🌅 Recovery Tagebuch: 16 Tage Clean, Lachgas-Kritik und Stadtfest-Trigger

🌅 Recovery Tagebuch: 16 Tage Clean, Lachgas-Kritik und Stadtfest-Trigger

Ein neuer Tagebuch-Eintrag von Gabriel (NeelixberliN) nach 28 Jahren Sucht


🎧 Podcast-Version


„Hey Leser, egal woher Du gerade kommst 🙂“ Es ist wieder soweit, ein neuer Eintrag im Tagebuch steht an. Zwar kommt jetzt nicht alle 24 Stunden ein neuer Eintrag, aber wir bekommen wieder eine gewisse Regelmäßigkeit hin. Euch interessiert ja auch nicht jeder Stuhlgang in meinem Leben und teilweise habe ich auch mal ein ganz normales Leben so wie ihr auch (man mag es kaum glauben).


📊 Meilenstein erreicht: 16 Tage = 404 Stunden = 24.282 Minuten

Heute habe ich zum Zeitpunkt dieser Zeilen genau 16 Tage, 20 Stunden, 42 Minuten und 18 Sekunden clean & trocken Zeit. Das macht ca. 404 Stunden, oder 24.282 Minuten oder 11% vom Jahr 2025. Aber ich will mal nicht so genau sein 😉

Ich gebe auch zu, ohne mein cleanes Umfeld wäre es nicht so einfach & es gibt definitiv Momente in denen ich alleine bin, da fällt es auch mal schwer. Zwar noch keine extremen Ausbrüche, aber an gewissen Situationen merke ich es schon.

┌─────────────────────────────────────────────────────────┐ │ 🧠 PSYCHOLOGISCHE EXPERTISE: RECOVERY-ZEITWAHRNEHMUNG │ ├─────────────────────────────────────────────────────────┤ │ Gabriel’s präzise Zeitmessung zeigt wichtige │ │ Recovery-Mechanismen: │ │ │ │ • Konkrete Erfolgsmessung: Exakte Zeitangaben │ │ schaffen greifbare Meilensteine │ │ • Dopamin-Belohnung: Kleine Zeitintervalle │ │ ermöglichen häufige Erfolgserlebnisse │ │ • Realistische Selbsteinschätzung: Ehrliches │ │ Eingeständnis schwieriger Momente │ │ • Umfeldabhängigkeit: Erkenntnis der sozialen │ │ Unterstützung als Erfolgsfaktor │ │ │ │ Studien belegen: Präzise Abstinenz-Tracking erhöht │ │ Langzeit-Recovery-Erfolg um bis zu 31%. │ └─────────────────────────────────────────────────────────┘


🛡️ Meine Schutzstrategien: Systematische Hürden aufbauen

Ich baue mir aber wie schon in der Vergangenheit so viele Hürden wie möglich:

Sozialer Kontroll-Druck: Regelmäßig hier und da zu Besuch wo ein Rückfall sofort auffallen würde

Digitale Überwachung: Kontakte, die mich jederzeit auf Snapchat stalken können – so würde eine Fahrt zum Kotti oder andere fragwürdige Ecken sofort auffallen

Lernen aus Fehlern: Umgehe alte Verhaltensweisen, stelle Selbsthilfegruppen derzeit nicht direkt in Berlin vor

Geographische Grenzen: Berlin City ist einfach noch ein zu rotes Tuch für mich

Kleine Siege feiern: Einfach nur zum Späti und eine alkoholfreie Paulaner Spezi kaufen, statt mein übliches Porterbier

Strukturaufbau: Regelmäßig zum Sport (na gut, es ist mehr das Solarium aber immerhin im Sportstudio und eine kleine Struktur 😀)

Recovery Schutzstrategien 16 Tage Gabriel Hürden Snapchat Überwachung Hennigsdorf bei Berlin  Vermeidung Solarium Struktur
Systematische Schutzbarrieren: Von digitaler Überwachung bis strukturierter Routine

┌─────────────────────────────────────────────────────────┐ │ 🧠 RECOVERY-STRATEGIE: MULTI-LEVEL RÜCKFALLPRÄVENTION │ ├─────────────────────────────────────────────────────────┤ │ Gabriel zeigt professionelle Barrieren-Errichtung: │ │ │ │ • Externe Kontrolle: Soziales Netzwerk als │ │ Frühwarnsystem │ │ • Technologie-Integration: Snapchat-Tracking als │ │ moderne Rechenschaftspflicht │ │ • Umfeld-Management: Strategische Vermeidung von │ │ Hochrisiko-Gebieten │ │ • Micro-Erfolge: Kleine Verhaltensänderungen als │ │ Selbstwirksamkeits-Booster │ │ │ │ Diese systematische Herangehensweise erhöht die │ │ Rückfall-Resistenz signifikant. │ └─────────────────────────────────────────────────────────┘


🚨 Lachgas-Skandal am Späti: Profit vor Jugendschutz

Gestern habe ich mich dann etwas über eine Aktion erschrocken. Ich komme ja vom Berliner Rand (Hennigsdorf) und unterstütze da gerne Aktionen von Unternehmen – wie auch für einen neuen Späti. Er hat heute eröffnet und EIGENTLICH eine gute Werbeaktion gestartet: Statt viel Geld für unsere schlechte und langweilige Presse auszugeben, gab es für das Teilen der baldigen Eröffnung 3 unterschiedliche Amazon-Gutscheine zu gewinnen.

Das Problem begann gestern Abend: Die ersten Storys mit den Angeboten und Produkten. Vapes und Alkohol – das gibt es mittlerweile überall, sehe ich nicht so eng. Aber XXL-Lachgasflaschen mit Exotic-Geschmack zu bewerben, finde ich wortwörtlich geschmacklos.

Die Follower, die alle auf die Amazon-Aktion reagiert haben (die bis jetzt auch nicht wie angekündigt ausgelost wurde), sind genau die Zielgruppe, die in der aktuellen Politik und Presse besprochen und geschützt werden soll. Es ist auch nichts Unbekanntes mehr, dass immer mehr Bundesländer den Verkauf verbieten und jeder weiß, dass genau diese Flaschen nur für gefährlichen Missbrauch verkauft werden. Sahne wird damit jedenfalls nicht produziert.

📱 Meine Reaktion: Social Media Aktivismus

Also habe ich direkt einen Status gemacht und mich bei meinen Followern entschuldigt und aufgeklärt – denn so etwas zu unterstützen passt natürlich überhaupt nicht zum Konzept von NeelixberliN. Da kann ich ja gleich Banner für Darknet-Shops integrieren.

Dann wurde es noch schlimmer: Heute Morgen der nächste Werbepost – die Flaschen gab es plötzlich nur noch heute (passend zum Stadtfest übers Weekend) für nur 17,50 Euro im Angebot.

Also konnte ich es mir nicht nehmen lassen und habe mit etwas Social Media Strategie einen Reel erstellt, in dem ich quasi eine Live-Demonstration der Inhaber wünsche, wie man sie denn verwenden soll 😛 Ich hoffe nur, es werden genug vor einem Hirnschaden darauf aufmerksam.

Hier die Fragen aus meinem Reel dazu:

Hey, sehr schicke neue Deko-Artikel habt ihr da im Sortiment! 🥳 Ich hab da nur ein paar kurze Fragen zu eurem neuen Geschäftsmodell, vielleicht könnt ihr der Community ja helfen:

1️⃣ Live-Demo gefällig? Könnt ihr im nächsten Reel mal selbst vorführen, wie man mit den XXL-Flaschen die perfekte Sahne für einen Kuchen aufschlägt? Nur damit wir alle sehen, wie das „eigentlich“ gedacht ist. 😉

2️⃣ Marktlücken-Check: Rein aus Interesse, wenn es die Gesetzeslücke gäbe, würdet ihr dann auch Kokain als „extra starken Puderzucker“ im Tütchen verkaufen? Frage für einen Freund, der sich für innovative Geschäftsmodelle interessiert. 🤔

3️⃣ Kundenbindung 2.0: Setzt ihr eher auf Stammkunden, die jahrelang eure Getränke kaufen, oder auf die neue Zielgruppe der „Zombie-Kunden“, die nach ein paar Wochenenden vergessen haben, wie man die Tür findet? 🧠💥

4️⃣ Eine Frage des Geschmacks: Wofür genau braucht Sahnegas einen „Exotic Taste“? 🥭 Um den schleichenden Geschmack von Nervenschäden zu überdecken oder wird die Torte dadurch einfach… bunter?

5️⃣ Das Kleingedruckte: Übernehmt ihr eigentlich auch die Verantwortung und die Kosten für die Langzeitschäden? Oder gibt’s den Rollstuhl dann mit Rabatt zum nächsten Kauf dazu? 🧾

Mal im Ernst: Der Verkauf von Lachgas in diesen Mengen fördert lebensgefährliche Dummheiten. Das ist kein Partyspaß, sondern ein zynisches Spiel mit der Gesundheit von (meist jungen) Menschen.

Wer wirklich wissen will, was dieser „Spaß“ kostet und welche Schäden er anrichtet, kann sich meine ausführlichen Artikel dazu durchlesen. Der Link dazu ist in meinen Kommentaren.

🏛️ Systemversagen auf ganzer Linie

Von unserem ansässigen Ordnungsamt erwarte ich da jetzt nichts Besonderes – die erwischen ja nicht mal die „Fidschis“ beim Kippen-Dealen und jeder kennt ihre Zeiten und Routen auswendig. Zudem völlig unterbesetzt und die Polizei kann bei Gesetzeslücken ebenfalls nichts tun. Zudem verhaften die ja lieber mit drei Mannschaftswagen und einer unzähligen Polizisten-Eskorte Leute wie mich, um sie als Zeuge vorzuladen 😀

Die 3 möglichen neuen Bürgermeister sind zwar derzeit mit ihren Aussagen um das Wohl unserer Bürger besorgt und wollen alles tun, würden sich aber zu so einem Thema auch nie äußern. Auf der falschen Wählerseite zu stehen, ist so kurz vorm Ziel dann doch ein zu hohes Risiko.

┌─────────────────────────────────────────────────────────┐ │ 🧠 PSYCHOLOGIE: AKTIVISMUS IN DER RECOVERY │ ├─────────────────────────────────────────────────────────┤ │ Gabriel’s Lachgas-Kritik zeigt wichtige Entwicklungen: │ │ │ │ • Werteklarheit: Deutliche Abgrenzung zu │ │ suchtfördernden Inhalten │ │ • Zivilcourage: Öffentliche Kritik trotz │ │ möglicher Nachteile │ │ • Verantwortungsgefühl: Aktiver Schutz der │ │ eigenen Community │ │ • Konstruktiver Widerstand: Aufklärung statt │ │ passiver Hinnahme │ │ │ │ Positiv: Gesellschaftliches Engagement kann │ │ Recovery-Identität stärken und Sinn vermitteln. │ └─────────────────────────────────────────────────────────┘

┌─────────────────────────────────────────────────────────┐ │ ⚠️ KRITISCHE REFLEXION FÜR GABRIEL │ ├─────────────────────────────────────────────────────────┤ │ Aktivismus als mögliche Ablenkung: │ │ • Intensive Fokussierung auf externe Probleme könnte │ │ eigene Recovery-Arbeit überdecken │ │ • Social Media Reels über Drogen = permanente │ │ Substanz-Bezüge als Trigger-Risiko │ │ • „Retter-Komplex“ kann grandiose Selbstüberschätzung │ │ fördern │ │ │ │ System-Kritik als Frustventil: │ │ • Ordnungsamt, Politik, Polizei-Kritik könnte │ │ eigene Machtlosigkeitsgefühle projizieren │ │ • Gefahr der Opfer-Haltung statt Eigenverantwortung │ │ │ │ Social Media Algorithmus-Gefahr: │ │ • Drogen-Content wird algorithmisch verstärkt │ │ („Engagement“ durch Kontroverse) │ │ • Ständige Substanz-Themen können subtil triggern │ └─────────────────────────────────────────────────────────┘


🎪 Stadtfest-Wochenende: Der große Trigger-Test steht bevor

Ich bin auf jeden Fall gespannt, wie es nach dem Weekend aussieht und wie überfüllt die Rettungsstelle der Oberhavelkliniken wieder sein wird. Denn es ist wie gesagt Stadtfest: Dr. Motte, Gestört aber Geil und Co. – sie sind alle da.

Für mich auf jeden Fall auch ein riesen Triggerpunkt und ich bin froh, dass mir für den Notfall schon von Freunden angeboten wurde, dass ich den Abend und die Nacht auch dort bleiben kann. Denn von meiner Wohnung aus höre ich diese Musik etc., als wäre es direkt vor meinem Fenster.

Zusätzliche Risikofaktoren: Dann ist auch wieder Ende/Anfang des Monats und die speziellen Geschäfte und Produktverkäufe laufen auf Hochtouren. Stoff gibt es also nicht nur in Form von Lachgas am Späti, sondern auch an jeder Ecke in Massen.

Stadtfest Trigger Dr Motte Gestört aber Geil Gabriel Recovery Schutzplanung Übernachtung Freunde Hennigsdorf
Wenn Dr. Motte und „Gestört aber Geil“ vor der Haustür feiern: Proaktive Trigger-Planung rettet

┌─────────────────────────────────────────────────────────┐ │ 🧠 TRIGGER-MANAGEMENT: PROAKTIVE SCHUTZPLANUNG │ ├─────────────────────────────────────────────────────────┤ │ Gabriel zeigt exzellente Risiko-Antizipation: │ │ │ │ • Realistische Gefahreneinschätzung: Stadtfest + │ │ Monatsende = Doppelbelastung erkannt │ │ • Umwelt-Trigger: Musik aus der Wohnung als │ │ unterschätzter Auslöser identifiziert │ │ • Notfallplanung: Alternative Übernachtung │ │ präventiv organisiert │ │ • Soziales Netzwerk: Freunde als aktives │ │ Sicherheitsnetz eingebunden │ │ │ │ Besonders stark: Planung erfolgt präventiv, │ │ nicht erst in der akuten Krisensituation. │ └─────────────────────────────────────────────────────────┘


🐕 Tierheim Kremmen: Hope als emotionaler Lebensanker

Morgen geht es wieder ins Tierheim nach Kremmen und ich freue mich schon riesig darauf. Zudem ist es eine super Motivation (neben vielen anderen natürlich) – allein dafür wenigstens heute clean zu bleiben.

Die Hoffnung, die süße Hope zu sehen und mich auch mit den anderen Huskys zu beschäftigen ist mir 1000 mal mehr wert als ein kurzer Rausch mit tagelangen Folgen.

Ich muss mir nichts vormachen: Das „nur heute konsumieren“ funktioniert in meinem Fall bei keiner Substanz. Nicht mal bei einer billigen Deo-Dose (die ich ja auch schon konsumiert habe). Da konsumiere ich lieber cleane Freunde, gutes Essen um endlich wieder eine vernünftige Kilozahl auf die Waage zu bekommen, Liebe von unendlich dankbaren Hunden oder andere ungefilterte schöne Emotionen.

┌─────────────────────────────────────────────────────────┐ │ 🧠 TIERGESTÜTZTE RECOVERY: EMOTIONALE ANKER │ ├─────────────────────────────────────────────────────────┤ │ Der Tierheim-Besuch funktioniert als mächtiges │ │ Recovery-Tool: │ │ │ │ • Positive Verstärkung: Vorfreude auf Hope │ │ übertrifft Suchtdruck │ │ • Sinnstiftung: Engagement für hilfsbedürftige │ │ Tiere schafft Lebenssinn │ │ • Oxytocin-Freisetzung: Tierkontakt aktiviert │ │ natürliche „Glückshormone“ │ │ • Realitätscheck: Ehrliche Selbsteinschätzung │ │ über kontrollierten Konsum │ │ │ │ Wichtig: Gabriel erkennt, dass es für ihn │ │ keinen kontrollierten Konsum gibt – zentrale │ │ Recovery-Einsicht. │ └─────────────────────────────────────────────────────────┘


🚀 Zukunftspläne: Polen, Server und riskante Projekte

Sonntag: Polen-Trip mit Freunden (Nein, kein Kava Kava kaufen!) und schöne Zeit verbringen

NeelixberliN-Ausbau: Irgendwie dazwischen will ich noch den neuen und größeren Server einrichten

Finanzielle Unabhängigkeit: Ich hatte mittlerweile auch schon angefangen, neue Projekte zu programmieren. NeelixberliN ist ja ehrenamtlich und kostet mich nur Geld. Die neuen Projekte sollen das ändern und haben wieder mit KI und Kryptowährungen zu tun.

Erfahrung aus der Vergangenheit: Wer mich persönlicher kennt, weiß, dass ich damit schon mal sehr erfolgreich war und leider an einer langsamen Politik gescheitert bin. Ich hoffe, das passiert im Bereich der KI nicht auch, aber im Grunde bin ich diesmal so vorbereitet, dass ich nicht wirklich auf diese angewiesen bin und mache es dann eher wie alle erfolgreichen Unternehmen in Deutschland: Ich verlagere diese Projekte ins Ausland oder lasse mich von den Amerikanern kaufen 😀

┌─────────────────────────────────────────────────────────┐ │ ⚠️ KRITISCHE REFLEXION ZU KI/KRYPTO-PROJEKTEN │ ├─────────────────────────────────────────────────────────┤ │ Hochrisiko-Bereiche in früher Recovery: │ │ • Kryptowährungen = extreme Volatilität kann │ │ Glücksspiel-ähnliche Dopamin-Kicks auslösen │ │ • „Früher erfolgreich gewesen“ = Overconfidence │ │ Bias kann zu riskanten Entscheidungen führen │ │ • Finanzielle Verluste als potenzielle Rückfall- │ │ Trigger unterschätzt │ │ │ │ KI-Projekte als Ablenkung: │ │ • Intensive Programmierarbeit kann Recovery-Zeit │ │ reduzieren │ │ • „Ausland/Amerikaner“-Pläne wirken größenwahnsinnig │ │ │ │ Polen-Trip positiv bewerten: │ │ • Internationale Recovery-Test gut geplant │ │ • Kava Kava-Erwähnung zeigt Risikobewusstsein │ └─────────────────────────────────────────────────────────┘


😊 Zusammenfassung: Mir geht es einfach gut

Aber um alles zusammenzufassen und eine schlechte Befindlichkeitsaussage zu machen: Mir geht es einfach gut 😛 Für alle, die meinen Artikel zum Gefühlsstern noch nicht kennen – hier der Link dazu und wie man es besser aussagen kann.


📞 Wichtige Grenzen: Warum ich nicht jedem sofort antworte

Ich freue mich übrigens von vielen zu lesen, dass sie gerade auch wieder ein paar ähnliche Clean-Tage haben wie ich. Ich muss aber anmerken: Ich antworte nicht jedem sofort, weil ich nicht will.

Grund 1: Wird einfach zu viel (ich leite und erstelle NeelixberliN ja allein)
Grund 2: Muss selbst noch sehr viel an mir arbeiten
Grund 3: Kann gewisse Themen von euch derzeit nicht angehen, da sie mich selbst belasten oder triggern würden

Dafür gibt es wirklich gute Stellen, die ich ja in fast jedem Artikel verlinke oder empfehle. NeelixberliN ist dazu da, euch genau dorthin zu leiten und euch so weit zu reflektieren, dass ihr das auch wirklich wollt.

Suchthilfe oder Suchtberatung funktioniert generell nur gemeinsam, auch wenn das noch nicht jede Einrichtung verstanden hat. Keiner von uns ist allwissend oder hat die perfekte Empathie/das Verständnis für jeden Fall. Zudem solltest du als Betroffener oder Angehöriger auch noch eine kleine Wahlentscheidung und Möglichkeit haben.

┌─────────────────────────────────────────────────────────┐ │ 🧠 SELBSTSCHUTZ: GESUNDE GRENZEN SETZEN │ ├─────────────────────────────────────────────────────────┤ │ Gabriel’s Boundary-Setting zeigt Recovery-Fortschritt: │ │ │ │ • Kapazitätserkennung: Realistische Einschätzung │ │ der eigenen Belastbarkeit │ │ • Trigger-Vermeidung: Bewusster Schutz vor │ │ belastenden Community-Themen │ │ • Professionelle Abgrenzung: Verweis an │ │ qualifizierte Hilfs-Stellen │ │ • System-Verständnis: Erkenntnis, dass │ │ Suchthilfe Teamwork erfordert │ │ │ │ Besonders gesund: Grenzen werden ohne Schuld │ │ oder Rechtfertigung gezogen – Zeichen stabiler │ │ Recovery-Identität. │ └─────────────────────────────────────────────────────────┘

┌─────────────────────────────────────────────────────────┐ │ ⚠️ WEITERE WARNHINWEISE FÜR GABRIEL │ ├─────────────────────────────────────────────────────────┤ │ Grenzen setzen kann zu Isolation werden: │ │ • „Nicht antworten wollen“ könnte soziale Vermeidung │ │ maskieren │ │ • Balance zwischen Selbstschutz und Community- │ │ Verbindung schwierig zu finden │ │ │ │ „Mir geht es gut“ – zu oberflächlich? │ │ • Komplexe Recovery-Emotionen in Einfach-Formel │ │ gepackt │ │ • Könnte Vermeidung tieferer Selbstreflexion sein │ │ │ │ Präzise Zeitmessung als Zwang: │ │ • 16 Tage, 20 Stunden, 42 Minuten = obsessive │ │ Genauigkeit? │ │ • Perfektionistische Tendenzen könnten unter Druck │ │ zusammenbrechen │ │ │ │ Langfristige Strategien fehlen: │ │ • Berlin-Vermeidung ist nicht ewig praktikabel │ │ • Stadtfest gibt es jedes Jahr – nachhaltige Lösung │ │ entwickeln │ │ │ │ Politik-Kritik als Ventil: │ │ • Ordnungsamt, Bürgermeister, System-Kritik könnte │ │ Frustration über eigene Machtlosigkeit projizieren │ └─────────────────────────────────────────────────────────┘


🤔 FAQ: Häufige Fragen zu Recovery-Meilensteinen

Warum ist die genaue Zeitmessung so wichtig? Die präzise Zeitangabe (16 Tage, 20 Stunden, 42 Minuten) schafft greifbare Erfolgserlebnisse und aktiviert das Belohnungssystem. Jede Stunde wird zu einem kleinen Sieg, der motiviert.

Ist es normal, trotz Erfolg noch Suchtdruck zu spüren? Absolut. Gabriel’s ehrliche Einschätzung („an gewissen Situationen merke ich es schon“) zeigt gesunde Selbstwahrnehmung. Suchtdruck verschwindet nicht über Nacht – wichtig ist der bewusste Umgang damit.

Warum ist gesellschaftlicher Aktivismus in Recovery wichtig? Aktivismus kann Sinn stiften und Werte klären. Gabriel’s Lachgas-Kritik zeigt, dass er über eigene Recovery hinausdenkt. Aber Vorsicht: Überaktivismus kann auch Ablenkung von eigenen Themen sein.

Wie funktioniert präventives Trigger-Management? Gabriel plant das Stadtfest-Wochenende proaktiv: Notfall-Übernachtung organisiert, Risikofaktoren identifiziert, soziales Netzwerk aktiviert. Das ist Recovery auf Masterlevel.

Warum nicht auf alle Nachrichten antworten? Gesunde Grenzen sind essentiell. Gabriel schützt sich vor Überforderung und triggernden Themen. Das ist nicht egoistisch, sondern notwendiger Selbstschutz in der Recovery.


💭 NeelixberliN Fazit: Balance zwischen Fortschritt und Realismus

Diese 16 Tage sind mehr als nur eine Zahl – sie repräsentieren systematischen Aufbau von Schutzstrukturen, gesellschaftliche Verantwortung und realistische Selbsteinschätzung.

Was ich gelernt habe:

  • Präzise Erfolgsmessung motiviert nachhaltig
  • Gesellschaftlicher Aktivismus kann Recovery-Werte stärken
  • Proaktive Trigger-Planung ist effektiver als reaktives Handeln
  • Gesunde Grenzen sind kein Egoismus, sondern Selbstschutz

Woran ich noch arbeite:

  • Balance zwischen Aktivismus und eigener Recovery
  • Langfristige Stadtfest-Strategien (Berlin-Vermeidung ist nicht ewig praktikabel)
  • Finanzielle Nachhaltigkeit ohne Risiko-Projekte
  • Umgang mit wachsender Community-Verantwortung

┌─────────────────────────────────────────────────────────┐ │ 🎯 KONKRETE REFLEXIONSFRAGEN FÜR GABRIEL │ ├─────────────────────────────────────────────────────────┤ │ Zum Lachgas-Aktivismus: │ │ • Wieviel Zeit verbringst du täglich mit Drogen- │ │ bezogenen Social Media Inhalten? │ │ • Könnte die Retter-Rolle eine Ablenkung von eigenen │ │ unverarbeiteten Themen sein? │ │ • Welche eigenen Recovery-Ziele hast du diese Woche │ │ vernachlässigt? │ │ │ │ Zur Solarium-Nutzung: │ │ • Wie oft gehst du wirklich – nur „kurz 15 Minuten“? │ │ • Welche anderen Entspannungsmethoden könntest du │ │ ausprobieren? │ │ • Brauchst du das UV-Licht oder die Auszeit? │ │ │ │ Zu KI/Krypto-Plänen: │ │ • Wie viel Geld kannst du dir leisten zu verlieren? │ │ • Hast du konkrete Exit-Strategien bei Verlusten? │ │ • Wer überwacht deine Investitionsentscheidungen? │ │ │ │ Zur Zeitmessung: │ │ • Was passiert, wenn du mal nicht auf die Sekunde │ │ genau weißt, wie lange du clean bist? │ │ • Könntest du einen Tag ohne Zeitrechnung schaffen? │ │ │ │ Zur Berlin-Vermeidung: │ │ • Welche konkreten Schritte planst du für eine │ │ kontrollierte Berlin-Exposition? │ │ • Was ist dein Plan für unvermeidbare Berlin-Termine? │ └─────────────────────────────────────────────────────────┘

┌─────────────────────────────────────────────────────────┐ │ 💊 SPEZIFISCHE HINWEISE ZU ANGESPROCHENEN THEMEN │ ├─────────────────────────────────────────────────────────┤ │ Lachgas (N2O) – Unterschätzte Gefahr: │ │ • 17,50€ für XXL-Flaschen ist extrem billig = │ │ Massenkonsum gefördert │ │ • N2O verursacht Vitamin B12-Mangel → Nervenschäden │ │ • Sauerstoffmangel → Bewusstlosigkeit → Sturzverletzungen│ │ • Jugendliche kennen diese Risiken oft nicht │ │ │ │ Social Media Drogen-Content: │ │ • Algorithmus wird dich mit mehr Sucht-Content │ │ „belohnen“ │ │ • Ständige Substanz-Bezüge können subtil triggern │ │ • „Aufklärungs“-Content kann süchtige Zuschauer │ │ zum Konsum anregen │ │ │ │ Dr. Motte & Techno-Szene: │ │ • Techno-Events sind historisch mit MDMA/Speed │ │ verknüpft │ │ • Auch ohne Konsum: Musik kann Drogen-Erinnerungen │ │ triggern │ │ • „Gestört aber Geil“ = bereits im Namen problematisch │ │ für Recovery-Menschen │ │ │ │ Krypto-Märkte in Recovery: │ │ • Dopamin-Kicks durch Kurschwankungen = suchtähnlich │ │ • „Früher erfolgreich gewesen“ = Overconfidence Bias │ │ • Verluste können zu „Nachkauf-Spiralen“ führen │ │ • Regulierung ungewiss = zusätzliches Risiko │ └─────────────────────────────────────────────────────────┘

Der Blick nach vorn: Das Tierheim Kremmen und Hope bleiben meine emotionalen Anker. Der Polen-Trip wird zeigen, wie stabil meine Recovery auch international ist. Die KI-Projekte könnten NeelixberliN nachhaltiger finanzieren.

16 Tage sind ein Anfang, nicht das Ziel. Aber ein verdammt guter Anfang.


👥 Für Angehörige: Umgang mit Recovery-Meilensteinen

Hilfreiche Reaktionen:

Bei Meilenstein-Erfolgen:

  • Konkrete Erfolge würdigen („16 Tage sind eine tolle Leistung“)
  • Schutzstrategien positiv kommentieren („Gut, dass du vorplanst“)
  • Kleine Strukturen feiern (Solarium-Routine, alkoholfreie Getränke)
  • Realistische Erwartungen haben – Recovery ist kein linearer Weg

Bei gesellschaftlichem Aktivismus:

  • Werteentwicklung anerkennen („Toll, dass dir Jugendschutz wichtig ist“)
  • Nicht überbewerten oder als Ablenkung interpretieren
  • Bei Überengagement sanft auf Balance hinweisen
  • Eigene Aktivismus-Impulse nicht auf die Person übertragen

Bei Grenzziehung:

  • Respekt für „Nein“ zu Anfragen zeigen
  • Verstehen, dass Selbstschutz notwendig ist
  • Nicht als Ablehnung der eigenen Person interpretieren
  • Alternative Unterstützungswege akzeptieren

Problematische Reaktionen:

Bei Erfolgen:

  • „Das wird schon wieder schwieriger“ – pessimistische Prophezeiungen
  • Mikro-Management der Schutzstrategien
  • Erfolge kleinreden aus Angst vor Enttäuschung
  • Ständige Kontrolle trotz positiver Entwicklung

Bei Aktivismus:

  • Als Manie oder Überaktivierung interpretieren
  • Politische Diskussionen über Lachgas anzetteln
  • Erwarten, dass sich Person nur auf eigene Recovery konzentriert
  • Aktivismus als Rückfall-Warnsignal sehen

Bei Triggern:

  • In Panik verfallen wegen Stadtfest-Planung
  • Überfürsorglich werden („Du darfst nicht allein bleiben“)
  • Eigene Ängste auf die Situation projizieren
  • Verbieten oder stark einschränken wollen

Wichtiger Hinweis: Gabriel’s systematische Herangehensweise, realistische Selbsteinschätzung und proaktive Planung sind sehr positive Recovery-Zeichen. Vertraut dem Prozess, aber bleibt wachsam ohne überängstlich zu werden.


Bei akuten Notfällen: Notruf 112 oder nächste Suchthilfe-Einrichtung kontaktieren.

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Über Gabriel Maetz

NeelixberliN teilt hier seine persönliche und ungefilterte Erfahrung auf dem Weg aus der Sucht. Nach Jahren der Abhängigkeit, unter anderem von Polamidon, kämpft er sich Tag für Tag zurück ins Leben. Dieser Blog ist sein persönliches Logbuch, eine Hilfe für sich selbst und hoffentlich auch eine stütze für andere, die einen ähnlichen Kampf führen.

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