Ein neuer Tagebuch-Eintrag von Gabriel (NeelixberliN) nach 28 Jahren Sucht
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„Guten Abend Brandenburg, guten Abend Berlin und guten Abend an den Rest der Welt 🙂“
Es ist wieder soweit und ich habe Zeit für einen neuen Tagebuch-Eintrag (14 Tage und 2 Stunden clean). Und es lohnt sich sogar, denn ich habe heute eine völlig neue Emotion bei mir kennengelernt. Ich kann sie zwar nicht beim Namen nennen, aber meine Psychologie-KI wird gleich meine Worte und Situationen analysieren – dann sind wir beide schlauer.
Nach dem letzten Artikel gab es nicht viel Lesenswertes, aber heute lohnt sich schon eher für ein paar Zeilen.
📅 Ein normaler Tag – bis zur Selbsthilfegruppe
Begonnen hat der Tag eigentlich ganz normal. Ich schaffe es in letzter Zeit, meine Schlafhygiene sehr gut zu halten (bis auf einen Tag mit späterem ins-Bett-gehen) und stehe ohne Wecker automatisch zwischen 7 und 8 Uhr auf. Dann unter die Dusche und nach dem Frühstück an den Laptop, um täglich einen neuen Beitrag zur Serie „Sucht und Beziehung“ online zu stellen.
Aber eben nur einen und höchstens noch einen Tagebuch-Eintrag wie heute – ich habe die Gefahr der Arbeitssucht besser unter Kontrolle. Zudem gibt es ja jetzt immer den psychologischen Teil, der nicht nur alles schönredet, sondern auch aufzeigt, was ich beachten sollte, plus einen Bereich für Angehörige.

Jedenfalls hatte ich mich spontan mit einer Freundin in der Stadt getroffen, die noch eine mir unbekannte Freundin dabei hatte. Bei der waren wir dann noch kurz einen Einkauf nach Hause bringen, hatten Spaß mit meinen üblichen ironischen Redensarten und haben uns nach dem Trennen sogar zufällig nochmal getroffen – ein paar schöne Stunden verbracht.
🏠 Die Selbsthilfegruppe: Mein zweites Zuhause
Am Abend ging es dann natürlich noch auf einen kleinen Abstecher zu meiner Muse Ute, um danach gemeinsam in meine Lieblings-Selbsthilfegruppe zu gehen. Jousi musste durch einen kleinen Hundeunfall später nachkommen. Also packte ich meine beste weibliche Ader aus und übernahm für einen kurzen Moment ihre Rolle für die Gruppenleitungsvertretung. Aufgaben delegieren, sagen dass ich heute nichts mache weil ich so ko vom Tag bin und die ersten Gruppenregeln vorstellen: „1. Jousi hat immer recht, 2. liegt sie falsch, greift automatisch Regel 1 usw. 😉“
Die Nägel und das Makeup hatte ich schon drauf und Beine übereinander schlagen bekomme ich mindestens genau so elegant und sexy hin 😀
Und diesmal war es wirklich besonders schön, da es viele alte Gesichter gab, die ich schon länger nicht mehr gesehen hatte. Es war für mich tatsächlich ein kleines Gefühl von einem Zuhause, wo man sich so richtig wohlfühlt – und das nicht nur, weil es so viele attraktive weibliche Gruppenteilnehmer gab 😛
💫 Die Verwandlung: Ein Mensch erstrahlt neu
Und dann war da jemand ganz Besonderes, den ich nun schon einige Zeit aus guten und schlechten Zeiten kenne. Und mit schlechten Zeiten meine ich wirklich schlechte Zeiten. Zeiten, in denen ich dachte, diese Person könnte jeden Tag durch den Konsum sterben.
Und da saß diese Person nun, frisch aus der Entgiftung und so positiv verändert, dass es schon fast wie Zauberei wirkte:
- Kein eingefallenes Gesicht mehr
- Keine üblichen Symptome, die Crack, Kokain, Fentanyl oder Heroin sonst auslösen
- Die Wangen rosig und gefüllt
- Eine ganz andere Körperhaltung
- Ein wacher und aufmerksamer Zustand
- Völlig reflektiert über die eigene Situation
- Wieder mit Zielen und Wünschen im Kopf
Einfach wie ein anderer Mensch. Ein Mensch, den ich von dieser Person noch überhaupt nicht kannte – höchstens mal von Fotos aus guten Zeiten.
┌─────────────────────────────────────────────────────────┐ │ 🧠 PSYCHOLOGISCHE EXPERTISE: NEUROPLASTIZITÄT IN RECOVERY │ ├─────────────────────────────────────────────────────────┤ │ Was Gabriel beschreibt, ist ein faszinierendes Beispiel │ │ der Neuroplastizität des menschlichen Gehirns. │ │ │ │ Nach Entgiftung können dramatische Veränderungen │ │ auftreten: │ │ • Dopamin-Rezeptoren regenerieren sich │ │ • Präfrontaler Cortex wird reaktiviert │ │ • Gesichtsmuskulatur entspannt sich │ │ • Körperhaltung verbessert sich durch weniger Stress │ │ • Schlaf-Wach-Rhythmus normalisiert sich │ │ │ │ Studien zeigen: 80% der körperlichen Sucht-Schäden │ │ können sich in 6-12 Monaten Abstinenz regenerieren. │ └─────────────────────────────────────────────────────────┘
😭 Die unbekannte Emotion explodiert
Nachdem wir alle unsere Runde über Rückfälle, Befindlichkeiten und Co gemacht hatten, wollte ich es einfach aussprechen. Der Person sagen und ihr in der Runde bestätigen, was ich wahrgenommen hatte.
Und während ich es aussprach, überkam mich etwas ganz Seltsames: Eine Mischung aus Trauer und Freude, und mir kamen tatsächlich Tränen in die Augen. Ich konnte es noch gerade so verdrücken (auch wenn man es natürlich auch einfach raus lassen kann) und merkte sofort – würde ich weiter darüber reden, wäre es explodiert.
Aber ich war gleichzeitig so überfordert von diesem neuen Gefühl, dass wieder meine Automatisierung aus der Vergangenheit einsetzte: Verdrängen und nicht zulassen. Denn jede Emotion, egal ob gut oder schlecht, kann ja in meinem Fall auch zu einem Rückfall führen.

Treue Leser kennen ja meine Geschichte und die lange Opiat-Abhängigkeit, womit ich Emotionen immer verdrängt und nie richtig gelernt habe. Seit dem letzten Tagebuch-Eintrag nenne ich mich ja auch gerne ein Emotionsbaby, weil ich alles neu erlernen muss.
┌─────────────────────────────────────────────────────────┐ │ 🧠 NEUROBIOLOGIE: WAS SIND „MIXED EMOTIONS“? │ ├─────────────────────────────────────────────────────────┤ │ Gabriel erlebte wahrscheinlich „gemischte Gefühle“ – │ │ eine komplexe emotionale Reaktion, die mehrere │ │ Grundemotionen gleichzeitig aktiviert. │ │ │ │ In seinem Fall: │ │ • FREUDE: Dopamin-Ausschüttung durch positive │ │ Veränderung bei der anderen Person │ │ • TRAUER: Serotonin-Schwankung durch Erinnerung an │ │ eigene schwere Zeiten oder verlorene Zeit │ │ • MITGEFÜHL: Oxytocin-Freisetzung durch empathische │ │ Verbindung │ │ • HOFFNUNG: Noradrenalin-Aktivierung durch │ │ Zukunftsperspektive │ │ │ │ Für Menschen in Recovery sind solche komplexen │ │ Emotionen besonders überwältigend, da das │ │ Emotionsregulationssystem noch regeneriert. │ └─────────────────────────────────────────────────────────┘
🛑 Suchtdruck durch Geld und Verfügbarkeit
Die Gruppe war langsam zu Ende, auch etwas, weil ich meinte, dass ich nochmal unters Solarium wollte. Und unterwegs gab es neben der Emotion noch einen weiteren Grund, der ein bisschen Suchtdruck ausgelöst hatte: Ich hatte wieder genug Geld in der Tasche und hätte mir ohne Probleme Stoff besorgen können. Sei es nicht beim Dealer, dann mindestens beim Späti um die Ecke – irgendein Research Chemical würde es auch da geben.
Aber ich wollte ja nicht konsumieren (also so richtig nicht wollen).
🏋️ Solarium als Reflexionsraum
Also ins Clever Fit in Hennigsdorf und einfach nur kurz 15 Minuten unters Solarium. Klar, Solarium – selbst da muss ich aufpassen, und meine Psycho-KI hat es in einem der letzten Tagebuch-Einträge schon gut für mich reflektiert.
Aber diesmal hatte ich keine eigene Ausrede wie „Junkie-Bleiche wegzaubern“ im Kopf. Ich machte unter dem Solarium etwas ganz anderes: Ich legte mir Calvin Harris auf die Ohren und reflektierte, dass ich genau das bei einem Rückfall nicht mehr genießen würde.
Denn dann wäre ich sofort wieder:
- Unzuverlässig
- Würde nicht mehr ins Fitnessstudio gehen
- Das leckere Essen bei Ute wäre auch passé (kein Hunger mehr)
- Ob Ute mich dann so schnell wieder einladen würde, könnte man verständlicherweise bezweifeln
- Zudem habe ich gerade wieder so viel Kontakt zu tollen cleanen Freunden
- Ich kümmere mich wieder um viele wichtige Punkte
- Meine regelmäßigen Tagebuch-Einträge und die Arbeit an der Website (die ich hauptsächlich für mich selbst mache) – all das wäre wieder weg

Und das will ich auf keinen Fall wieder verlieren.
Natürlich kann ich als polytoxer Suchtkranker nicht sagen „nie wieder“. Aber ich kann es jeden Tag versuchen und von Zeit zu Zeit immer stabiler werden. Und sollte es dann doch in weiter Ferne (in meinem Leben) doch noch einmal passieren – wesentlich besser, kürzer und schneller aus dieser Falle entkommen.
Jetzt wäre es wieder ein Untergang, lebensgefährlich (ok, das ist es in meinem Fall immer) und würde böse enden. Und dafür ist das Leben gerade einfach wieder viel zu schön. Ich fange an, das Leben wieder zu lieben.
😈 Der Teufel in Person
Direkt muss ich wieder an diese Person aus der Selbsthilfegruppe denken, denn diese hatte ähnliche Aussagen getroffen. Es hält einem vor Augen, wie sehr dieses verdammte Dreckszeug die Persönlichkeit verändert, wie es dir alles Schöne im Leben nimmt, indem es dir für einen kurzen Moment vorgaukelt: „Mit mir ist das Leben noch viel schöner“.
Dass es aber nur für einen kurzen, minimalen Moment ist und dann wieder anfängt, sich von dir zu ernähren – das verheimlicht es dir jedes Mal und löscht vorher noch kurz alle Erinnerungen daran.
Es ist der Teufel in Person. Wenn man es auf biblische Geschichten beziehen würde, könnte man meinen, die Menschen aus diesen Zeiten hatten ähnliche Probleme und wollten uns damit genau das erklären. Die waren nur halt noch nicht so gebildet und gut gestylt wie ich 😛
🏪 Der Späti-Test: Selbstreflexion in Echtzeit
Auf dem Rückweg vom Fitnessstudio kam mir noch in den Kopf: Nochmal kurz in den Späti und eine Paulaner Spezi kaufen?
Aber auch da konnte ich mein eigenes Verhalten schon im Vorbeigehen reflektieren und auseinandernehmen:
1. Die Augen grasten schon das Innenleben des Spätis ab – ob nicht doch irgendein neues Research Chemical perfekt präsentiert an der Kasse aufgestellt war oder eine große Lachgas-Flasche zu sehen war.
2. Stehe ich erstmal am Kühlschrank, würde mein Unterbewusstsein mehr zum Porterbier schielen als zur Paulaner Spezi (nur Cola/Fanta-Mix).
3. Muss ich genauso auf Verhalten von Kaufsucht achten – hätte ich keine oder wenig Kohle wie die letzten Tage, würde ich auch nicht in den Späti gehen und den doppelten Preis für eine Brause bezahlen.
Ich dachte dann schnell an die zwei neuen Tee-Sorten, die ich mir heute beim Einkauf gegönnt hatte, und versuchte mich lieber darauf zu freuen. Zudem wusste ich: Kaufe ich mir das Falsche, schreibe ich auch den Tagebuch-Eintrag nicht, werde diese spezielle Emotion wieder vergessen und mich nicht damit auseinandersetzen.
┌─────────────────────────────────────────────────────────┐ │ 🧠 PSYCHOLOGIE: REAL-TIME SUCHTDRUCK-MANAGEMENT │ ├─────────────────────────────────────────────────────────┤ │ Gabriel demonstriert fortgeschrittene Recovery-Skills: │ │ │ │ Trigger-Awareness: │ │ • Erkennt Geld als Auslöser │ │ • Identifiziert Späti als Risiko-Environment │ │ • Bemerkt unbewusstes „Scannen“ nach Substanzen │ │ │ │ Kognitive Umstrukturierung: │ │ • Reflektiert Verhalten in Echtzeit │ │ • Analysiert multiple Suchtmuster (Substanz + Kauf) │ │ • Lenkt Aufmerksamkeit bewusst um (Tee statt Späti) │ │ │ │ Konsequenz-Antizipation: │ │ • Verbindet aktuelles Verhalten mit Zukunftsfolgen │ │ • Nutzt Tagebuch-Schreiben als Motivation │ │ │ │ Das ist Recovery-Masterlevel: Vom impulsiven Handeln │ │ zur bewussten Entscheidung in Sekundenschnelle. │ └─────────────────────────────────────────────────────────┘
🌅 Ausblick: Morgen ist ein neuer Tag
Und genau das werde ich jetzt tun – meine KI wird gleich meinen Eintrag analysieren, es an die richtigen Stellen setzen und mir aufzeigen, was es ist, worauf ich vielleicht achten sollte und was gut oder schlecht gewesen ist.
Und dann gibt es noch eine Folge der besten Serie der Welt (wie es ein Kumpel beschreiben würde 😉) – The Blacklist – und ab ins Bett.
Denn morgen ist ein neuer Tag. Ein Tag, wo mir die 26 Grad mit Sonne nicht nur durch das Fenster in den Nacken scheint, sondern wo ich es draußen genießen kann und mich auf ein gutes Essen bei Ute freue 😀
In diesem Sinne: Bleib sauber und schlaf schick.
Dein NeelixberliN (Gabriel)
🤔 FAQ: Häufige Fragen zu emotionalen Durchbrüchen in Recovery
Was war das für eine Emotion, die Gabriel erlebt hat? Gabriel erlebte wahrscheinlich Mitgefühl kombiniert mit bittersüßer Hoffnung. Die Tränen entstanden durch die Mischung aus Freude über die Genesung der anderen Person und Trauer über die eigenen verlorenen Jahre oder das Bewusstsein für das Leid, das Sucht verursacht.
Ist es normal, in Recovery von neuen Emotionen überfordert zu sein? Absolut. Nach jahrelanger emotionaler Betäubung durch Substanzen ist das emotionale System wie ein „Muskel“, der wieder trainiert werden muss. Komplexe Gefühlsmischungen können überwältigend sein – das ist ein normaler Teil der Heilung.
Warum ist Geld in der Tasche ein Trigger? Verfügbarkeit ist ein mächtiger Suchtauslöser. Das Wissen „Ich könnte jetzt konsumieren“ aktiviert das Belohnungssystem im Gehirn. Gabriel zeigt gesunde Bewältigungsstrategien durch bewusste Reflexion statt impulsives Handeln.
Sollte man Emotionen in Recovery vermeiden? Nein, das wäre kontraproduktiv. Emotionen zu erleben und zu verarbeiten ist essentiell für echte Recovery. Gabriel’s Impuls zu verdrängen ist verständlich, aber das Durchleben und Reflektieren von Gefühlen stärkt die emotionale Regulationsfähigkeit.
Ist Solarium-Nutzung in Recovery problematisch? Solarium kann süchtig machen (UV-Strahlung löst Endorphine aus). Gabriel ist sich dieses Risikos bewusst und nutzt es bewusst zur Reflexion statt als Flucht – das zeigt gesunden Umgang mit potenziell problematischen Verhaltensweisen.
💭 NeelixberliN Fazit: Die Schönheit der Verwandlung
Dieser Tag war ein Meilenstein in meiner emotionalen Recovery. Die unbekannte Emotion – diese Mischung aus Freude und Trauer beim Anblick einer genesenden Person – das war pure Menschlichkeit. Es war Mitgefühl in seiner reinsten Form.
28 Jahre lang hatte ich solche Gefühle weggedrückt. Heute habe ich sie zugelassen, auch wenn nur für einen kurzen Moment. Das ist Wachstum.
Was ich gelernt habe:
- Emotionen sind keine Bedrohung, auch wenn sie sich so anfühlen
- Verwandlung ist möglich – ich habe sie mit eigenen Augen gesehen
- Mein Leben ist wieder lebenswert geworden
- Reflexion in Echtzeit funktioniert – ich muss dem ersten Impuls nicht folgen
Was ich noch üben muss:
- Emotionen länger aushalten, ohne sie zu verdrängen
- Vertrauen, dass starke Gefühle nicht automatisch zum Rückfall führen
- Die Balance zwischen Wachsamkeit und Paranoia bei Triggern
Die Person in der Selbsthilfegruppe war ein Spiegel für mich – sie zeigte mir, was möglich ist. Vielleicht war die Träne nicht nur Mitgefühl für sie, sondern auch Hoffnung für mich selbst.
👥 Für Angehörige: Wie reagiert man auf emotionale Durchbrüche?
✅ Hilfreiche Reaktionen:
Bei emotionalen Überforderungen:
- Raum geben, aber Präsenz zeigen („Ich bin da, wenn du reden willst“)
- Emotionen als normal und gesund anerkennen
- Nicht versuchen, die Gefühle „wegzumachen“
- Geduld haben – emotionale Entwicklung braucht Zeit
Bei Suchtdruck-Situationen:
- Nicht moralisieren oder Vorwürfe machen
- Reflexionsfähigkeit würdigen („Toll, dass du es erkannt hast“)
- Praktische Unterstützung anbieten (alternative Aktivitäten)
- Eigene Grenzen kommunizieren, aber unterstützend bleiben
Bei Fortschritten:
- Kleine Siege feiern (neue Routinen, Selbstreflexion)
- Konkret benennen, was sich verbessert hat
- Vertrauen in die Stabilität zeigen, aber wachsam bleiben
❌ Problematische Reaktionen:
Bei Emotionen:
- „Reg dich nicht so auf“ – negiert die emotionale Entwicklung
- Panik bekommen, wenn Tränen fließen
- Emotionen als Rückfall-Warnsignal interpretieren
- Erwarten, dass nach Jahren der Betäubung sofort alles „normal“ ist
Bei Suchtdruck:
- „Du hättest nicht ins Fitnessstudio gehen sollen“ – überfürsorglich
- Geld verstecken oder komplett kontrollieren
- Bei jedem Trigger in Panik verfallen
- Die eigenen Ängste auf die Person übertragen
Bei Fortschritten:
- „Das wird schon wieder schlimmer“ – pessimistische Prophezeiungen
- Erfolge kleinreden aus Angst vor Enttäuschung
- Ständige Kontrolle trotz positiver Entwicklung
Wichtiger Hinweis für Angehörige: Gabriel’s emotionaler Durchbruch und seine Fähigkeit zur Selbstreflexion sind sehr positive Zeichen. Vertraut dem Prozess, aber bleibt realistisch – Recovery ist kein linearer Weg.
Bei akuten Notfällen oder Rückfall-Situationen: Notruf 112 oder nächste Suchthilfe-Einrichtung kontaktieren.
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