Hey Du, heute reden wir über eine Droge, deren Name allein schon Albträume verursacht: Krokodil. Die Bilder, die man dazu im Netz findet, sind an Grausamkeit kaum zu überbieten – zerfressene Haut, offene Wunden, absterbendes Gewebe.
Aber was steckt wirklich hinter dieser Horrordroge? Ist es der Wirkstoff selbst, der das Fleisch frisst? Und was hat das Ganze mit Hustensaft zu tun? Lass uns die Mythen von den brutalen Fakten trennen.
Was ist Krokodil (Desomorphin) wirklich? 🐊
Zuerst die Chemie: Der eigentliche Wirkstoff heißt Desomorphin. Es ist ein synthetisches Opioid, das in den 1930er Jahren als potentes Schmerzmittel entwickelt wurde. Es ist ein Analogon von Morphin, also eng damit verwandt, aber um ein Vielfaches stärker.
Wichtig: Desomorphin hat absolut nichts mit Insulin zu tun, wie man manchmal fälschlicherweise im Internet liest.
Das „Krokodil“, das auf der Straße bekannt ist, ist aber kein reines, pharmazeutisches Desomorphin. Und genau da liegt die tödliche Gefahr.

Die brutale Wahrheit: Wie Krokodil in der heimischen Küche entsteht 🍳
Das Phänomen „Krokodil“ entstand in den frühen 2000er Jahren in Russland, als Heroin teuer und schwer zu bekommen war, aber Codein-Tabletten (aus Hustensaft oder Schmerzmitteln) rezeptfrei in jeder Apotheke erhältlich waren.
User begannen, in dreckigen „Küchenlaboren“ aus diesen Codein-Tabletten in einem schnellen und unsauberen Prozess Desomorphin herzustellen.
Zusatzinfo: Der Gift-Cocktail
Um Codein in Desomorphin umzuwandeln, werden hochgiftige und ätzende Haushalts- und Industriechemikalien verwendet. Dazu gehören:
- Paint Thinner oder Benzin als Lösungsmittel
- Jod (aus der Apotheke)
- Salzsäure (aus dem Baumarkt)
- Roter Phosphor (abgekratzt von den Reibeflächen von Streichholzschachteln)
Dieser giftige Chemie-Cocktail wird nur grob gefiltert und dann direkt injiziert.
Warum Krokodil das Fleisch zerfrisst: Der eigentliche Grund ☠️
Und hier ist die entscheidende Wahrheit: Nicht das Desomorphin selbst „frisst“ das Fleisch.
Die schrecklichen, fleischzerfressenden Wunden (Nekrosen), die Abszesse, die Thrombosen und die Haut, die sich grünlich verfärbt und abschält wie bei einem Krokodil, werden durch die giftigen und ätzenden Nebenprodukte aus dem Herstellungsprozess verursacht.
Die Konsumenten spritzen sich einen Cocktail aus Lösungsmitteln, Säure und Phosphor direkt in die Venen. Das verätzt die Blutgefäße, lässt das Gewebe um die Einstichstelle absterben und führt zu schweren Entzündungen und Gangrän (Wundbrand). Da Desomorphin stark schmerzstillend wirkt, bemerken die User die Zerstörung ihres eigenen Körpers oft erst, wenn es viel zu spät ist.

Wirkung & Risiken: Ein kurzer, dreckiger Opioid-Rausch
- Die Wirkung: Der Rausch von Desomorphin ist typisch für ein starkes Opioid: intensive Euphorie, Schmerzlinderung, Beruhigung. Er setzt sehr schnell ein, hält aber deutlich kürzer an als bei Heroin (oft nur 1,5 bis 2 Stunden).
- Der Zwang: Die kurze Wirkdauer führt zu einem extremen Zwang, ständig neuen Stoff herzustellen und zu konsumieren – oft mehrmals am Tag.
- Die Abhängigkeit: Die körperliche und psychische Abhängigkeit ist extrem stark und tritt sehr schnell ein.
- Die Lebenserwartung: Die durchschnittliche Lebenserwartung von regelmäßigen Krokodil-Konsumenten liegt bei nur ein bis zwei Jahren nach Beginn des Konsums. Die meisten sterben nicht an der Überdosis, sondern an den massiven gesundheitlichen Komplikationen und Infektionen.
Fazit: Eine der gefährlichsten Drogen der Welt
Krokodil ist keine Droge, die man „mal ausprobiert“. Es ist ein Akt der Verzweiflung und Selbstzerstörung, der fast immer in einer Katastrophe endet. Die Bilder im Internet lügen nicht. Sie zeigen die Realität dessen, was passiert, wenn man sich Gift direkt in die Adern spritzt.
Die Verbreitung von Krokodil ist in Westeuropa zum Glück sehr gering, da Codein hier streng verschreibungspflichtig ist. Aber es dient als das wohl drastischste Beispiel dafür, welche Abgründe sich hinter der Drogensucht verbergen können. Absolut Finger weg!
Häufige Fragen (FAQ) zum Thema Krokodil (Desomorphin)
Ist Krokodil wirklich eine „fleischfressende“ Droge?
Indirekt ja. Nicht der Wirkstoff Desomorphin selbst „frisst“ das Fleisch. Die schweren Nekrosen und die grünlich-schuppige Haut entstehen durch die hochgiftigen und ätzenden Überreste aus dem Herstellungsprozess (wie Phosphor, Jod, Lösungsmittel), die mitinjiziert werden. Diese Substanzen verätzen das Gewebe von innen und lassen es absterben.
Ist Krokodil eine neue Droge in Deutschland?
Nein. Bisher gab es in Deutschland und Westeuropa zum Glück nur sehr seltene Einzelfälle. Das Phänomen war vor allem in Russland und Osteuropa in den 2000er und frühen 2010er Jahren verbreitet, als Codein-Tabletten dort noch rezeptfrei waren. Seitdem Codein dort verschreibungspflichtig ist, ist der Krokodil-Konsum stark zurückgegangen.
Ist reines Desomorphin genauso gefährlich wie Krokodil?
Pharmazeutisch reines Desomorphin ist ein hochpotentes Opioid, dessen Wirkung und Risiken (Überdosis, Abhängigkeit) mit Heroin vergleichbar oder sogar stärker sind. Es würde aber nicht die furchtbaren, fleischzerfressenden Hautschäden verursachen. Das „Krokodil“, das auf der Straße hergestellt wird, ist so außergewöhnlich gefährlich, weil es eine dreckige, giftige Mischung aus einem Opioid und ätzenden Industriechemikalien ist.
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