Gestrecktes Koks: Die versteckte Gefahr namens Levamisol. Podcast und Artikel Titelbild

Gestrecktes Koks: Die versteckte Gefahr namens Levamisol



Hey Du,

heute reden wir über ein Gift, das wahrscheinlich schon durch deine Nase gegangen ist, ohne dass du es wusstest. Wir reden über Levamisol – das häufigste und eines der gefährlichsten Streckmittel in Kokain.

Du denkst, du kaufst Koks? Die Wahrheit ist, du kaufst oft ein Gemisch. Und einer der Hauptbestandteile ist ein Tier-Entwurmungsmittel, das dein Immunsystem zerstören und deine Haut zum Absterben bringen kann.

Was ist Levamisol? Ein Entwurmungsmittel für Vieh 🐄

Levamisol ist kein Opioid und hat nichts mit Morphin zu tun. Es ist ein Anthelminthikum, also ein Medikament, das in der Tiermedizin zur Entwurmung von Rindern, Schafen und Schweinen eingesetzt wird. In der Humanmedizin wird es nur noch extrem selten bei bestimmten Krebserkrankungen zur Immunstimulation verwendet.

Warum ist dieses Zeug in deinem Koks? Profit & Wirkung 💸

Die Dealer mischen Levamisol aus zwei einfachen Gründen bei:

  1. Es ist billig und sieht aus wie Koks: Es ist ein weißes, kristallines Pulver, das sich perfekt eignet, um die Menge zu strecken und den Profit zu maximieren. Analysen zeigen, dass bis zu 80% des Straßenkokains in Europa und den USA mit Levamisol verschnitten sind.
  2. Es verlängert den „Kick“: Forschungen haben gezeigt, dass Levamisol im Körper zu einer Substanz namens Aminorex umgewandelt wird. Aminorex hat selbst eine amphetaminähnliche, stimulierende Wirkung. Diese setzt genau dann ein, wenn die kurze Kokain-Wirkung nachlässt. Das Kokain scheint also länger zu wirken, was Konsumenten fälschlicherweise als Zeichen für „gute Qualität“ deuten.

Eine stilisierte Grafik einer Waage. Auf der einen Seite liegt ein kleines Häufchen Kokain. Auf der anderen Seite liegt ein viel größerer Haufen Levamisol-Pulver und Geldscheine. Symbolisiert das Strecken aus Profitgier. "Kokain gestreckt", "Levamisol als Streckmittel", "Gefahren von Streckmitteln"

Die realen Gefahren: Wie Levamisol deinen Körper zerstört ☠️

Der regelmäßige Konsum von mit Levamisol gestrecktem Kokain ist ein Spiel mit dem Tod. Die zwei größten, spezifischen Gefahren sind:

WARNUNG #1: Agranulozytose – Dein Immunsystem im freien Fall ☣️

Das ist die gefährlichste Folge. Levamisol kann die Produktion von weißen Blutkörperchen (speziell den Granulozyten) im Knochenmark zerstören.

Einfach gesagt: Dein Immunsystem, deine körpereigene Armee, wird ausgeschaltet.

Eine simple Erkältung, eine kleine Wunde oder eine leichte Infektion kann dann zu einer lebensbedrohlichen Sepsis (Blutvergiftung) führen. Typische erste Anzeichen sind hohes Fieber, Schüttelfrost und schmerzhafte Entzündungen im Mund- und Rachenraum.

WARNUNG #2: Vaskulitis – Wenn deine Haut zu faulen beginnt 🤢

Levamisol kann schwere Entzündungen der kleinen Blutgefäße verursachen (nekrotisierende Vaskulitis). Das führt dazu, dass die Haut nicht mehr durchblutet wird und abstirbt (Nekrose).

Das Ergebnis sind oft schmerzhafte, violett-schwarze, absterbende Hautstellen, die typischerweise an den Ohren, Wangen, der Nase und den Gliedmaßen auftreten. Diese Schäden sind oft irreversibel.


Eine klare Infografik, die eine menschliche Silhouette zeigt. Davon ausgehend zwei Pfeile mit Warnsymbolen. Ein Pfeil zeigt auf eine Grafik von Blutzellen, bei der die weißen Blutkörperchen durchgestrichen sind ("Agranulozytose"). Der andere Pfeil zeigt auf eine Grafik von Haut mit dunklen, nekrotischen Flecken ("Vaskulitis").  "Agranulozytose durch Levamisol", "Vaskulitis Kokain", "Hautnekrose Drogen"

Schutz & Hilfe: Was du tun kannst 🙏

Du kannst von außen nicht erkennen, ob dein Koks mit Levamisol gestreckt ist.

  • Drug-Checking: Der einzige Weg, um Sicherheit zu bekommen. Nutze legale Drug-Checking-Angebote in deiner Stadt (z.B. in Berlin). Lass deine Substanzen testen!
  • Auf Symptome achten: Wenn du nach dem Kokainkonsum unerklärliche Infektionen, Fieber, Halsschmerzen oder seltsame Hautveränderungen bemerkst, geh sofort zum Arzt und sei ehrlich über deinen Konsum!
  • Hilfe suchen: Der sicherste Weg ist, den Konsum zu beenden. Wende dich an eine Suchtberatungsstelle oder Selbsthilfegruppen.

Fazit: Du weißt nie, was du wirklich kaufst

Levamisol ist der Beweis, dass die größte Gefahr beim Drogenkonsum oft nicht nur von der Droge selbst ausgeht, sondern von den unbekannten, giftigen Substanzen, die Dealer aus reiner Profitgier beimischen. Du spielst nicht nur mit der Sucht, sondern bei jeder Line auch russisches Roulette mit deinem Immunsystem und deiner Haut.


Häufige Fragen (FAQ) zum Thema Kokain & Levamisol


Wie häufig ist Kokain wirklich mit Levamisol gestreckt?

Sehr häufig. Je nach Region und Reinheitsgrad zeigen Analysen von beschlagnahmtem Kokain in Europa und Nordamerika, dass zwischen 50% und 80% der Proben mit Levamisol versetzt sind. Man sollte also davon ausgehen, dass es eher die Regel als die Ausnahme ist.

Merke ich beim Konsum, ob mein Koks Levamisol enthält?

Nein. Levamisol hat keinen ausgeprägten Eigengeschmack oder -geruch, der im Kokain auffallen würde. Auch das Aussehen ist identisch. Die Wirkung (der verlängerte Kick durch Aminorex) wird von Konsumenten oft fälschlicherweise als Zeichen für hohe Kokain-Qualität interpretiert. Man kann es ohne Labortest (Drug-Checking) nicht erkennen.

Was sind die ersten Anzeichen einer Agranulozytose durch Levamisol?

Die Symptome ähneln oft einer schweren Grippe und setzen plötzlich ein: Hohes Fieber, Schüttelfrost, Halsschmerzen, Gliederschmerzen und oft schmerzhafte offene Stellen (Aphthen) im Mund- und Rachenraum. Wenn solche Symptome nach dem Kokainkonsum auftreten, sollte man sofort einen Arzt oder eine Notaufnahme aufsuchen und den Kokainkonsum erwähnen. Unbehandelt kann eine Agranulozytose tödlich enden.


Über den Autor: NeelixberliN

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