Endorphine: Dein Körper ist der beste Dealer – So zapfst du ihn an. Podcast und Artikel Titelbild

Endorphine: Dein Körper ist der beste Dealer – So zapfst du ihn an



Hey Du,

hast Du Dich schon mal gefragt, was hinter dem euphorischen Gefühl beim Sport, dem Trost von Schokolade oder einem herzhaften Lachanfall steckt? Die Antwort liegt in winzigen Molekülen in deinem Gehirn: Endorphinen.

Der Name klingt schon nach Euphorie, und das aus gutem Grund. Endorphine sind die körpereigenen Opioide – quasi dein privater Vorrat an „natürlichem Morphin“. Sie sind der Grund, warum sich gut so verdammt gut anfühlen kann. Lass uns eintauchen, wie du diese körpereigenen Glücklichmacher ganz legal und gesund freisetzen kannst.

Was sind Endorphine? Dein körpereigenes Morphin erklärt 🧬

Endorphine sind Neuropeptide (kleine Proteine), die in deinem Gehirn produziert werden. Ihr Name ist eine Abkürzung für „endogenes Morphin“, also „im Körper hergestelltes Morphin“. Sie docken an die exakt gleichen Opioidrezeptoren an wie harte Drogen (z.B. Morphin, Heroin) und haben eine ähnliche Wirkung:

  • Schmerzstillend
  • Stimmungsaufhellend & euphorisierend

Zusatzinfo: Die Bremse im Schmerzsystem

Wie wirken sie? Stell dir vor, ein Schmerzsignal ist ein lauter Schrei, der durch deine Nervenbahnen läuft. Endorphine wirken wie ein Noise-Cancelling-Kopfhörer für dieses Signal. Sie blockieren die Botenstoffe (wie Substanz P), die den Schmerzimpuls weiterleiten. Gleichzeitig hemmen sie den „Stress-Botenstoff“ GABA, was wiederum zu einer erhöhten Ausschüttung des Glücks- und Motivations-Hormons Dopamin führt.


Eine stilisierte Grafik eines Gehirns. Ein Endorphin-Molekül passt wie ein Schlüssel in ein Opioid-Rezeptor-Schloss und blockiert damit ein rotes "Schmerz"-Signal. Gleichzeitig wird ein grünes "Dopamin"-Signal freigesetzt. "Wirkung von Endorphinen", "körpereigenes Opioid", "Schmerz und Dopamin"

So setzt du Endorphine frei: Dein Guide zum natürlichen Rausch 🤸‍♂️

Dein Körper schüttet Endorphine als Reaktion auf bestimmte Reize aus. Das Faszinierende: Sowohl positive als auch negative Reize können die Produktion ankurbeln!

  • 🏃‍♂️ Sport & Bewegung: Der stärkste natürliche Trigger. Besonders Ausdauersport wie Laufen, Schwimmen oder Radfahren.
  • 😂 Lachen: Ein herzhafter Lachanfall mit Freunden ist eine echte Endorphin-Dusche.
  • 🌶️ Essen: Besonders Schokolade, aber auch scharfes Essen (als Reaktion auf den leichten „Schmerz“) können die Ausschüttung anregen.
  • ☀️ Sonnenlicht: Sonne auf der Haut fördert nicht nur Vitamin D, sondern auch die Endorphinproduktion.
  • 🎵 Musik & Tanz: Das Hören von Musik, die du liebst, oder das Tanzen dazu, setzt Endorphine frei.
  • 🧘 Meditation & Entspannung: Auch tiefe Entspannung, Massagen oder Akupunktur können die Produktion stimulieren.
  • 🤝 Soziale Nähe & Sex: Positive soziale Interaktionen, Umarmungen und Orgasmen sind starke Endorphin-Booster.

Der Klassiker: Das „Runner’s High“

Das bekannteste Beispiel für einen Endorphin-Rausch ist das „Runner’s High“. Nach einer langen, anstrengenden Laufeinheit tritt oft ein Zustand der Euphorie und Schmerzlosigkeit ein. Du fühlst dich, als könntest du ewig weiterlaufen. Das sind die Endorphine, die deinen Körper für die Anstrengung belohnen und den Schmerz ausblenden.


Eine Person beim Laufen in der Natur. Sie hat einen Ausdruck von Anstrengung, aber auch von Glück und Euphorie im Gesicht. Vielleicht läuft sie durch die Sonne. Symbolisiert das "Runner's High".  "Runner's High Endorphine", "natürlicher Rausch durch Sport", "Endorphine freisetzen"

Die dunkle Seite? Wenn der Kick zur Sucht wird ⛓️

Obwohl Endorphine körpereigen sind, kann die Jagd nach dem Kick problematisch werden. Ein dauerhaft künstlich erhöhter Endorphinspiegel kann zu einer Verhaltenssucht führen.

  • Sportsucht: Menschen trainieren zwanghaft über ihre Grenzen hinaus, ignorieren Verletzungen, nur um den nächsten Kick zu bekommen.
  • Esssucht: Das Belohnungsgefühl durch bestimmtes Essen kann ebenfalls außer Kontrolle geraten.

Wenn die Aktivität nicht mehr der Freude dient, sondern zum Zwang wird, um unangenehme Gefühle zu vermeiden, kann aus einer gesunden Gewohnheit eine Sucht werden.

Fazit: Werde zum Meister deines eigenen Glücksgefühls

Endorphine sind der Beweis, dass dein Körper alles hat, was er braucht, um Schmerz zu lindern und Glück zu empfinden. Du musst nicht auf künstliche Substanzen zurückgreifen, die dein System kapern und auf lange Sicht zerstören.

Indem du gesunde Aktivitäten wie Sport, Lachen, Musik und gute Gesellschaft in deinen Alltag integrierst, kannst du lernen, deinen eigenen, natürlichen Glücks-Cocktail zu mixen. Und dieser Rausch ist nicht nur nachhaltig, sondern macht dich auch noch stärker und gesünder.


Häufige Fragen (FAQ) zum Thema Endorphine


Was ist der Unterschied zwischen Endorphinen und Dopamin?

Sie arbeiten oft als Team, sind aber unterschiedlich. Endorphine sind die körpereigenen Opioide; ihre Hauptaufgabe ist die Schmerzlinderung und das Erzeugen von Euphorie (einem „High“). Dopamin ist das Belohnungs- und Motivations-Hormon; es sagt dem Gehirn: „Das war gut, mach das nochmal!“. Oft führt die Freisetzung von Endorphinen (z.B. beim Sport) auch zur Freisetzung von Dopamin, was das gute Gefühl verstärkt.

Warum fühle ich mich nach dem Sport manchmal schlecht statt euphorisch?

Das ist total normal! Der „Runner’s High“ ist kein garantierter Effekt. Manchmal überwiegt einfach die körperliche Erschöpfung, besonders wenn man über seine Grenzen gegangen ist oder der Körper nicht gut erholt war. Es ist wichtig, auf den Körper zu hören und eine Sportart und Intensität zu finden, die sich für dich persönlich gut anfühlt, anstatt einem bestimmten Gefühl hinterherzujagen.

Kann man von dem Gefühl durch Endorphine süchtig werden?

Ja, das ist die biologische Grundlage vieler Verhaltenssüchte, wie z.B. der Sportsucht. Manche Menschen jagen zwanghaft den Endorphin-Kick durch exzessives Training. Sie ignorieren Verletzungen und vernachlässigen andere Lebensbereiche, nur für diesen Rausch. Der Mechanismus der Belohnung und des Verlangens im Gehirn ist dabei sehr ähnlich wie bei einer Substanzsucht.


Über den Autor: NeelixberliN

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