Hier sind einige Mythen und Fakten über Sucht:

Mythos: Sucht ist eine Charakterschwäche.

Fakt: Sucht ist eine chronische Krankheit, die die Chemie des Gehirns verändert. Es ist keine Charakterschwäche oder ein Zeichen von Willensschwäche. Menschen aus allen Gesellschaftsschichten können süchtig werden, unabhängig von ihrem Charakter oder ihrer Moral.

Mythos: Man kann süchtig nach Dingen wie Schokolade, Videospielen oder Shopping werden.

Fakt: Obwohl es möglich ist, ein ungesundes Verlangen nach bestimmten Aktivitäten oder Substanzen zu entwickeln, spricht man nur von Sucht, wenn diese das Leben einer Person erheblich beeinträchtigen. Abhängigkeit ist gekennzeichnet durch den Verlust der Kontrolle über den Konsum einer Substanz oder die Ausübung einer Aktivität, den starken Drang danach, trotz negativer Konsequenzen, und Entzugserscheinungen, wenn die Substanz oder Aktivität nicht verfügbar ist.

Mythos: Nur illegale Drogen machen süchtig.

Fakt: Viele legale Substanzen, wie Alkohol, Nikotin und verschreibungspflichtige Schmerzmittel, können stark abhängig machen. Tatsächlich sind die meisten Drogentoten in den USA auf legale Substanzen zurückzuführen.

Mythos: Man muss eine Substanz täglich konsumieren, um süchtig zu werden.

Fakt: Abhängigkeit kann sich auch bei unregelmäßigem Konsum entwickeln. Der Grad der Abhängigkeit hängt von der Substanz, der Häufigkeit des Konsums, der individuellen Anfälligkeit und anderen Faktoren ab.

Mythos: Eine Suchtbehandlung funktioniert nur, wenn die Person sie freiwillig durchläuft.

Fakt: Eine Behandlung kann auch dann erfolgreich sein, wenn die Person sich zunächst dagegen sträubt. Manchmal kann der Druck von Familie, Freunden oder dem Rechtssystem die Motivation für eine Behandlung erhöhen.

Mythos: Eine Suchtbehandlung ist nur einmal notwendig.

Fakt: Rückfälle sind bei der Genesung von Sucht häufig. Sucht ist eine chronische Krankheit, und wie bei anderen chronischen Krankheiten kann es zu Rückfällen kommen. Eine Behandlung muss oft über einen längeren Zeitraum fortgesetzt und an die Bedürfnisse der Person angepasst werden.

Mythos: Süchtige sind schlechte Menschen.

Fakt: Sucht kann jeden treffen. Süchtige sind nicht „schlecht“, sondern Menschen, die an einer Krankheit leiden und Hilfe brauchen. Stigmatisierung und Diskriminierung können es Betroffenen erschweren, Hilfe zu suchen.

Mythos: Man kann mit Willenskraft alleine aufhören.

Fakt: Während Willenskraft ein wichtiger Bestandteil der Genesung ist, brauchen die meisten Menschen professionelle Hilfe und Unterstützung, um eine Sucht zu überwinden. Therapien, Medikamente und Selbsthilfegruppen können die Chancen auf eine dauerhafte Abstinenz erheblich verbessern.

Von Dr. Gabor Maté, aus seinem Buch „In the Realm of Hungry Ghosts“:

„Addiction is not a choice that anyone makes; it’s a response to emotional pain.“

Übersetzung: „Sucht ist keine Wahl, die jemand trifft; sie ist eine Reaktion auf emotionalen Schmerz.“

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Sucht eine komplexe Krankheit ist und kein moralisches Versagen. Es ist wichtig, sich mit den Fakten über Sucht auseinanderzusetzen, um Betroffenen die nötige Hilfe und Unterstützung zukommen zu lassen und Stigmatisierung und Missverständnisse zu reduzieren.

Von Russell Brand:

„Addiction is a serious disease; it will end with jail, mental institutions, or death.“

Übersetzung: „Sucht ist eine ernste Krankheit; sie endet im Gefängnis, in der Psychiatrie oder mit dem Tod.“

Dieses Zitat ist eine drastische, aber realistische Darstellung der potenziellen Konsequenzen von unbehandelter Sucht.

Ohne Hilfe geht es nicht

Es ist wichtig, sich bei Anzeichen von Sucht professionelle Hilfe zu suchen. Es gibt viele Ressourcen, die Unterstützung und Behandlung anbieten können.

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