischen den Nervenzellen) verbleiben und ihre Wirkung verstärken.
  • Dopamin: Zentral für das Belohnungssystem, Motivation, Antrieb und Bewegungssteuerung. Die erhöhte Dopamin-Ausschüttung ist hauptverantwortlich für die euphorisierende Wirkung.
  • Noradrenalin: Wichtig für Wachheit, Aufmerksamkeit und die „Kampf-oder-Flucht“-Reaktion. Die erhöhte Noradrenalin-Ausschüttung steigert Energie und Konzentration.
  • Serotonin: Reguliert Stimmung, Schlaf und Appetit. Die Beeinflussung des Serotoninspiegels kann stimmungsaufhellend wirken, aber auch zu Angst und Unruhe beitragen.
Amphetamin Wirkung Gehirn Dopamin Noradrenalin Serotonin Synapse

Kurzfristige Risiken – Was schon beim ersten Konsum passieren kann

Selbst bei einmaligem oder niedrig dosiertem Konsum können unerwünschte und gefährliche Nebenwirkungen auftreten:

  • Schlafstörungen (Insomnie): Auch wenn die Müdigkeit zunächst unterdrückt wird, kann der Schlaf nachhaltig gestört werden.
  • Appetitlosigkeit (Anorexie) und Gewichtsverlust: Das Risiko einer Mangelernährung steigt.
  • Herz-Kreislauf-Probleme: Herzrasen, Herzrhythmusstörungen, Bluthochdruck, im Extremfall Herzinfarkt oder Schlaganfall (besonders bei Vorerkrankungen oder Überdosierung).
  • Psychische Probleme: Angst, Panikattacken, Verfolgungswahn (Paranoia), Aggressivität.
  • Überhitzung (Hyperthermie) und Dehydration: Durch gesteigerte Aktivität und vermindertes Durstgefühl kann es zu gefährlichem Flüssigkeitsverlust und Überhitzung kommen.
  • „Comedown“ / „Kater“: Nach dem Abklingen der Wirkung folgen oft Erschöpfung, Depression, Reizbarkeit, Schlafstörungen und Heißhunger.
  • Unreinheiten und Überdosierungen: Illegale Substanzen sind meist verunreinigt, und die Dosierung ist unklar, was das Risiko von Überdosierungen und Vergiftungen erhöht.

Langzeitfolgen und Risiken – Die schleichende Zerstörung durch Amphetamine

Regelmäßiger Amphetaminkonsum, auch in vermeintlich geringen Dosen, birgt erhebliche Gesundheitsrisiken:

Körperliche Langzeitschäden – Eine Liste der möglichen Folgen

  • Herz-Kreislauf-Erkrankungen: Chronischer Bluthochdruck und Herzrasen schädigen Herz und Gefäße dauerhaft. Das Risiko für Herzinfarkt, Schlaganfall, Herzmuskelentzündung und Herzklappenschäden steigt massiv.
  • Gefäßschäden: Amphetamine können die Blutgefäße verengen und schädigen, was zu Durchblutungsstörungen in Organen und Geweben führen kann.
  • Mangelernährung: Anhaltende Appetitlosigkeit und ein erhöhter Stoffwechsel können zu Untergewicht, Vitaminmangel und einer Schwächung des Immunsystems führen.
  • Zahnschäden: Mundtrockenheit, Zähneknirschen (Bruxismus) und Vernachlässigung der Mundhygiene führen zu Karies, Zahnfleischentzündungen und Zahnverlust („Meth-Mund“ bei Crystal Meth).
  • Leber- und Nierenschäden: Die Entgiftungsorgane werden durch die ständige Belastung überfordert.
  • Erhöhtes Infektionsrisiko: Insbesondere bei intravenösem Konsum besteht ein hohes Risiko für Infektionen mit HIV, Hepatitis B und C durch unsterile Spritzen.

Psychische Langzeitfolgen – Wenn die durch Amphetamine Seele leidet

  • Amphetamin-Psychose: Ein Zustand mit Wahnvorstellungen (z.B. Verfolgungswahn), Halluzinationen (Dinge sehen oder hören, die nicht real sind) und starker Angst. Kann auch nach Absetzen der Droge anhalten.
  • Depressionen und Angststörungen: Die dauerhafte Überstimulation des Gehirns und die „Comedowns“ können zu schweren Depressionen, Angst- und Panikstörungen führen.
  • Kognitive Defizite: Beeinträchtigungen von Gedächtnis, Aufmerksamkeit, Konzentration und Problemlösungsfähigkeiten.
  • Persönlichkeitsveränderungen: Reizbarkeit, Aggressivität, Impulsivität, Gefühlskälte, sozialer Rückzug, Apathie.

Besondere Risikogruppen – Wer ist besonders gefährdet?

  • Jugendliche: Das Gehirn von Jugendlichen befindet sich noch in der Entwicklung. Amphetamine können diese Entwicklung nachhaltig stören und zu langfristigen kognitiven und emotionalen Problemen führen.
  • Schwangere: Amphetamine können die Plazenta passieren und den Fötus schädigen. Mögliche Folgen sind Frühgeburten, niedriges Geburtsgewicht, Entwicklungsstörungen und Entzugserscheinungen beim Neugeborenen.
  • Menschen mit Vorerkrankungen: Personen mit Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Bluthochdruck, psychischen Erkrankungen (Angststörungen, Depressionen, Psychosen) oder Epilepsie sind besonders gefährdet für schwere Komplikationen.

Amphetamine-Sucht – Der Teufelskreis der Abhängigkeit

Wie entsteht eine Amphetaminabhängigkeit? – Der schleichende Prozess

Amphetamine haben ein hohes Suchtpotenzial. Eine Abhängigkeit entwickelt sich oft schleichend:

  1. Toleranzentwicklung: Der Körper gewöhnt sich an die Droge. Um die gleiche Wirkung zu erzielen, muss die Dosis immer weiter erhöht werden.
  2. Entzugserscheinungen: Wird der Konsum reduziert oder beendet, treten unangenehme körperliche und psychische Entzugssymptome auf (siehe unten).
  3. Psychische Abhängigkeit: Ein starkes, oft unkontrollierbares Verlangen nach der Droge („Craving„) entsteht. Die Gedanken kreisen ständig um den Konsum.
  4. Kontrollverlust: Die Fähigkeit, den Konsum zu steuern, geht verloren. Es wird mehr konsumiert als beabsichtigt, und Konsumversuche scheitern.

Entzugserscheinungen – Die Symptome des Entzugs

  • Psychische Symptome:
    • Intensive Müdigkeit, Erschöpfung, Antriebslosigkeit
    • Depressive Verstimmung, Hoffnungslosigkeit, Suizidgedanken
    • Angst, Unruhe, Reizbarkeit
    • Starkes Verlangen nach der Droge („Craving“)
    • Schlafstörungen (oder extremes Schlafbedürfnis)
    • Alpträume
  • Körperliche Symptome:
    • Heißhungerattacken (vor allem auf Süßes)
    • Kopfschmerzen
    • Muskelschmerzen
    • Zittern
    • Schwitzen
    • Verdauungsprobleme

Die Entzugserscheinungen können mehrere Tage bis Wochen andauern.

Anzeichen einer Abhängigkeit – Warnsignale erkennen

  • Vernachlässigung: Pflichten (Schule, Arbeit, Familie), Hobbys und soziale Kontakte werden zugunsten des Konsums vernachlässigt.
  • Konsum trotz negativer Folgen: Die Droge wird weiter konsumiert, obwohl bereits gesundheitliche, soziale oder finanzielle Probleme aufgetreten sind.
  • Verheimlichung und Lügen: Der Konsum wird vor anderen verheimlicht, es wird gelogen, um den Konsum zu ermöglichen oder zu vertuschen.
  • Beschaffungskriminalität: Bei illegalen Drogen kann es zu Diebstahl, Betrug oder anderen Straftaten kommen, um Geld für die Droge zu beschaffen.
  • Sozialer Rückzug: Betroffene isolieren sich zunehmend von Freunden und Familie.
  • Veränderungen in Aussehen und Verhalten: Siehe Abschnitte zu den Langzeitfolgen.

Behandlung der Amphetaminabhängigkeit – Wege aus der Sucht

Eine Amphetaminabhängigkeit ist eine ernstzunehmende Erkrankung, die professionelle Hilfe erfordert. Es gibt jedoch wirksame Behandlungsansätze:

  • Suchtberatungsstellen: Der erste Schritt ist oft der Kontakt zu einer Suchtberatungsstelle. Dort erhalten Betroffene und Angehörige Informationen, Unterstützung und Beratung. Die Angebote sind in der Regel kostenlos und anonym.
  • Entgiftung (Entzug): Bei starker körperlicher Abhängigkeit kann eine medizinisch überwachte Entgiftung in einer Klinik notwendig sein, um die Entzugserscheinungen zu lindern und den Körper zu stabilisieren. Dies kann ambulant oder stationär erfolgen.
  • Psychotherapie:
    • Kognitive Verhaltenstherapie (KVT): Hilft, schädliche Denkmuster und Verhaltensweisen zu erkennen und zu verändern, neue Bewältigungsstrategien zu erlernen und Rückfälle zu vermeiden.
    • Motivierende Gesprächsführung: Unterstützt die Motivation zur Veränderung.
    • Gruppentherapie: Bietet Austausch und Unterstützung durch andere Betroffene.
    • Familientherapie: Kann hilfreich sein, wenn die Sucht das Familiensystem belastet.
  • Selbsthilfegruppen: Bieten langfristige Unterstützung und Austausch mit anderen Betroffenen (z.B. Anonyme Narkomanen, NA).
  • Medikamentöse Unterstützung: In einigen Fällen können Medikamente eingesetzt werden, um Entzugserscheinungen zu lindern, das Craving zu reduzieren oder Begleiterkrankungen (Depressionen, Angststörungen) zu behandeln. Es gibt keine spezifischen Medikamente, die die Amphetaminabhängigkeit direkt heilen.
  • Nachsorge und Rückfallprävention: Langfristige Begleitung und Unterstützung sind entscheidend, um Rückfälle zu vermeiden. Dazu gehören regelmäßige Therapiegespräche, die Teilnahme an Selbsthilfegruppen und die Entwicklung von Strategien zur Bewältigung von Risikosituationen.

Rechtliche Situation in Deutschland – Was ist erlaubt, was ist verboten?

  • Amphetamine (mit Ausnahme bestimmter, ärztlich verschriebener Medikamente) fallen unter das Betäubungsmittelgesetz (BtMG).
  • Besitz, Herstellung, Handel, Einfuhr und Abgabe von nicht verschriebenen Amphetaminen sind illegal und werden mit Geldstrafen oder Freiheitsstrafen geahndet.
  • Auch der Konsum selbst ist zwar nicht explizit strafbar, der Besitz, der für den Konsum notwendig ist, jedoch schon.
  • Fahren unter Amphetamineinfluss:
    • Ist eine Straftat (auch bei Einnahme eines verschriebenen Medikaments, wenn es nicht gemäß der ärztlichen Anweisung verwendet wird).
    • Führt in der Regel zum Verlust des Führerscheins und zu weiteren Strafen (Geldstrafe, Punkte in Flensburg, MPU).
    • Bei einem Unfall unter Drogeneinfluss drohen erhebliche straf- und zivilrechtliche Konsequenzen.

Erfahrungen mit Amphetaminen: Einblicke aus verschiedenen Perspektiven

Es ist wichtig zu betonen, dass die folgenden Schilderungen nicht meine eigenen Erfahrungen sind, sondern zusammengesetzte Fallbeispiele, die auf Berichten, Studien und Schilderungen in Foren und Selbsthilfegruppen basieren. Sie dienen dazu, die vielfältigen Auswirkungen von Amphetaminen auf das Leben von Menschen zu veranschaulichen, ohne den Konsum zu verherrlichen oder zu verharmlosen.

Fallbeispiel 1: Der Student im Leistungsdruck – „Markus‘ Weg in die Abhängigkeit“

„Markus“ (Name geändert) war ein ehrgeiziger Jurastudent, der unter enormem Leistungsdruck stand. Er begann, Amphetamine („Speed“) zu nehmen, um länger lernen, sich besser konzentrieren und die Stoffmengen bewältigen zu können. Anfangs schien es zu funktionieren: Er war wacher, produktiver und fühlte sich selbstsicherer. Doch mit der Zeit entwickelte er eine Toleranz und brauchte immer höhere Dosen, um die gleiche Wirkung zu erzielen. Schlafstörungen, Appetitlosigkeit und Angstzustände stellten sich ein. Seine Noten verbesserten sich nicht, sondern verschlechterten sich sogar, weil er unter Konzentrationsstörungen und Gedächtnislücken litt. Er zog sich von Freunden und Familie zurück, vernachlässigte seine Hobbys und verbrachte die meiste Zeit isoliert in seinem Zimmer, um zu lernen oder die Droge zu beschaffen. Als er versuchte, mit dem Konsum aufzuhören, bekam er starke Entzugserscheinungen, darunter Depressionen, extreme Müdigkeit und ein überwältigendes Verlangen nach der Droge („Craving“). Er erkannte, dass er professionelle Hilfe brauchte, und wandte sich an eine Drogenberatungsstelle.

Fallbeispiel 2: Die Partygängerin – „Lisas“ schleichender Kontrollverlust

„Lisa“ (Name geändert) nahm Amphetamine („Pep“) zunächst nur gelegentlich auf Partys, um länger feiern, tanzen und Kontakte knüpfen zu können. Sie genoss das Gefühl der Euphorie, des gesteigerten Selbstbewusstseins und der Enthemmung. Doch aus dem gelegentlichen Konsum wurde ein regelmäßiger, und bald brauchte sie die Droge auch im Alltag, um sich überhaupt „normal“ und leistungsfähig zu fühlen. Sie verlor ihren Job, weil sie unzuverlässig wurde und Termine versäumte, und vernachlässigte ihre Freundschaften. Ihre Gesundheit litt: Sie nahm stark ab, entwickelte Herzprobleme und litt unter Angstzuständen und Paranoia. Ihre Familie bemerkte die Veränderungen und drängte sie, sich Hilfe zu suchen. Nach langem Zögern und mehreren Rückfällen stimmte sie einer stationären Therapie zu.

Fallbeispiel 3: Der Weg in die Abhängigkeit und zurück – „Alex‘ Kampf“

„Alex“ (Name geändert) experimentierte bereits in seiner Jugend mit verschiedenen Drogen, darunter auch Amphetamine („Speed“). Was als gelegentlicher Konsum am Wochenende begann, entwickelte sich schleichend zu einer schweren Abhängigkeit. Er verlor die Kontrolle über seinen Konsum, brauchte die Droge, um den Tag zu überstehen, und geriet in finanzielle Schwierigkeiten. Er beging Straftaten (Diebstahl, Betrug), um seine Sucht zu finanzieren, und landete schließlich im Gefängnis. Dort wurde ihm klar, dass er sein Leben von Grund auf ändern musste. Er nahm an einem Therapieprogramm teil und schaffte es, während der Haft clean zu werden. Nach seiner Entlassung suchte er sich eine Selbsthilfegruppe (Anonyme Narkomanen) und blieb abstinent. Er betont, dass der Weg aus der Sucht langwierig und hart war, aber dass es sich gelohnt hat, und dass er heute ein erfülltes Leben ohne Drogen führt.

Was diese Beispiele zeigen – Eine kritische Reflexion:

  • Der Einstieg ist oft schleichend und unauffällig: Was als vermeintlich harmlose Hilfe zur Leistungssteigerung oder als Partydroge beginnt, kann schnell zu einer Abhängigkeit mit verheerenden Folgen führen.
  • Die Auswirkungen sind vielfältig und zerstörerisch: Amphetamine können das Leben in allen Bereichen beeinträchtigen und zerstören – Gesundheit, Beziehungen, Beruf, Finanzen, soziale Teilhabe.
  • Es gibt einen Weg zurück – aber er ist steinig: Auch wenn die Sucht schwerwiegend ist, gibt es Hoffnung und professionelle Hilfe. Eine Therapie, der Wille zur Veränderung und die Unterstützung durch ein stabiles Umfeld können ein Leben ohne Drogen ermöglichen. Aber: Rückfälle sind häufig und Teil des Genesungsprozesses.
  • Jeder Fall ist individuell und die Erfahrungen können sehr unterschiedlich sein
  • Die Beispiele zeigen, wie schnell aus Probierkonsum eine Abhängigkeit werden kann

Wichtiger Hinweis:

Diese Beispiele sollen nicht dazu ermutigen, Amphetamine auszuprobieren. Sie sollen vielmehr die Gefahren und negativen Konsequenzen aufzeigen und zur Prävention beitragen. Wenn Du selbst Probleme mit Drogen hast oder jemanden kennst, der Hilfe braucht, zögere nicht, professionelle Unterstützung in Anspruch zu nehmen.

Fazit und Call-to-Action – Verantwortungsvoller Umgang und Hilfe suchen

Amphetamine sind hochpotente Substanzen mit einem erheblichen Suchtpotenzial und schwerwiegenden Risiken für die körperliche und psychische Gesundheit. Sowohl der kurzfristige als auch der langfristige Konsum kann verheerende Folgen haben. Eine Abhängigkeit entwickelt sich oft schleichend und kann das gesamte Leben der Betroffenen und ihrer Angehörigen zerstören.

Call-to-Action:

Wenn Du oder jemand, den Du kennst, Probleme mit Amphetaminen hat, zögere nicht, Hilfe zu suchen! Es gibt viele Anlaufstellen, die Unterstützung, Beratung und Behandlung anbieten. Hier sind einige wichtige Kontakte:

  • Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA): https://www.bzga.de/ (Bietet allgemeine Informationen und ein Suchportal für Beratungsstellen)
  • Deutsche Hauptstelle für Suchtfragen (DHS): https://www.dhs.de/ (Bietet Informationen, Adressen und ein Suchttelefon)
  • Sucht- und Drogen-Hotline (anonym, kostenlos, rund um die Uhr): 01806 313031 (kostenpflichtig, aber oft der erste Anlaufpunkt)
  • Lokale Suchtberatungsstellen: Suche im Internet nach „Suchtberatung + [dein Wohnort]“
  • Anonyme Narkomanen (NA): https://www.narcotics-anonymous.de/ (Selbsthilfegruppe für Menschen mit Drogenproblemen)
  • Online-Beratung: Es gibt auch viele Angebote für anonyme Online-Beratung, z.B. https://www.drogenberatung.com/

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Kommentiere: Hast Du Fragen oder Anmerkungen zu diesem Thema? Hinterlasse gerne einen Kommentar unter diesem Artikel. (Hinweis: Bitte keine persönlichen Daten oder Details zu illegalen Aktivitäten in den Kommentaren veröffentlichen.)

Wichtiger Hinweis:

Dieser Artikel dient der Information und Aufklärung und ersetzt keine professionelle medizinische, psychologische oder rechtliche Beratung. Bei gesundheitlichen Problemen, Fragen zur Suchtbehandlung oder rechtlichen Fragen wende Dich bitte an einen Arzt, Apotheker, Psychotherapeuten, eine Suchtberatungsstelle oder einen Rechtsanwalt.

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