🎮 Berlin kämpft gegen Gaming-Sucht: Neues Pilotprojekt soll Familien helfen

🎮 Berlin kämpft gegen Gaming-Sucht: Neues Pilotprojekt soll Familien helfen

Hey 👋,

Zocken ist für viele von uns ein fester Teil des Alltags. Aber was, wenn aus Leidenschaft ein Zwang wird? Wenn die Schule leidet, Freunde und Familie auf der Strecke bleiben und das Leben nur noch aus Gaming besteht? Für immer mehr junge Menschen und ihre Familien wird das zur bitteren Realität.

In Berlin startet jetzt ein neues, aufregendes Pilotprojekt, das genau hier ansetzt und Betroffenen die dringend nötige Unterstützung bietet. Das Ziel: Gaming-Sucht nicht länger zu tabuisieren, sondern als ernsthafte Krankheit anzuerkennen und konkrete Hilfsangebote zu schaffen.


Was das neue Berliner Projekt alles kann 🚀

Dieses wegweisende, auf drei Jahre angelegte Projekt wurde von der Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Familie ins Leben gerufen, um gezielte Hilfsangebote zu schaffen. Laut der Pressemitteilung vom 26. Juni 2024, die in Zusammenarbeit mit der Caritas Berlin veröffentlicht wurde, werden dafür 200.000 € bereitgestellt. Die Caritas Berlin, die bereits das Zentrum für Verhaltenssucht mit Angeboten wie „Lost in Space“ betreibt, wird das Projekt umsetzen. Es richtet sich an Jugendliche zwischen 12 und 18 Jahren sowie an ihre Eltern und Familien.

Die wichtigsten Pfeiler des Projekts sind:

  • Frühe Beratung und Prävention: Workshops und Aufklärungskampagnen in Schulen und Jugendzentren sollen das Bewusstsein für das Thema schärfen und Risiken aufzeigen. Ziel ist es, schon frühzeitig zu handeln.
  • Individuelle Therapieangebote: Betroffene Jugendliche erhalten professionelle psychologische Einzel- und Gruppengespräche, die ihnen dabei helfen, den Medienkonsum wieder in gesunde Bahnen zu lenken.
  • Elternunterstützung: Spezielle Beratungsstunden und Informationsveranstaltungen für Eltern sind geplant. Hier lernen sie, wie sie den problematischen Medienkonsum ihrer Kinder erkennen und wie sie unterstützend handeln können.

Das Projekt zeigt, dass Politik und Hilfsorganisationen die wachsenden Herausforderungen unserer digitalen Welt ernst nehmen und bereit sind, moderne, zielgruppengerechte Lösungen zu entwickeln.

Stilisierte Darstellung eines Smartphones und eines Controllers, die in den Händen einer hilfesuchenden Person gehalten werden. Der Hintergrund ist ein verschwommenes Berlin-Panorama.  "Gaming-Sucht Berlin Hilfe", "Mediensucht Jugendliche", "Hilfsprojekt Beratung", "Suchtprävention".
Hilfsangebote gegen Gaming-Sucht in Berlin: Das neue Pilotprojekt soll Betroffene und ihre Familien unterstützen.

Wann wird Gaming zum Problem? 🛑

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat „Gaming Disorder“ (Gaming-Störung) im ICD-11 offiziell als Krankheit anerkannt. Doch wann genau ist die Grenze vom harmlosen Hobby zur Sucht überschritten? Hier sind die drei Hauptkriterien, die laut WHO erfüllt sein müssen:

  • Kontrollverlust: Die betroffene Person kann nicht mehr steuern, wann sie spielt, wie lange sie spielt oder wie intensiv sie spielt.
  • Priorisierung: Das Gaming wird zu einem zentralen Lebensinhalt und hat Vorrang vor anderen Interessen, Verpflichtungen oder täglichen Aktivitäten.
  • Trotz negativer Konsequenzen: Das Spielen wird fortgesetzt oder sogar intensiviert, obwohl bereits offensichtliche negative Folgen für die Schule, den Beruf, die Familie oder die psychische Gesundheit bestehen.

Von einer Diagnose spricht man in der Regel erst, wenn diese Verhaltensmuster über einen Zeitraum von mindestens zwölf Monaten anhalten. Allerdings kann die Diagnose auch früher gestellt werden, wenn die Symptome besonders stark ausgeprägt sind.


NeelixberliN’s Einschätzung: Warum Prävention so wichtig ist 💡

Die zunehmende Anerkennung von Gaming Disorder als ernsthafte Erkrankung ist ein wichtiger Schritt in die richtige Richtung. Es ist gut, dass Berlin mit diesem Pilotprojekt handelt und das Thema nicht länger ignoriert. Doch es reicht nicht, erst zu therapieren, wenn die Sucht bereits voll ausgeprägt ist. Prävention ist der Schlüssel. 🔑

Für junge Menschen bedeutet das vor allem: Aufklärung und eine gesunde Medienkompetenz. Du bist nicht allein mit der Faszination für Games, aber es ist entscheidend, eine bewusste Balance zu finden. Frag dich: Macht das Zocken noch Spaß, oder fühlst du dich eher unter Druck gesetzt, weil du „mitspielen musst“? Das Bewusstsein für das eigene Verhalten ist der erste und wichtigste Schritt zur Selbstkontrolle.

Wenn du merkst, dass das Zocken überhandnimmt oder dein Umfeld dich darauf anspricht, nimm das ernst. Es ist kein Zeichen von Schwäche, sich Hilfe zu suchen – ganz im Gegenteil. Es ist ein Zeichen von Stärke und Verantwortung. Das neue Berliner Projekt bietet eine tolle, niederschwellige Anlaufstelle. Auch wenn du denkst, „ich bin ja gar nicht süchtig“, kann eine Beratung helfen, dein Nutzungsverhalten zu reflektieren und Risiken zu minimieren.


Faktenchecker & Recherche-Zusammenfassung ✅

  • Bestätigte Fakten: Das Pilotprojekt in Berlin wird durch die Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Familie in Kooperation mit der Caritas Berlin umgesetzt. Das Zentrum für Verhaltenssucht der Caritas erhält dafür eine Förderung von 200.000 Euro, wie eine offizielle Pressemitteilung vom 26.06.2024 bestätigt.
  • Ergänzte Informationen: Der Artikel wurde um die konkrete Förderhöhe und den Namen der ausführenden Institution (Caritas Berlin) erweitert. Zudem wurde präzisiert, dass die WHO-Diagnose „Gaming Disorder“ in der Regel einen Zeitraum von 12 Monaten anhaltender Symptome voraussetzt.
  • Offene Fragen: Es gibt noch keine detaillierten Informationen über den genauen Startzeitpunkt der Workshops und die konkreten Anmeldeverfahren für Jugendliche und Eltern. Diese Details werden voraussichtlich mit dem Projektstart veröffentlicht.

Häufige Fragen (FAQ) zu Gaming-Sucht in Berlin 💬

1. Was ist Gaming Disorder und wie wird es diagnostiziert? Gaming Disorder ist eine Verhaltensstörung, die von der WHO offiziell als Krankheit anerkannt wurde. Die Diagnose wird gestellt, wenn eine Person über einen längeren Zeitraum (meist mindestens 12 Monate) die Kontrolle über ihr Spielverhalten verliert, das Gaming über alle anderen Lebensbereiche stellt und es trotz negativer Folgen fortsetzt.

2. Für wen ist das neue Berliner Projekt gedacht? Das Projekt richtet sich an Jugendliche und junge Erwachsene zwischen 12 und 18 Jahren sowie an ihre Eltern und Familien, die Unterstützung im Umgang mit übermäßigem oder süchtigem Gaming suchen.

3. Was sind die Hauptmerkmale von Gaming Disorder? Die drei Kernmerkmale sind Kontrollverlust, die Bevorzugung des Gamings gegenüber anderen Aktivitäten und die Fortsetzung des Verhaltens trotz negativer Konsequenzen. Anzeichen können eine Vernachlässigung von Schule, Arbeit oder Sozialkontakten sein.

4. Wo kann ich mich in Berlin bei Gaming-Sucht beraten lassen? Neben dem neuen Pilotprojekt der Caritas bieten auch etablierte Stellen wie das Präventionszentrum für Verhaltenssüchte der pad gGmbH oder das Zentrum für Verhaltenssucht der Caritas in Berlin selbst Beratung und Hilfe an. Eine erste anonyme Anlaufstelle findest du auch online.

5. Wie können Eltern am besten helfen? Eltern können ihre Kinder unterstützen, indem sie das Thema offen und ohne Vorwürfe ansprechen. Es ist wichtig, gemeinsam Regeln festzulegen, die Medienkompetenz zu fördern und bei Bedarf frühzeitig professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen, wie sie das neue Berliner Projekt bietet.


Quellen-Liste

  1. Pressemitteilung Senatsverwaltung für Wissenschaft, Gesundheit und Pflege (26.06.2024): „Neue Süchte auf dem Vormarsch – Senat unterstützt Caritas-Zentrum für Verhaltenssucht“. Verfügbar unter: https://www.berlin.de/sen/wgp/presse/2024/pressemitteilung.1460096.php
  2. Caritasverband für das Erzbistum Berlin e.V.: „Computerspielsucht und Internetsucht“. Informationen zu Beratungsangeboten wie „Lost in Space“. Verfügbar unter: https://www.caritas-berlin.de/beratungundhilfe/berlin/sucht/computersucht-und-internetsucht
  3. DocCheck Flexikon: „Gaming Disorder“. Definition und Kriterien der WHO. Verfügbar unter: https://flexikon.doccheck.com/de/Gaming_Disorder
  4. Präventionszentrum für Verhaltenssüchte Berlin: „Anlaufstellen“. Überblick über weitere Hilfsangebote in Berlin. Verfügbar unter: https://pzvs.berlin/anlaufstellen/
  5. Fachstelle für Suchtprävention im Land Berlin: Offizielle Informationen und Lehrmaterialien zur Prävention von Mediensucht. Verfügbar unter: https://www.berlin-suchtpraevention.de/ueber-uns/fachstelle-fuer-suchtpraevention-im-land-berlin/

Über Gabriel Maetz

NeelixberliN teilt hier seine persönliche und ungefilterte Erfahrung auf dem Weg aus der Sucht. Nach Jahren der Abhängigkeit, unter anderem von Polamidon, kämpft er sich Tag für Tag zurück ins Leben. Dieser Blog ist sein persönliches Logbuch, eine Hilfe für sich selbst und hoffentlich auch eine stütze für andere, die einen ähnlichen Kampf führen.

Kommentar schreiben

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.