Hey Du,
die neuesten Zahlen aus Baden-Württemberg geben Anlass zur großer Sorge. Die Zahl der Drogentoten ist im Jahr 2024 um fast 40 Prozent angestiegen, auf 195 Fälle. Das ist der höchste Stand seit 20 Jahren. Diese Entwicklung zeigt, dass die Suchtproblematik in unserer Gesellschaft präsenter und tödlicher ist denn je.
Die Gründe für den Anstieg: Mischkonsum als Todesfalle 🚨
Laut dem Innenministerium Baden-Württemberg und dem Landeskriminalamt ist der Hauptgrund für den Anstieg der Mischkonsum verschiedener Substanzen. 126 der 2024 Verstorbenen hatten mehrere Substanzen kombiniert, oft ohne zu wissen, welche Wirkstoffe in den Mischungen enthalten sind.
Besonders gefährlich ist die Kombination von:
- Benzodiazepinen und anderen verschreibungspflichtigen Medikamenten.
- Substitutionsmitteln, also Drogenersatztherapie-Medikamenten.
- Synthetischen Opioiden und Kokain, deren kaum erforschte Wirkweise ein unkalkulierbares Gesundheitsrisiko birgt.
Ein Lichtblick: Konsequente Strafverfolgung ⚖️
Trotz der tragischen Zahlen gibt es auch Erfolge im Kampf gegen die Drogenkriminalität. Ermittler aus Baden-Württemberg waren maßgeblich an der Sicherstellung von 35,5 Tonnen Kokain mit einem Straßenverkaufswert von rund 2,6 Milliarden Euro beteiligt. Dieses tonnenweise Rauschgift wurde im Hamburger Hafen sichergestellt und zur Untersuchung nach Stuttgart transportiert, wo es in einer Müllverbrennungsanlage vernichtet wurde.
In anderen Razzien wurden in Karlsruhe Drogen und Amphetamin-Ampullen sichergestellt, und in einer Wohnung in Karlsruhe gab es einen großen Fund an Drogen, Schusswaffen und Munition.
Sucht-Hilfe in der Krise: Der Ruf nach mehr Unterstützung 💸
Die Suchtberatungsstellen in Baden-Württemberg kämpfen mit finanziellen Problemen. Das trägerübergreifende Aktionsbündnis “Suchtberatung retten” macht seit 2023 auf ein strukturelles finanzielles Defizit aufmerksam. Ein Antrag auf Erhöhung der Landesmittel wurde nicht berücksichtigt. Trotzdem gibt es Hoffnung: Die Landeszuschüsse für die Suchtberatungsstellen werden ab 2025 erhöht, was nach 20 Jahren die erste Steigerung der Finanzierung bedeutet.
Das Sozialministerium Baden-Württemberg hat zudem ein Qualitätsprogramm zur Suchtprävention entwickelt, um die Zusammenarbeit zwischen den verschiedenen Akteuren zu verbessern.
Fazit: Mehr als nur Zahlen 🫂
Die Zahlen aus Baden-Württemberg sind schockierend, aber sie sind mehr als nur Statistiken. Hinter jedem Todesfall steht ein Mensch, eine Familie, eine Geschichte. Die steigende Zahl der Todesfälle zeigt, dass die Suchtproblematik nicht nur die Kriminalität, sondern auch die öffentliche Gesundheit betrifft. Die Gefahren von Mischkonsum, die fehlenden Informationen über die Inhaltsstoffe von Drogen und die finanzielle Notlage der Suchtberatungsstellen sind reale Probleme, die gelöst werden müssen. Die Erfolge der Polizei und die Bemühungen um eine bessere Finanzierung der Suchthilfe sind jedoch Zeichen der Hoffnung.
Wenn du in Baden-Württemberg lebst und das Gefühl hast, allein zu sein, gibt es Menschen, die dir helfen möchten. Du bist nicht anders, du bist nicht allein.
FAQ: Die wichtigsten Fragen zum Thema ❓
Q: Wer ist von den steigenden Drogentoten betroffen?
A: Die meisten Drogentoten sind Männer, aber auch 24 Frauen starben im Jahr 2024. Das Durchschnittsalter liegt bei 37,2 Jahren. Elf der Verstorbenen waren Heranwachsende.
Q: In welchen Städten gab es keine Drogentoten?
A: In den Stadtkreisen Pforzheim, Heidelberg und Baden-Baden, dem Main-Tauber-Kreis, dem Neckar-Odenwald-Kreis sowie in den Kreisen Freudenstadt, Biberach und Heidenheim gab es im Jahr 2024 keine registrierten Todesfälle im Zusammenhang mit Rauschgift.
Q: Was sind die häufigsten Todesursachen?
A: Der Mischkonsum von Benzodiazepinen, Substitutionsmitteln und Kokain sowie der Missbrauch von synthetischen Opioiden sind die häufigsten Ursachen für tödliche Überdosen.
Q: Wie kann ich in Baden-Württemberg Hilfe finden?
A: Es gibt rund 100 Suchtberatungsstellen und 715 Selbsthilfegruppen im Land. Du kannst dich an die Landesstelle für Suchtfragen wenden oder über die Website des Baden-Württembergischen Landesverbands für Prävention und Rehabilitation (bw-lv.de) eine Beratungsstelle in deiner Nähe finden.