📖 Recovery Tagebuch: Emotionen neu lernen nach 28 Jahren Sucht

📖 Recovery Tagebuch: Emotionen neu lernen nach 28 Jahren Sucht

🌍 Ein ehrlicher Rückblick auf bewegende Tage

Hallo Berlin, hallo an alle anderen Bundesländer und diesmal ganz besonders auch an die Schweiz und Österreich (die in meinen Besucherstatistiken immer höher steigen). Übrigens, 9 Tage und 23 Stunden clean. Das sind ca. 238 Stunden, 14.334 Minuten oder 7 % vom Jahr 2025!

Ich weiß, gestern gab es keinen Eintrag im Tagebuch. Ganz ehrlich, ich hatte keinen Bock und war vom Tag so ausgelastet, dass ich mich entschied (wie es ein Kumpel in seiner Aussage nennen würde) lieber noch eine Folge der „besten Serie der Welt“ zu schauen (The Blacklist) und dann ins Bett zu verschwinden. Am besten fange ich also mit vorgestern Abend an, als mich durch ein paar Gespräche doch noch eine Art Suchtdruck erwischte.


⚡ Die gefährliche Begegnung mit dem Nachbarn

Als erstes traf ich das erste Mal auf diesen speziellen Nachbarn, der seine Zeugenaussage und die Presse bei meiner Verhandlung als Zeuge nutzte, um über mich herzuziehen und in sein schlechtes Bild zu rücken. Ich dachte nur „Oh je Gabriel, achte auf Deine Emotionen“. Denn Wut und Aggression ist noch immer eine fast unbekannte Emotion für mich, die schnell diesen Suchtdruck auslösen kann. Genau wie Enttäuschung und Trauer.

Person in angespannter Situation, symbolisiert Trigger-Management in der Recovery
Trigger-Situationen erkennen und bewältigen – eine der größten Herausforderungen in der Recovery

🧠 Die Geschichte meiner verlorenen Emotionen

Für alle, die jetzt keinen Bock haben, sich durch meine alten Tagebücher zu lesen: Ich war ja seit meinem 14. Lebensjahr bis zum letzten Dezember quasi täglich unter irgendeiner Substanz, sei es Medikamente, Alkohol oder Drogen. Und die letzten 13/14 Jahre vor meiner langen Entgiftung vor ca. 2/3 Jahren unter ca. 20 ml täglichem Polamidon und anderen Substituten. Ich habe nie wirklich gelernt, echte Emotionen zu spüren.

Zu verdanken habe ich das einer Ex-Freundin, die mich immer darauf aufmerksam gemacht hatte, dass ich Emotionen und Gefühle nicht so spüre und zeige wie ein „normaler“ Mensch. Damals dachte ich immer nur, was will die denn von mir, ich kann mich verlieben, hassen, ärgern, freuen usw. Für mich war mein Verständnis von Emotionen eben das, was ich kannte. Und da es zu Hause so etwas nicht gab, lernte ich meine ersten Emotionen eben erst mit Ecstasy kennen.

┌─────────────────────────────────────────────────────────┐ │ 🧠 NEUROBIOLOGIE DES EMOTIONALEN LERNENS │ ├─────────────────────────────────────────────────────────┤ │ Gabriels Erfahrung ist wissenschaftlich erklärbar: Bei Konsum ab │ │ dem 14. Lebensjahr werden kritische Entwicklungsphasen des │ │ präfrontalen Kortex unterbrochen. Dieser Hirnbereich ist für │ │ Emotionsregulation zuständig und reift erst mit ca. 25 Jahren aus. │ │ │ │ Jahrzehntelanger Opiatkonsum führt zu neuroplastischen │ │ Veränderungen im limbischen System. Das Gehirn „verlernt“ │ │ buchstäblich, natürliche Emotionen zu produzieren und zu │ │ verarbeiten. │ │ │ │ 💡 Hoffnung: Neuroplastizität funktioniert in beide │ │ Richtungen – das Gehirn kann emotionale Kompetenz wieder │ │ erlernen, braucht aber Zeit und Geduld. │ └─────────────────────────────────────────────────────────┘


💔 Der härteste Entzug meines Lebens

Jedenfalls wollte ich damals in dieser langen Entgiftung eigentlich nur von allem möglichen entziehen. Alkohol, Benzos, Lyrica und was ich eben wie sonst so immer in mich reingeballert hatte. Und da das Krankenhaus meinte, 20 ml Pola gibt es hier auf keinen Fall, max. 12, dachte ich, versuche ich das einfach mal mit. Der härteste Kampf und Entzug in meinem Leben.

Ja und die Emotionen, die kamen ja erst 1 Woche vor dem Tod meines treuen Hundes im Dezember letzten Jahres. Und ich muss wie ein Baby eben alles neu lernen und reagiere auf einige Emotionen dann mit extremem Suchtdruck.

┌─────────────────────────────────────────────────────────┐ │ 🔄 POST-ACUTE WITHDRAWAL SYNDROME (PAWS) │ ├─────────────────────────────────────────────────────────┤ │ Gabriels Beschreibung entspricht klassischem PAWS nach │ │ Opiat-Entzug. Emotionen „kehren zurück“, aber das Gehirn hat │ │ keine Bewältigungsstrategien entwickelt. Typische PAWS-Symptome: │ │ │ │ • Emotionale Dysregulation (0 auf 100) │ │ • Intensive Trigger-Reaktionen │ │ • Suchtdruck bei emotionaler Überforderung │ │ • Verzögerte emotionale Entwicklung │ │ │ │ ⚠️ KRITISCHER PUNKT: Das „wie ein Baby lernen“ ist keine │ │ Metapher – es ist neurologische Realität. Nach Jahrzehnten │ │ Substanzkonsum muss emotionale Kompetenz tatsächlich neu │ │ entwickelt werden. │ └─────────────────────────────────────────────────────────┘


🎭 Der Borderline-Vergleich und mein „Hyde“

Ich vergleiche es ja immer gern mit einem Borderliner (ich bin keiner und auch bei dieser Krankheit gibt es unterschiedliche Versionen), der sich selbst verletzt, wenn Emotionen zu viel werden. Bei mir ist es im Grunde genau so. Sie werden für mich so unerträglich auszuhalten, dass ich oder mein sogenannter Hyde (von dem ich immer berichte) dann zur Lösung kommt, nur ganz kurz irgendwas nehmen, damit ich diese Emotionen ausschalten kann.

Interessanter Weise fällt mir auch auf, dass gewisse Menschen in meinem Leben, in den letzten Monaten genau diese Emotionen ausgelöst haben, und am wenigsten Verständnis zu meiner Krankheit haben (ja Sucht ist auch eine psychische Krankheit, was oft vergessen wird). Der Borderliner verschafft sich mit einem körperlichen Schmerz kurzfristig Erleichterung, ich mir mit irgendeiner Substanz, und sei es nur die Deo-Dose durch das Handtuch, aber wir beide verschaffen uns einen langfristigen Schaden.

┌─────────────────────────────────────────────────────────┐ │ 🎭 BEWÄLTIGUNGSMECHANISMEN UND EXTERNALISIERUNG │ ├─────────────────────────────────────────────────────────┤ │ Gabriels Borderline-Vergleich hat teilweise Berechtigung: │ │ Beide Störungen zeigen Schwierigkeiten bei Emotionsregulation. │ │ Der Unterschied: Borderline ist primär eine │ │ Persönlichkeitsstörung, Sucht eine Anpassungsstörung des │ │ Belohnungssystems. │ │ │ │ ⚠️ KRITISCHER REFLEXIONSPUNKT: │ │ Die „Hyde“-Metapher ist problematisch, weil sie Verantwortung │ │ externalisiert. Gabriel trifft bewusste Entscheidungen – auch │ │ wenn sie sich automatisch anfühlen. Die Akzeptanz eigener │ │ Entscheidungsmacht ist zentral für Recovery. │ │ │ │ 💡 Positiv: Gabriel erkennt destruktive Muster und sucht │ │ bewusst nach Alternativen. │ └─────────────────────────────────────────────────────────┘


🙏 Das Wunder der Ignoranz

Na genug zurückgeholt und erklärt. Ich wusste, ich muss ihn, egal was er jetzt sagt, ignorieren und es seelisch nicht an mich ranlassen. Aber wie ein Wunder (und ich glaube an Wunder), ignorierte er diesmal mich und ging einfach weiter. Was eine Erleichterung für mich.

Danach war ich bei einer Nachbarin eingeladen, da sie etwas Selbstgekochtes aus ihrem Garten für mich vorbereitet hatte. Dann kamen wir ins Gespräch (ich gehe ja wie gesagt völlig offen mit meiner Krankheit und Vergangenheit um) und irgendwie kamen wir dann zum Thema Kottbusser Tor und ähnlichen Themen. Und zu Hause angekommen, brodelte es dann in mir.

Person in Gespräch, daneben Darstellung von innerer Energie und Unruhe
Auch harmlose Gespräche können unerwartete Trigger auslösen

⚡ Die brodelnde Energie verstehen

Nicht mal, dass ich jetzt konsumieren wollte, aber eine unglaubliche Energie, die irgendwie in meinem Körper brodelte. Mir war es am Abend der Selbsthilfegruppe schon aufgefallen. Da hatte mich jemand danach etwas zu Kryptowährungen gefragt, der wusste, dass ich mal eine ziemlich erfolgreiche Firma dazu hatte. Und da habe ich mich vor Begeisterung zu diesem Thema in eine ähnliche Energie gebracht. Sonst gibt es diese Energie eigentlich nur noch, wenn ich an Hagen Decker denken muss, aber nicht vor Begeisterung 😀.

┌─────────────────────────────────────────────────────────┐ │ ⚡ HYPERAROUSAL UND PAWS-SYMPTOMATIK │ ├─────────────────────────────────────────────────────────┤ │ Die „brodelnde Energie“ ist ein typisches Hyperarousal-Symptom │ │ in der Recovery. Nach jahrzehntelanger Dämpfung durch Opiate │ │ reagiert das Nervensystem überschießend auf Stimulation. │ │ │ │ Auslöser können sein: │ │ • Emotional aufgeladene Gespräche │ │ • Begeisterung für frühere Projekte │ │ • Trigger-Erinnerungen │ │ • Stress oder Konfrontation │ │ │ │ 💡 Positiv: Gabriel erkennt diese Muster und entwickelt │ │ Strategien, statt automatisch zu konsumieren. │ └─────────────────────────────────────────────────────────┘


🍎 Bewältigungsstrategien und soziale Unterstützung

An diesem Abend wusste ich aber sofort, Du musst was machen. Und wir haben hier in Hennigsdorf so tolle Gärten, die immer wieder mal überschüssiges Obst an die Zäune hängen. Doppelten Effekt nutzen. Spazieren gehen und was zu naschen ergattern. Aber da war nix, keine Pflaumen oder sonstigen weiblichen Begegnungen zu finden. Aber ein Kumpel bot mir an, doch einfach auf eine Zigarette vorbeizukommen, wenn ich schon in der Nähe bin. Das tat ich dann auch. Und nachdem ich kurz runter reden konnte, wie es mir geht und was es ausgelöst hatte, beruhigte sich meine Energie auch schon wieder.

┌─────────────────────────────────────────────────────────┐ │ 🤝 SOZIALE UNTERSTÜTZUNG ALS RECOVERY-SÄULE │ ├─────────────────────────────────────────────────────────┤ │ Gabriels Vorgehen zeigt perfekte Trigger-Bewältigung: │ │ │ │ ✅ Problemerkennung: „Du musst was machen“ │ │ ✅ Aktivierung: Bewegung und soziale Kontakte suchen │ │ ✅ Verbalisierung: Gefühle aussprechen und einordnen │ │ ✅ Erfolg: Energie beruhigt sich durch Gespräch │ │ │ │ Das ist evidenzbasierte Recovery-Praxis in Perfektion. │ │ Studien zeigen: Verbalisierung aktiviert den präfrontalen │ │ Kortex und beruhigt das limbische System. │ └─────────────────────────────────────────────────────────┘


🧠 Die ADHS-Theorie kritisch betrachtet

Wir sprachen auch nur kurz über eine ADHS oder ADS Theorie, denn mir war schon öfter aufgefallen, nüchtern habe ich mehr Energie und Strom im Körper, als unter Speed oder Koks. Bei diesen Substanzen bin ich eher ruhig und konzentriert (bis zu einem gewissen Konsumlevel). Vor meiner Therapie war eigentlich auch ein ADHS-Test geplant, dann aber nie weiter ausgeführt worden.

Würde aber heute auch nichts mehr bringen. Wer meine Rückfall-Aufarbeitungen auf dieser Webseite kennt, ja meine damalige digitale kriminelle Ader. Da habe ich einigen geholfen, ADHS-Tests zu bestehen, damit sie doch noch an Substanzen kamen. Selbst die Tests, die illegal nicht zu besorgen waren, konnte ich mit wilden Berechnungen zu Lösungen entwickeln und jeder bestand den Test. Ich würde es, weil ich alles auswendig kenne, auch und vermutlich würde mein Hyde die Kontrolle übernehmen und ich nur deswegen bestehen.

Zudem habe ich es mir selbst versaut, und viel zu lange Ritalin und Elvanse missbraucht, um Nebenwirkungen wie Libidoverlust und CO von Opiaten zu beheben. Ich bin zu polytox für solche Medikamente und könnte sie nie kontrolliert nehmen. Zudem will ich nichts mehr, was mich auf irgendeine Art auch emotional verändern kann. Ich will die echten Emotionen und sie eben teilweise nur besser gegen Suchtdruck kontrollieren können.

┌─────────────────────────────────────────────────────────┐ │ 🧠 ADHS VS. PAWS: EINE KRITISCHE EINORDNUNG │ ├─────────────────────────────────────────────────────────┤ │ Gabriels Beobachtungen sind neurologisch erklärbar: │ │ │ │ Nach 28 Jahren Polytox-Konsum sind Dopamin-Rezeptoren │ │ massiv verändert. Die „paradoxe Reaktion“ auf Stimulanzien │ │ kann sowohl ADHS als auch PAWS erklären. │ │ │ │ ⚠️ KRITISCHE REFLEXIONSPUNKTE: │ │ • ADHS-Diagnose nach jahrzehntelangem Konsum ist schwierig │ │ • Gabriel hat Test-Systeme manipuliert – Selbstdiagnose │ │ problematisch │ │ • „Hyde übernimmt Kontrolle“ externalisiert wieder │ │ Verantwortung │ │ │ │ 💚 POSITIV: Klare Abgrenzung von weiteren psychoaktiven │ │ Substanzen zeigt Reife und Selbstschutz. │ └─────────────────────────────────────────────────────────┘


🌅 Der stolze Morgen danach

Na der Abend war geschafft und ich konnte ohne Konsum ins Bett. Und der Morgen danach? Fantastisch. Für die, die es auch schon durch haben, ist es sicher nachvollziehbar. Du fühlst Dich so unglaublich gut, wenn eine Nacht oder ein Tag vorbei ist, und Du stolz auf Dich bist, dass Du nicht konsumiert hast und es vor allem nicht bereuen musst (weil Du es eigentlich ja auch nicht willst).

Ich war voller positiver Energie, nutzte es direkt, um mich zum x-ten Mal persönlich bei der Stadtverwaltung zu beschweren, dass seit 8 Monaten meine Straßenlaterne auf der Straße immer noch nicht repariert ist (Besser Korinthenkacker als druff).

Person beim Sport im Fitnessstudio, strahlt positive Energie aus
Nach erfolgreicher Trigger-Bewältigung folgt oft ein Energieschub

💪 Der erste Weg ins Fitnessstudio

Und dann habe ich endlich Clever Fit (Fitnessstudio) genutzt, etwas zu meinem Flex-Vertrag geklärt und ein paar Stunden später (nachdem ich zum leckeren Essen bei Ute eingeladen war) meine erste Einheit von 2 Stunden dort verbracht. Mir fiel beim Tasche packen vor allem auf, mensch, Du packst seit ca. 20 Jahren das erste Mal Deine Tasche nicht für eine Entgiftung oder Therapie. Und es war echt gut.

Mein Suchthirn begriff natürlich auch sofort in einer ehrlichen Form, mensch, hier kannst Du dann wenigstens Sport- und Solariumsucht ausleben, aber so, dass ich über mich selbst lachen kann und natürlich darüber lachen kann. Ok heute war ich auch wieder dort, aber nur 25 Minuten Laufband und 15 Minuten Solarium. Ich muss ja die Junkiebleiche loswerden und den verpassten Sommer nachholen. Ich frage mich gerade, fange ich schon an wie in anderen Süchten direkt nach Begründungen zu suchen? Neee. Das ist schon so wie ich sage 😀

┌─────────────────────────────────────────────────────────┐ │ 💪 SPORT ALS RECOVERY-TOOL UND ERSATZBEFRIEDIGUNGEN │ ├─────────────────────────────────────────────────────────┤ │ Positive Entwicklungen: │ │ • Sport aktiviert natürliche Endorphine │ │ • Struktur und Routine werden aufgebaut │ │ • Selbstwirksamkeit durch körperliche Leistung │ │ • Alternative zu destruktiven Bewältigungsmustern │ │ │ │ ⚠️ KRITISCHE REFLEXIONSPUNKTE: │ │ • „Junkiebleiche“ und „verpasster Sommer“ sind klassische │ │ Rationalisierungen für Solarium │ │ • Das schnelle Abwinken „Neee, das ist schon so“ ohne │ │ tiefere Reflexion könnte Warnsignal sein │ │ • Selbstironie ist gut, aber nicht zur Selbsttäuschung nutzen │ │ │ │ 💡 Gabriel zeigt hier bereits Bewusstsein für potenzielle │ │ Ersatzsüchte – das ist ein wichtiger Schutzfaktor. │ └─────────────────────────────────────────────────────────┘


🐕 Neue Perspektiven und soziale Unterstützung

Sport ist für mich nun auf jeden Fall ein guter Ausgleich, den ich jederzeit wahrnehmen kann. Packt mich der Suchtdruck, habe ich entweder wieder ein paar meiner cleanen Kontakte aus der Selbsthilfegruppe hinter mir, das Fitness-Studio und eine weitere gute Freundin, mit der ich morgen zum Beispiel ein Tierheim besuche, um dort mitzuhelfen und etwas Gutes zu tun. Für mich und die Tiere!

Sie hat mir vor ein paar Tagen auch etwas echt Berührendes geschrieben, was mich sehr bewegt hat. Sie kennt meine ganze Geschichte und hatte gerade meinen letzten Tagebuch-Eintrag gelesen. Sie schrieb:

„Ich entscheide mich für dich mit deinen Problemen! Ich werde immer ehrlich sein und versuchen dich zu unterstützen!“

Auch noch andere Dinge, aber so gläsern ich hier auch für alle bin, mein WhatsApp-Verlauf bleibt meiner 😉

┌─────────────────────────────────────────────────────────┐ │ 💖 BEDINGUNGSLOSE UNTERSTÜTZUNG UND SOZIALE BINDUNG │ ├─────────────────────────────────────────────────────────┤ │ Diese Nachricht zeigt zentrale Recovery-Faktoren: │ │ │ │ ✅ Bedingungslose Akzeptanz: „Mit deinen Problemen“ │ │ ✅ Ehrlichkeit: Keine beschönigende Unterstützung │ │ ✅ Verlässlichkeit: „Immer“ unterstützen │ │ ✅ Authentizität: Echte, tiefe Verbindung │ │ │ │ Solche Beziehungen sind Schutzfaktoren ersten Ranges. │ │ Sie geben das, was Sucht verspricht aber nie hält: │ │ bedingungslose Annahme und emotionale Sicherheit. │ │ │ │ 💡 Tierheim-Arbeit verstärkt diese positiven Effekte: │ │ Sinn, Struktur, Selbstwert und bedingungslose Akzeptanz │ │ von Tieren. │ └─────────────────────────────────────────────────────────┘


👨‍👩‍👧‍👦 Reflexionen für betroffene Familie und Angehörige

💚 Positive Entwicklungen, die Sie beobachten können:

┌─────────────────────────────────────────────────────────┐ │ ✅ HERAUSRAGENDE TRIGGER-BEWÄLTIGUNG │ │ Gabriel erkennt gefährliche Situationen (Nachbar) und reagiert │ │ präventiv. Das zeigt massive Fortschritte in der Selbstwahrnehmung.│ │ │ │ ✅ AKTIVE PROBLEM-LÖSUNG │ │ Statt zu konsumieren, sucht er aktiv Hilfe und Gespräche. │ │ Das ist evidenzbasierte Recovery-Strategie. │ │ │ │ ✅ AUFBAU GESUNDER ROUTINEN │ │ Erstes Mal seit 20 Jahren Tasche packen für Positives (Sport) │ │ statt Therapie – symbolisch sehr kraftvoll. │ │ │ │ ✅ ENTWICKLUNG SOZIALER BINDUNGEN │ │ Tiefe, authentische Freundschaften entstehen. Das ist der │ │ stärkste Schutz vor Rückfällen. │ │ │ │ ✅ ZUKUNFTSORIENTIERUNG UND ALTRUISMUS │ │ Tierheim-Pläne zeigen Fokus auf andere, nicht nur eigene │ │ Probleme. Das ist ein Zeichen psychischer Gesundung. │ │ │ │ ✅ EMOTIONALE REIFUNG │ │ Gabriel lernt tatsächlich „wie ein Baby“ Emotionen – das ist │ │ normaler Nachholprozess nach jahrzehntelanger Dämpfung. │ │ │ │ ✅ SELBSTREFLEXION UND -KRITIK │ │ Er hinterfragt eigene Rationalisierungen (Solarium) und │ │ erkennt problematische Muster. │ └─────────────────────────────────────────────────────────┘

⚠️ Kritische Punkte zur Aufmerksamkeit:

┌─────────────────────────────────────────────────────────┐ │ 🔍 BEREICHE FÜR KRITISCHE SELBSTREFLEXION │ ├─────────────────────────────────────────────────────────┤ │ Gabriel sollte folgende Aspekte ehrlich reflektieren: │ │ │ │ 🧠 ADHS-SPEKULATION KRITISCH PRÜFEN │ │ Nach 28 Jahren Polytox-Konsum sind neurologische Veränderungen │ │ normal (PAWS). ADHS-Diagnose könnte ablenkend sein. │ │ │ │ 🎭 VERANTWORTUNGS-EXTERNALISIERUNG STOPPEN │ │ „Hyde entscheidet“ schiebt Verantwortung ab. Gabriel trifft │ │ bewusste Entscheidungen – das sollte er anerkennen. │ │ │ │ ☀️ SOLARIUM-RATIONALISIERUNGEN HINTERFRAGEN │ │ „Junkiebleiche“ und „verpasster Sommer“ sind klassische │ │ Ausreden. Das schnelle Abwinken ohne Reflexion ist verdächtig. │ │ │ │ 🔄 ERSATZSÜCHTE ÜBERWACHEN │ │ Sport und Solarium können schnell zu neuen Süchten werden. │ │ Moderation ist auch hier wichtig. │ │ │ │ 🧩 VEREINFACHTE ERKLÄRUNGEN VERMEIDEN │ │ Borderline-Vergleich ist neurologisch zu oberflächlich. │ │ Verschiedene Störungen haben verschiedene Mechanismen. │ └─────────────────────────────────────────────────────────┘


🤔 Abschließende Reflexionsfragen für Gabriel

┌─────────────────────────────────────────────────────────┐ │ 📝 EHRLICHE SELBSTREFLEXION FÜR NACHHALTIGEN FORTSCHRITT │ ├─────────────────────────────────────────────────────────┤ │ Als Autor dieses bewegenden Eintrags sollte Gabriel sich │ │ ehrlich fragen: │ │ │ │ 1️⃣ Erkenne ich meine eigene Entscheidungsmacht an, oder │ │ schiebe ich schwierige Momente auf „Hyde“ ab? │ │ │ │ 2️⃣ Nutze ich das Solarium wirklich nur wegen „Junkiebleiche“ │ │ oder suche ich neue Ersatzbefriedigungen? │ │ │ │ 3️⃣ Lenkt die ADHS-Spekulation von bewährten PAWS-Recovery- │ │ Strategien ab oder hilft sie mir wirklich? │ │ │ │ 4️⃣ Bin ich bereit, auch bei positiven Entwicklungen kritisch │ │ zu bleiben und Warnsignale ernst zu nehmen? │ │ │ │ 5️⃣ Kann ich die unglaublichen Fortschritte in der Trigger- │ │ Bewältigung anerkennen und darauf aufbauen? │ │ │ │ 💡 Dieser Tagebucheintrag zeigt sowohl beeindruckende Fortschritte │ │ als auch Bereiche für weitere Arbeit. Gabriel ist auf einem │ │ starken Weg – mit Ehrlichkeit und Reflexion wird er ihn │ │ erfolgreich weitergehen. │ └─────────────────────────────────────────────────────────┘


🌟 Schlusswort

Das war es auch vorerst für heute. Ich freue mich riesig auf morgen und werde natürlich wieder berichten. Bleibt sauber!

Euer NeelixberliN (Gabriel)🔗 Weiterführende Artikel:

👥 Für Angehörige:

Warum Süchtige lügen → (Verständnishilfe)

Der Anker KI-Tool → (praktische Hilfe)


📖 Dieses Recovery-Tagebuch wird regelmäßig aktualisiert. Teile Deine eigenen Erfahrungen in den Kommentaren – gemeinsam sind wir stärker! 💪

Über Gabriel Maetz

NeelixberliN teilt hier seine persönliche und ungefilterte Erfahrung auf dem Weg aus der Sucht. Nach Jahren der Abhängigkeit, unter anderem von Polamidon, kämpft er sich Tag für Tag zurück ins Leben. Dieser Blog ist sein persönliches Logbuch, eine Hilfe für sich selbst und hoffentlich auch eine stütze für andere, die einen ähnlichen Kampf führen.

Kommentar schreiben

Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.

Navigation