Hey Du,
heute schauen wir uns einen der ganz großen und traditionsreichen Player in der Berliner und Brandenburger Soziallandschaft an: den Tannenhof Berlin-Brandenburg.
Was 1979 als kleine Drogenhilfe in einer alten Villa begann, ist heute ein riesiges Netzwerk, das sich um Menschen in den schwierigsten Lebenslagen kümmert – von Suchttherapie bis zur Kinder- und Jugendhilfe. Wir geben dir den kompletten Überblick.
Die Geschichte: Vom „Sanatorium Fichteneck“ zur modernen Sozialarbeit 📜
Das Gelände in Berlin-Lichtenrade hat eine bewegte Geschichte. 1905 als „Privat-Irrenanstalt“ erbaut, wurde es später zum Jugendheim. Am 13. Juni 1979 wurde dann der Verein „Drogenhilfe Tübingen in Berlin e.V.“ gegründet – die Geburtsstunde des Tannenhofs. Mit nur drei Betreuern und einer Handvoll Drogenabhängiger fing alles an.
Im Laufe der Jahre wuchs der Tannenhof stetig und erweiterte sein Angebot um das berühmte Kinderhaus (1983), Tagesgruppen, Ausbildungsmöglichkeiten und viele Suchtberatungsstellen in Brandenburg.

Was der Tannenhof bietet: Das komplette Hilfs-Netzwerk 🌐
Der Tannenhof verfolgt einen ganzheitlichen Ansatz. Es geht nicht nur darum, die Sucht zu behandeln, sondern den ganzen Menschen mit seiner Geschichte und seinen Problemen zu sehen.
Für Erwachsene: Suchthilfe & Therapie
- Stationäre Therapie: In Berlin-Lichtenrade (Zentrum I) und Wilmersdorf („Die Pfalzburger“) gibt es Plätze für eine bis zu sechsmonatige Therapie bei Alkohol-, Drogen- oder Medikamentenabhängigkeit. In Schönbirken bei Neuruppin gibt es eine Einrichtung speziell für Alkoholabhängige.
- Tagesklinik: In Wilmersdorf gibt es eine ganztägig ambulante Reha. Du bist tagsüber in der Therapie und abends wieder in deinem gewohnten Umfeld.
- Ambulante Therapie & Nachsorge: Das ambulante Zentrum in Wilmersdorf bietet Nachsorge und Betreutes Wohnen für die Zeit nach der Therapie.
- Suchtberatungsstellen: In ganz Brandenburg sind sie die erste Anlaufstelle für Betroffene und Angehörige.
Für Kinder & Familien: Das Kinderhaus & Tagesgruppen
- Kinderhaus Lichtenrade: Hier werden Kinder von suchtkranken Eltern während der Therapie betreut.
- Tages- & Wohngruppen: In Lichtenrade und Marienfelde gibt es intensivtherapeutische Gruppen für Kinder im Grundschulalter mit besonderem Förderbedarf.
Für Jugendliche: Die Tannenhof-Schule
An der staatlich unterstützten Tannenhof-Schule können ehemalige Suchtkranke den Erweiterten Hauptschulabschluss und den Mittleren Schulabschluss nachholen – eine echte zweite Chance.
Die Besonderheiten: Was den Tannenhof ausmacht ✨
Zusatzinfo: Kinder können mit zur Therapie! 👨👩👧👦
Das ist eine der größten Stärken des Tannenhofs und eine riesige Erleichterung für viele betroffene Eltern. Im Tannenhof Zentrum I können Eltern ihre Kinder mit zur stationären Therapie bringen. Die Kleinen werden im „Kinderhaus“ auf dem Gelände liebevoll betreut, während sich die Eltern voll auf ihre Genesung konzentrieren können. Das stärkt die Familienbande und verhindert, dass Kinder wegen der Sucht ihrer Eltern ins Heim müssen.
Weitere Besonderheiten sind der große Fokus auf Sport als Therapie (Fußball, Volleyball etc.) und die Vielfalt der Angebote von Kunsttherapie bis zur Ernährungsberatung.

Aufnahme & Kontakt: So findest du Hilfe (verifiziert!) 📞
Die gute Nachricht: Der Tannenhof hat ein zentrales Aufnahme-Team, das dir bei der Suche nach dem richtigen Angebot hilft.
- Telefon: 030 8639190-0
- E-Mail: aufnahme-team@tannenhof.de
- Adresse: Blissestraße 2-6, 10713 Berlin
Sie sind die erste Anlaufstelle für die stationären Einrichtungen, die Tagesklinik und die ambulanten Angebote. Die Suchtberatungsstellen in Brandenburg haben oft eigene Kontaktdaten, die du aber auch über das zentrale Team oder die Webseite erfährst.
Fazit: Eine kritische, aber hoffnungsvolle Betrachtung
Der Tannenhof Berlin-Brandenburg ist eine Institution und ein extrem wichtiger Pfeiler der Sozialarbeit in der Region. Der ganzheitliche Ansatz und die Vielfalt der Hilfen sind beeindruckend.
Gleichzeitig muss man fair bleiben: Wie bei jeder großen Organisation gibt es auch Kritik. Auf Arbeitgeber-Bewertungsportalen wie Kununu schneidet der Tannenhof im Branchenschnitt unterdurchschnittlich ab, und in der Vergangenheit gab es auch politische Schlagzeilen (Stichwort „Landowsky-Affäre“).
Trotzdem: Für unzählige Menschen war und ist der Tannenhof ein Rettungsanker und die Chance auf ein neues, selbstbestimmtes Leben.
Häufige Fragen (FAQ) zum Tannenhof Berlin-Brandenburg
Ist der Tannenhof nur für Drogensüchtige?
Nein. Der Tannenhof bietet Hilfe für ein breites Spektrum an Suchterkrankungen, einschließlich Alkohol-, Drogen- und Medikamentenabhängigkeit. Darüber hinaus haben sie einen riesigen Bereich für Kinder- und Jugendhilfe, der sich an Kinder und Jugendliche aus belasteten Familien richtet, und bieten umfassende Präventionsprojekte an.
Das Besondere ist, dass man sein Kind mit zur Therapie nehmen kann. Wie funktioniert das?
Ja, das ist eine der großen Stärken des Tannenhof Zentrum I in Berlin-Lichtenrade. Im „Kinderhaus“, das sich direkt auf dem Therapie-Gelände befindet, werden die Kinder von suchtkranken Eltern während deren stationärer Therapie professionell und liebevoll betreut. Dies ermöglicht es den Eltern, sich voll auf ihre Genesung zu konzentrieren, ohne sich Sorgen um ihre Kinder machen zu müssen. Die wichtige Eltern-Kind-Beziehung bleibt dabei erhalten und wird durch gemeinsame Aktivitäten sogar gefördert.
Wie wird die Behandlung im Tannenhof finanziert? Muss ich das selbst bezahlen?
In der Regel nicht. Die Kosten für eine Suchttherapie (egal ob stationär oder in der Tagesklinik) werden normalerweise von den offiziellen Kostenträgern übernommen. Das ist meist die Deutsche Rentenversicherung oder deine Krankenkasse. Die Suchtberatungsstellen des Tannenhofs (und anderer Träger) helfen dir kostenlos bei der komplizierten Antragstellung.
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