Methoxetamin (MXE): Der große, böse Bruder von Ketamin

Methoxetamin (MXE): Der große, böse Bruder von Ketamin


Hey Du,

du kennst Ketamin? Dann hast du vielleicht schon mal von seinem Nachfolger aus dem Drogenlabor gehört, der als „besseres Keta“ beworben wurde: Methoxetamin, kurz MXE oder „Mexxy“.

Es versprach einen intensiveren, längeren Trip, antidepressive Wirkungen und – das war die größte Lüge – es sollte sicher für die Blase sein. Lass uns Klartext reden, warum MXE ein extrem gefährliches Relikt der „Legal High“-Ära ist.

Was ist Methoxetamin (MXE)? Ein Designer-Dissoziativum 🧪

MXE ist eine synthetische, dissoziative Droge aus der Gruppe der Arylcyclohexylamine. Das bedeutet, es ist ein direkter chemischer Verwandter von Ketamin und PCP (Angel Dust).

Es wurde um 2010 gezielt entwickelt, um die bestehenden Drogengesetze zu umgehen und als „legale“ Forschungschemikalie („Research Chemical“) online verkauft. Die Aufschrift „nicht für den menschlichen Konsum“ war dabei nur ein zynischer Trick.


Eine Nahaufnahme eines kleinen Tütchens mit weißem, kristallinem Pulver. Auf dem Tütchen klebt ein professionell wirkendes Etikett mit einer komplizierten chemischen Formel und der Aufschrift "MXE - Research Chemical. Not for human consumption." "Methoxetamin Pulver", "Research Chemical", "Designer Droge"

Die Wirkung: Ein längerer, intensiverer Trip als Keta? 🌀

MXE wirkt wie Ketamin als NMDA-Rezeptor-Antagonist. Es blockiert also die Signalübertragung im Gehirn, was zur Trennung von Körper und Geist führt.

Die Wirkung wird von Usern aber oft als anders beschrieben:

  • Potenter & Länger: MXE wirkt oft stärker als Ketamin und der Trip kann 4 bis 6 Stunden dauern.
  • Intensivere Dissoziation: Das Gefühl, den Körper zu verlassen oder in andere Welten zu reisen, kann stärker sein.
  • Mehr Euphorie & Empathie: Einige berichten von einer stärkeren stimmungsaufhellenden und empathogenen Komponente als bei Ketamin.
  • Stärkere Verwirrung: Die Desorientierung und Verwirrung können ebenfalls intensiver sein.

Die Risiken: Von Horrortrip bis zur Überdosis ☠️

Die gesteigerte Potenz und längere Wirkdauer erhöhen die Risiken massiv.

Akute Gefahren:

  • Horrortrip: Ein Bad Trip auf MXE kann durch die lange Wirkdauer zu einer stundenlangen, quälenden Erfahrung aus Angst und Panik werden.
  • Unfälle: Im dissoziativen Zustand ist die Verletzungsgefahr durch Stürze oder Fehleinschätzungen extrem hoch.
  • Herz-Kreislauf-Probleme: Herzrasen und Bluthochdruck sind häufig.
  • Überdosierung: Da der Wirkstoffgehalt von Schwarzmarkt-Pulver unbekannt ist, ist eine Überdosierung leicht möglich. Sie kann zu Bewusstlosigkeit, Krampfanfällen und Atemstillstand führen.

Langzeitfolgen & Sucht:

  • Abhängigkeit: Das psychische Suchtpotenzial ist, ähnlich wie bei Ketamin, sehr hoch.
  • Psychische Probleme: Regelmäßiger Konsum kann Depressionen, Angststörungen und Psychosen auslösen oder verschlimmern.

WARNUNG: DIE LÜGE VOM „BLASENSCHONENDEN“ KETA! ☣️

MXE wurde aktiv damit beworben, dass es angeblich nicht die Blase schädigt wie Ketamin. Das ist reines, unverantwortliches Marketing und eine gefährliche Lüge.

Es gibt keine wissenschaftlichen Beweise dafür. Aufgrund der sehr ähnlichen chemischen Struktur muss man davon ausgehen, dass chronischer MXE-Konsum ein vergleichbares Risiko für schwere, irreversible Blasenschäden (Ketamin-Zystitis) birgt.


Eine stilisierte Grafik einer menschlichen Blase, über der ein großes, rot leuchtendes Fragezeichen ? und ein Totenkopf-Symbol ☠️ schweben. Symbolisiert die unbekannten, aber wahrscheinlichen Langzeitschäden. "MXE Blasenschaden", "Langzeitfolgen Research Chemicals", "Gefahr von MXE"

Recht & Fazit: Ein gefährliches Relikt

  • Rechtliches (Stand Juli 2025): Die Party ist lange vorbei. MXE wurde in Deutschland bereits im Juli 2013 in die Anlage I des Betäubungsmittelgesetzes (BtMG) aufgenommen. Es ist ein illegaler, nicht verkehrsfähiger Stoff. Besitz, Handel und Herstellung sind strafbar.
  • Fazit: Methoxetamin ist ein klassisches Beispiel für ein Research Chemical, das mit falschen Versprechungen auf den Markt kam und sich als unkalkulierbares und gefährliches Experiment entpuppte. Es ist potenter, länger und unberechenbarer als Ketamin und birgt wahrscheinlich die gleichen verheerenden Langzeitrisiken.

Häufige Fragen (FAQ) zum Thema Methoxetamin (MXE)


Ist MXE in Deutschland legal?

Nein, absolut nicht. Methoxetamin (MXE) wurde bereits im Juli 2013 in die Anlage I des Betäubungsmittelgesetzes (BtMG) aufgenommen. Besitz, Handel und Herstellung sind in Deutschland illegal und werden strafrechtlich verfolgt.

Ist MXE wirklich sicherer für die Blase als Ketamin?

Das ist ein gefährlicher Mythos, der als Marketing-Trick von Online-Verkäufern verbreitet wurde. Es gibt keine wissenschaftlichen Belege, die das stützen. Aufgrund der sehr ähnlichen chemischen Struktur muss man davon ausgehen, dass chronischer MXE-Konsum ein vergleichbares Risiko für schwere, irreversible Blasenschäden (die sogenannte „Keta-Blase“) birgt.

Was macht MXE unberechenbarer als Ketamin?

Mehrere Dinge:

  1. Potenz: Es ist oft potenter als Ketamin, man braucht also eine geringere Dosis, was das Risiko einer Überdosierung bei unreinem Pulver erhöht.
  2. Wirkdauer: Die Wirkung hält deutlich länger an (4-6 Stunden vs. ca. 1 Stunde bei Ketamin). Ein „Bad Trip“ wird so zu einer sehr langen und quälenden Erfahrung.
  3. Reinheit: Als unreguliertes Research Chemical wusste man nie, wie rein der Stoff wirklich war oder welche Streckmittel beigemischt wurden.

Über den Autor: NeelixberliN

Über Gabriel Maetz

NeelixberliN teilt hier seine persönliche und ungefilterte Erfahrung auf dem Weg aus der Sucht. Nach Jahren der Abhängigkeit, unter anderem von Polamidon, kämpft er sich Tag für Tag zurück ins Leben. Dieser Blog ist sein persönliches Logbuch, eine Hilfe für sich selbst und hoffentlich auch eine stütze für andere, die einen ähnlichen Kampf führen.

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