Mephedron (M-Cat, Meow Meow): Der Rausch und die unstillbare Gier. Podcast und Artiel Titelbild

Mephedron (M-Cat, Meow Meow): Der Rausch und die unstillbare Gier



Hey Du,

heute reden wir über eine Substanz, die Ende der 2000er Jahre wie eine Bombe in der Partyszene einschlug: Mephedron. Du kennst es wahrscheinlich unter seinen Szenenamen Meow Meow oder M-Cat.

Es wurde als „legale“ Alternative zu Koks und Ecstasy verkauft und versprach das Beste aus beiden Welten. Aber hinter dem Hype verbirgt sich eine der am schnellsten süchtig machenden Substanzen mit einem extrem tückischen Wirkprofil.

Was ist Mephedron? Koks & Ecstasy im Chemiebaukasten? 🧪

Mephedron (4-Methylmethcathinon) gehört chemisch zur Gruppe der synthetischen Cathinone. Das ist die gleiche Klasse wie die Substanzen, die oft als „Badesalze“ verkauft wurden. Es ist mit Amphetaminen verwandt, aber eben nicht das Gleiche.

Es kam meist als weißes bis gelbliches, kristallines Pulver auf den Markt und wurde hauptsächlich geschnupft oder in „Bomben“ (in Papier gewickelt) geschluckt.


Eine Nahaufnahme von weißem/gelblichem kristallinem Pulver in einem kleinen Ziplock-Beutel. Die Szene ist düster und klinisch. "Mephedron Droge", "M-Cat Meow Meow", "synthetische Cathinone"

Die Wirkung: Ein kurzer Ritt auf der Euphoriewelle 🌊

Die Wirkung von Mephedron ist eine Mischung aus Stimulans und Empathogen. Es flutet das Gehirn mit Dopamin und Serotonin.

  • Euphorie & Energie: Ein starker, antreibender Rausch, ähnlich wie bei Kokain.
  • Empathie & Rededrang: Ein Gefühl der Verbundenheit und Offenheit, ähnlich wie bei MDMA.
  • Gesteigertes Selbstbewusstsein.

Der Rausch tritt beim Schnupfen sehr schnell ein, ist intensiv… und extrem kurz. Und genau hier liegt die Falle.

Die Falle: Warum die Gier bei Mephedron so brutal ist ⛓️

Das ist der wichtigste Punkt, den du über Mephedron verstehen musst.

WARNUNG: EXTREM ZWANGHAFTES „NACHLEGEN“! 🚨

Der Rausch von Mephedron hält oft nur 30-60 Minuten an. Der darauffolgende Absturz („Comedown“) ist aber sofort und brutal spürbar: Leere, depressive Stimmung und vor allem eine überwältigende, gierige Sucht nach der nächsten Dosis.

Dieses Verlangen, sofort nachzulegen, ist bei Mephedron stärker ausgeprägt als bei fast jeder anderen Droge, selbst bei Kokain. Konsumenten geraten extrem schnell in einen Binge-Zyklus, in dem sie über Stunden oder sogar Tage hinweg immer wieder konsumieren, bis alles leer ist – oft ohne Schlaf, Essen oder Trinken.

Dieser Kreislauf aus kurzem High und sofortigem Craving führt extrem schnell in eine starke psychische Abhängigkeit.


Eine stilisierte Grafik eines Gehirns. Ein Dopamin/Serotonin-Meter schießt auf 100% hoch und kracht sofort wieder auf 0% runter. Neben dem leeren Meter blinkt ein großes, rotes "MEHR!"-Warnlicht. Symbolisiert den schnellen Crash und die Gier. "Suchtpotenzial Mephedron", "Craving Gier", "zwanghaftes Nachlegen"

Die Risiken & Nebenwirkungen: Mehr als nur ein Kater ☠️

Der Konsum, besonders im Binge-Modus, ist eine massive Belastung für den Körper.

  • Herz-Kreislauf-System: Starkes Herzrasen, Bluthochdruck, Schmerzen in der Brust. Das Risiko für einen Herzinfarkt oder Schlaganfall ist hoch.
  • Gefäßverengung (Vasokonstriktion): Ein typisches Zeichen sind kalte, bläuliche Finger und Knie.
  • Psychische Folgen: Starke Paranoia, Angstzustände, Panikattacken und Psychosen sind häufig, besonders während des Comedowns.
  • Körperliche Folgen: Zähneknirschen, starkes Schwitzen (mit einem spezifischen, chemischen Geruch), Übelkeit und Kopfschmerzen.
  • Langzeitfolgen: Wie bei anderen Stimulanzien sind Depressionen, Angststörungen und potenzielle Hirnschäden (Neurotoxizität) bei chronischem Gebrauch wahrscheinlich.

Recht & Fazit: Ein Klassiker der „Legal High“-Welle

  • Rechtliches: Der Hype endete abrupt. Mephedron wurde 2010 in Deutschland in das Betäubungsmittelgesetz (BtMG) aufgenommen und ist seitdem illegal.
  • Fazit: Mephedron ist ein Paradebeispiel für eine Designerdroge, die mit dem Versprechen auf ein „besseres“ High auf den Markt kam und sich als Substanz mit einem extrem brutalen und schnell wirkenden Suchtpotenzial entpuppte. Die Gier, die diese Substanz auslöst, ist nicht zu unterschätzen und hat viele Konsumenten in einen Teufelskreis gezogen.

Wenn du oder jemand, den du kennst, Probleme mit Stimulanzien hat, gibt es Hilfe bei Suchtberatungsstellen oder Organisationen wie drugcom.de.


Häufige Fragen (FAQ) zum Thema Mephedron


Ist Mephedron das Gleiche wie MDMA oder Kokain?

Nein. Obwohl die Wirkung Elemente von beiden hat, ist es eine eigenständige chemische Substanz aus der Gruppe der Cathinone. Viele User beschreiben die Wirkung als „irgendwo dazwischen“, aber das zwanghafte Verlangen nachzulegen wird oft als stärker als bei Kokain empfunden.

Was macht Mephedron so extrem süchtig machend?

Es ist die Kombination aus einem sehr schnellen, intensiven Wirkeintritt und einer sehr kurzen Wirkdauer. Das Gehirn wird mit einer massiven Dosis an Glückshormonen überflutet, die aber sofort wieder verschwinden. Darauf folgt ein tiefer Absturz. Dieser krasse Kontrast zwischen dem „Himmel“ des Rausches und der „Hölle“ des Comedowns erzeugt ein fast unkontrollierbares Verlangen, sofort die nächste Dosis zu nehmen, um dem miesen Gefühl zu entkommen.

Ist Mephedron in Deutschland legal?

Nein, auf keinen Fall. Mephedron wurde bereits 2010 in die Anlage I des Betäubungsmittelgesetzes (BtMG) aufgenommen. Das bedeutet, Besitz, Erwerb, Handel und Herstellung sind in Deutschland illegal und werden strafrechtlich verfolgt. Es ist keine „legale Grauzone“ mehr.


Über den Autor: NeelixberliN

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