Ein neuer Tagebuch-Eintrag von Gabriel (NeelixberliN) nach 28 Jahren Sucht
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„Guten Abend Brandenburg, guten Abend Berlin und guten Abend an den Rest der Welt 🙂“
🌍 NeelixberliN wächst – Erfolg nach 9 Monaten
Hola an alle Leser, egal aus welcher Ecke ihr gerade kommt. Wenn ich nach den aktuellen Statistiken der Website gehe, lässt es sich kaum noch eingrenzen. Aus aller Welt schaut ihr vorbei und es freut mich riesig, dass NeelixberliN nach nun circa 9 Monaten so einen ausbreitenden Erfolg erleben kann.
Heute ist wieder Zeit für einen neuen Eintrag im Tagebuch. Das Wochenende war ja vollgestopft mit Triggern vor meiner Haustür, wie man aus dem letzten Eintrag weiß. Aber auch ohne diese Trigger merke ich nach fast 20 Tagen clean: Mein Gehirn oder Suchtgedächtnis will mir den Konsum wieder schmackhaft machen. Aber zum Glück hat es mich schon so oft an der Nase herumgeführt, dass ich es ziemlich schnell erkennen kann. Es nervt derzeit dann eher.
┌─────────────────────────────────────────────────────────┐ │ 🧠 SUCHTGEDÄCHTNIS: Wenn das Gehirn zum Saboteur wird │ ├─────────────────────────────────────────────────────────┤ │ Das Suchtgedächtnis ist neurologisch messbar – selbst │ │ nach Jahren Abstinenz bleiben die Bahnen aktiv. │ │ │ │ • Trigger-Sensibilität: Erhöhte Wahrnehmung von │ │ konsumassoziierten Reizen (Bier, Pillenpackungen) │ │ • Romantisierung: Das Gehirn blendet negative │ │ Konsumfolgen aus und verstärkt positive Erinnerungen │ │ • Situative Aktivierung: Stress, Erfolg oder │ │ Langeweile können gleichermaßen triggern │ │ │ │ Studien zeigen: Die Fähigkeit zur Trigger-Erkennung │ │ ist ein wichtiger Schutzfaktor in der Recovery. │ └─────────────────────────────────────────────────────────┘
🚨 Trigger überall – Vom Einkaufen bis zu alten Bekannten
Egal ob beim Einkaufen das Bier oder gewisse Haushaltsmittel im Angebot, die leeren Pillenpackungen auf dem Boden in der City, alte Freunde die von der Entgiftung zurück sind oder mir einfach so über den Weg laufen. Die Gefahr lauert überall, und wäre es möglich, würde ich meine KI-Agenten vermutlich um einen Security Service mit direkter Gehirnvernetzung erweitern.

┌─────────────────────────────────────────────────────────┐ │ ⚠️ KRITISCHE REFLEXION FÜR GABRIEL │ ├─────────────────────────────────────────────────────────┤ │ Hypervigilanz-Risiko: │ │ • Die ständige Trigger-Suche kann zur Belastung werden │ │ • Risiko der Selbsterfüllenden Prophezeiung │ │ │ │ Sozialer Rückzug: │ │ • Vermeidung aller risikoreichen Orte isoliert │ │ • Balance zwischen Schutz und normalem Leben finden │ │ │ │ KI-Fantasien als Flucht: │ │ • Technische Lösungen ersetzen nicht emotionale Arbeit │ │ • Gefahr der Realitätsflucht in Tech-Projekte │ └─────────────────────────────────────────────────────────┘
💻 NeelixberliN – Mein Ein-Mann-Projekt mit KI-Unterstützung
Aber ich habe das Wochenende usw. überstanden, mit cleanen Kontakten, Reflexionen, Tierheim-Besuchen und meinen eigenen Artikeln und KI-Agenten auf NeelixberliN. Ja, wer es noch nicht weiß oder zu faul zum Lesen aller alten Tagebuch-Einträge ist: NeelixberliN erstelle ich ganz allein (ok, ich hab Agenten programmiert, die mich in einigen Bereichen unterstützen, denn sonst hätte ich mittlerweile dank Anwalt, Analysten, Pressemitarbeiter, Social Media Manager und Co circa 50.000 Euro Mitarbeiterkosten pro Monat) und hauptsächlich für mich selbst.
Jedes Thema, jeden Eintrag und jede KI habe ich im Grunde schon probiert, erfahren oder mir als Hilfe programmiert. Früher habe ich solche Fähigkeiten eher für kriminelle Zwecke missbraucht (habe ich gehört 😉), aber nun eben nur noch für die gute Sache. Einziger Nachteil: Finanziell haben sich Verbrechen irgendwie mehr gelohnt 😀
Aber kriminelle Energien stehen seit Dezember 2024 für mich irgendwie gleich mit Konsum. Irgendwie führt das in meinem Fall immer zusammen. Sonst würde ich wohl eher einen Kim Dotcom machen und mich nach Neuseeland absetzen. Und der schafft die Trennung beider Dinge sicher auch nur wegen dem Übergewicht.
┌─────────────────────────────────────────────────────────┐ │ 🧠 KRIMINALITÄT & SUCHT: Neurobiologische Verbindung │ ├─────────────────────────────────────────────────────────┤ │ Die Verknüpfung von kriminellem Verhalten und Substanz- │ │ konsum hat neurobiologische Grundlagen: │ │ │ │ • Dopamin-System: Beide aktivieren Belohnungszentren │ │ • Impulskontrolle: Geschwächte Frontalhirn-Funktion │ │ • Thrill-Seeking: Ähnliche Risikobereitschaft │ │ • Soziale Isolation: Verstärkt problematische │ │ Verhaltensweisen gegenseitig │ │ │ │ Gabriel’s Erkenntnis der Verknüpfung ist therapeutisch │ │ wertvoll – beide Bereiche müssen parallel bearbeitet │ │ werden für nachhaltigen Erfolg. │ └─────────────────────────────────────────────────────────┘
👥 Echte Freundschaft vs. Konsumbekanntschaften
Na, fangen wir an. Ich bin wirklich froh, dass ich Freunde habe, wo ich fast um die Uhr auftauchen kann, die meine Suchtkrankheit aus guten und aus schlechten Zeiten kennen und für mich da sind. Wird mir hier etwas zu viel, ärgere ich mich über meine KIs oder habe Langeweile (alles Faktoren, die Suchtdruck fördern), kann ich mich direkt melden. Ich muss das Wort Suchtdruck auch gar nicht aussprechen (finde ich gut, dass es irgendwie so klingt, als könnten diese dann nicht nein sagen) und schon kann ich vorbei, kurz runterkommen und abschalten, oder mich einfach nur aussprechen. Oft reicht da schon der Weg dorthin oder eine halbe Stunde Laberflash im cleanen Zustand, versteht sich.
🏥 Krankenhaus-Erinnerung: Allein mit 15/16 Jahren
Zwischendurch kommen dann auch immer mehr Reflexionen. Wie beim Knack spielen. Ich weiß gar nicht mehr, wie ich auf das Thema beim Spielen gekommen bin, aber ich erinnerte mich plötzlich, wie ich mit circa 15/16 Jahren mal im Krankenhaus auf einer Krebsstation war. Ich war natürlich schon damals drauf, wohnte allein und hatte 5 vergrößerte Knoten im Arm. Einer wurde mir herausoperiert und ich musste dort stationär 1 Woche auf das Ergebnis warten.
Es waren andere Zeiten, denn da gab es noch ein Raucherzimmer, mitten auf der Krebsstation. Die meisten hatten einen Chemoschlauch im Hals und die Kippe im Mund. Da spielten wir auch Knack (ah, so kam ich beim Spielen darauf) und ich bekam nie Besuch. Eine Erfahrung, aus der ich irgendwie nie wirklich ausgelernt hatte.
┌─────────────────────────────────────────────────────────┐ │ 🧠 FRÜHE TRAUMATISIERUNG: Einsamkeit in kritischen │ │ Lebensphasen │ ├─────────────────────────────────────────────────────────┤ │ Soziale Isolation während medizinischer Krisen prägt │ │ das Bindungsverhalten nachhaltig: │ │ │ │ • Grundvertrauen: Wird in kritischen Momenten │ │ erschüttert, wenn niemand da ist │ │ • Selbstwert: „Ich bin es nicht wert, besucht zu │ │ werden“ wird zur inneren Überzeugung │ │ • Kompensation: Drogen füllen die emotionale Leere │ │ │ │ Die Tatsache, dass Gabriel heute echte Unterstützung │ │ hat, zeigt Heilung dieser frühen Wunde. │ └─────────────────────────────────────────────────────────┘
🚨 Die „falschen“ Freunde der Jugend
Es gab so viele angebliche Freunde in meinem Leben, alle wie ich auf Drogen, meistens mindestens 10 Jahre älter als ich und am beliebtesten war ich, weil man mich für Schmuggelfahrten über die holländische Grenze missbrauchen konnte. Meine IT-Fähigkeiten wurden bei den ersten gemeinsamen Brüchen für Mitarbeiter-PCs und Erpressungsversuche genutzt und so fing meine kleine Karriere quasi an. IT war immer meins, dafür kann ich beim Auto gerade mal erkennen, was Motor und Tank ist. Meine Interessen waren einfach anders 😀
Jedenfalls war niemand mich besuchen, niemand für mich da, so wie es richtige Freunde wären. Anders als jetzt, wo ich nichts Kriminelles leisten muss, keine Drogen konsumieren oder eine riesen Ausdauer beim Sex benötige. Ich kann einfach ich sein und man ist für mich da. Ein großer Unterschied, wobei doch Drogen eigentlich vorgaukeln, dass mit ihnen alles besser ist.

Wer die neue Artikel-Serie (diese Woche) „Sucht und Sexualität“ auf NeelixberliN verfolgt, wird feststellen, dass selbst der Sex, Identitäten und andere Dinge aus diesem Bereich unter Drogen ebenfalls nicht echt sind.
┌─────────────────────────────────────────────────────────┐ │ ⚠️ KRITISCHE REFLEXION FÜR GABRIEL │ ├─────────────────────────────────────────────────────────┤ │ Idealisierung der Gegenwart: │ │ • Vorsicht vor „Alles war schlecht/Alles ist gut“-Denken │ │ • Auch cleane Freundschaften haben Grenzen │ │ │ │ Überforderung des sozialen Netzes: │ │ • „Fast um die Uhr auftauchen“ kann Beziehungen │ │ belasten │ │ • Professionelle Hilfe nicht durch Freunde ersetzen │ │ │ │ Scham um sexuelle Themen: │ │ • Öffentliche Diskussion intimer Details kann │ │ problematisch werden │ └─────────────────────────────────────────────────────────┘
🐕 Tierheim-Besuche als Anker
Am Freitag Abend war es auf jeden Fall schwerer, nicht doch irgendwie irgendwas zu konsumieren, aber es gab einen riesigen Halt für mich. Der Besuch am Samstag Morgen im Tierheim stand wieder an. Und mir das nehmen lassen, das wollte ich auf keinen Fall. Da musste ich nur an die jammernden Geräusche denken, die gezeigten Freuden und die Liebe, die einem die Hunde dort geben, wenn man für sie da ist und einen kurzen Moment Aufmerksamkeit schenkt.
Ich war am Samstag dann auch eine riesiege Runde mit einem schneeweißen Husky-Mix, der aber rückblickend beides hatte: positive und traurige Momente. Denn er ähnelte dem Verhalten meines im Dezember verstorbenen Hundes sehr. Und natürlich denke ich dabei dann auch immer wieder an ihn. Mit ihm wäre alles anders, das weiß ich, aber nur aus Egoismus einen Hund kaufen, das geht eben auch nicht.
┌─────────────────────────────────────────────────────────┐ │ 🧠 TIERGESTÜTZTE THERAPIE: Warum Hunde in der Recovery│ │ helfen │ ├─────────────────────────────────────────────────────────┤ │ Tiere wirken nachweislich stabilisierend in der Sucht- │ │ behandlung: │ │ │ │ • Oxytocin-Ausschüttung: Körpereigenes „Glückshormon“ │ │ ohne Substanzen │ │ • Struktur: Regelmäßige Besuche schaffen Routine │ │ • Bedingungslose Akzeptanz: Keine Bewertung des │ │ Verhaltens │ │ • Verantwortung: Sinnstiftende Aufgabe außerhalb │ │ der eigenen Probleme │ │ │ │ Gabriel’s Prioritätensetzung (Tierheim vor Konsum) zeigt │ │ gesunde Werteverschiebung. │ └─────────────────────────────────────────────────────────┘
Aber eine Verantwortung haben, eine Aufgabe usw., das macht schon einen Unterschied, wenn man clean bleiben will. Aber grundsätzlich gibt es eben auch die Möglichkeit, die ich gerade praktiziere, denn es gibt genug Hunde im Tierheim, die sich über Spaziergänge und Zeit freuen. Das würde ich sogar weitermachen, wenn ich wieder einen eigenen Hund in meinem Leben hätte.
🇵🇱 Polen-Ausflug: Kava-Kava und Medikamenten-Trigger
Sonntag ging es dann nach Polen. Das Wetter war wunderbar und wir fuhren zu viert dorthin. Außer dass das polnische Wort für Kaffee mich etwas an die heimische Droge dort (Kava-Kava) triggerte, gab es aber keine Momente oder Triggerpunkte. Obwohl, na vielleicht kleine an den Ständen, wo man auch Medikamente kaufen kann, aber was zum Missbrauchen, das war da nicht dabei, das checkt mein Suchtgedächtnis in Sekunden ab und verwirft es dann wieder.
Eine Freundin meinte da auch noch zu mir, dass ihr bereits aufgefallen ist, dass ich meine Umwelt anders wahrnehme und mir solche Dinge immer auffallen. Selbst beim Tierheimbesuch war mir direkt eine Engelstrompete ins Auge gefallen. Andere sehen darin einfach nur die Schönheit, ich einen kostenlosen LSD-ähnlichen Rausch. Aber ich kann mich beherrschen, selbst mein Lieblingsdeo Nivea Fresh kann ich wieder zu Hause stehen haben, ohne dabei immer wieder verführerisch an einen Rausch zu denken und es mir in die Lunge zu ballern.
┌─────────────────────────────────────────────────────────┐ │ 💊 SPEZIFISCHE HINWEISE ZU ANGESPROCHENEN THEMEN │ ├─────────────────────────────────────────────────────────┤ │ Kava-Kava: │ │ • Legale psychoaktive Substanz mit Abhängigkeitspotential │ │ • Kann Leberschäden verursachen │ │ • Wechselwirkungen mit Medikamenten möglich │ │ │ │ Engelstrompete (Brugmansia): │ │ • Hochgiftige Pflanze mit halluzinogener Wirkung │ │ • Unberechenbare Dosierung, Lebensgefahr möglich │ │ • Oft in psychiatrischen Notaufnahmen behandelt │ │ │ │ Nivea Fresh (Butangas-Inhalation): │ │ • Extrem gefährlich, kann zu Herzstillstand führen │ │ • Sauerstoffmangel verursacht Hirnschäden │ └─────────────────────────────────────────────────────────┘
🏠 Wohnungsputz als Trigger: Der Belohnungsimpuls
Als ich dann gestern völlig ko und müde nach Hause kam, wollte ich eigentlich eine Stunde auf dem Sofa chillen, aber das ging irgendwie nicht. Also ging ich endlich meine Wohnung an. Da waren noch genug Ecken aus der Konsumzeit und ich weiß gar nicht mehr, welcher Kanal dem ich auf Instagram folge, aber eine Dame mit psychischen Problemen hatte mich dazu auch etwas motiviert. Sie hatte ähnliche Ecken wie ich und ging alles Schritt für Schritt an, hatte gerade ihr Badezimmer gepostet, das wie verzaubert nach ihrer Putzaktion wirkte.
Und war ich erstmal drin, verzauberte ich meine Küche in ein ähnliches Wunderwerk. Dann noch hier und da, plötzlich war die Wohnung fertig und nun saß ich da. Und da kam mir wieder ein Triggermoment hoch. Denn jetzt war alles sauber und ok, man fühlt sich wieder wesentlich wohler und will sich nun irgendwie belohnen.
Das man das auch ohne Substanzen kann, daran denkt oder will man dann nicht denken. Eine Bahn ziehen, eine Pille zum entspannen einwerfen oder ein eiskaltes Bier (was garantiert nicht bei einem bleibt), all das will man dann wirklich. Belohnen weil es mir gut geht ist dann genau so wichtig, wie belohnen weil es mir schlecht geht. Ähnlich wie der Raucher: rauchen wegen Stress, rauchen weil es zum entspannen dazu gehört. Also schnell eine Freundin kontaktieren, mitteilen dass man mal raus muss und kurz ablenken.
┌─────────────────────────────────────────────────────────┐ │ 🧠 BELOHNUNGSSYSTEM: Wenn Erfolg zum Risiko wird │ ├─────────────────────────────────────────────────────────┤ │ Das Belohnungs-Trigger-Phänomen ist neurologisch │ │ erklärbar: │ │ │ │ • Dopamin-Erwartung: Nach Leistung erwartet das │ │ Gehirn chemische Belohnung │ │ • Konditionierung: Positive Gefühle wurden über │ │ Jahre mit Substanzkonsum verknüpft │ │ • Paradoxe Situation: Sowohl Erfolg als auch │ │ Misserfolg können triggern │ │ │ │ Gabriel’s schnelle Reaktion (Freundin kontaktieren) │ │ zeigt gute Notfallstrategien. │ └─────────────────────────────────────────────────────────┘
🚴♂️ Begegnung mit dem „geretteten“ Ex-Konsumenten
Auf dem Weg dorthin treffe ich dann jemanden, den ich auch aus einer Entgiftungsstation kenne. Er hielt mit dem Fahrrad an, weil er mir ganz dringend etwas mitteilen musste. Ich dachte kurz, ok, hoffentlich nicht wie der letzte am Samstag, der mir dann ständig ein Bier aufdrängen wollte und nicht wahr haben wollte, dass ich wirklich nicht will und derzeit clean bin. Zudem fiel dem sonst nur ein, dass er mir ja eigentlich noch Geld von den letzten Tilidin schuldet und ob ich ihm Kippen geben kann.
Aber dieser Fall war hier anders. Denn der Typ auf dem Fahrrad hatte eine außergewöhnliche Erfahrung. Er hatte jemanden kennengelernt, der ihn gesalbt hatte und seinen Weg zu Gott gefunden. Die meisten würden denken, der hat jetzt einen an der Macke und ist nun völlig durch. Aber ich konnte erkennen, wieviel Kraft ihm das gab.
Ich meinte zu ihm, dass es gut ist und ich Glaube ähnlich sehe wie Ziele im Leben. Auch ein Glaube kann ein Ziel sein und wenn es ihm hilft, dann sollte er daran festhalten. Und ob Glaube oder Ziel, sich bloß nicht abweisen lassen, weil trotz allem auch etwas Schlechtes im Leben kommt. Am Ball, am Ziel, beim Glauben bleiben und mit jedem schlechten Moment, sei es Lebenserfahrung, Trigger oder Rückfall stärker werden und nicht aufgeben.

┌─────────────────────────────────────────────────────────┐ │ 🧠 SPIRITUALITÄT IN DER SUCHTBEHANDLUNG │ ├─────────────────────────────────────────────────────────┤ │ Religiöse und spirituelle Ansätze zeigen in der Sucht- │ │ behandlung nachweisliche Erfolge: │ │ │ │ • Sinnstiftung: Gibt dem Leben Bedeutung jenseits │ │ des Konsums │ │ • Gemeinschaft: Verbindung zu Gleichgesinnten │ │ • Ritual-Struktur: Regelmäßige Praktiken schaffen │ │ Halt │ │ • Vergebung: Selbstakzeptanz trotz vergangener │ │ Fehler │ │ │ │ Gabriel’s tolerante Haltung zeigt Reife – er erkennt │ │ verschiedene Wege der Recovery an. │ └─────────────────────────────────────────────────────────┘
🎪 Das Indien Spirit Festival – Clean unter „Druffis“
Kurze Zeit später war ich dann bei der Freundin angekommen, wo gerade andere saßen, die vom Indien Spirit Festival zurückgekommen waren. Mehrere Tage unter LSD-getränkten Druffis feiern und Spaß haben, ganz ohne Konsum! Das soll mal jemand nachmachen. Und sie hatten Spaß, Action und ganz sicher auch Schokolade und Spannung. Bis ich so weit bin, muss ich vermutlich wie sie auch erstmal ein paar Jahre clean sein, aber ausprobieren werde ich es auf jeden Fall irgendwann.
┌─────────────────────────────────────────────────────────┐ │ ⚠️ KRITISCHE REFLEXION FÜR GABRIEL │ ├─────────────────────────────────────────────────────────┤ │ Risikoreiche Umgebungen: │ │ • Festivals mit massivem Drogenkonsum sind extrem │ │ gefährlich für Recovering Addicts │ │ • Auch bei jahrelanger Abstinenz bleibt Rückfallrisiko │ │ │ │ Romantisierung der „Herausforderung“: │ │ • „Das soll mal jemand nachmachen“ klingt nach │ │ Wettkampf-Denken │ │ • Recovery ist kein Extremsport │ │ │ │ Selbstüberschätzung: │ │ • „Irgendwann ausprobieren“ ist eine gefährliche │ │ Einstellung – unnötige Risiken eingehen │ └─────────────────────────────────────────────────────────┘
💡 Bürgerbüro-Aktivismus: Die Straßenlaterne nach 8 Monaten
Ansonsten habe ich mich heute noch mal Wartezeit auf eine Freundin genutzt und mich zum x-ten Mal über meine kaputte Straßenlaterne beschwert. Diesmal direkt im Bürgerbüro Hennigsdorf in der ersten Etage. Nach 8 Monaten flackert die ja noch immer vor meinem Fenster (wie man aus meinen Tagebüchern weiß), und ich hab den Korinthenkacker gerne ausgespielt (aber hey, hier sind deswegen auch schon Autos ineinander geknallt). Danach ging es gemeinsam zum Nägel machen und dann wieder zu mir nach Hause.
┌─────────────────────────────────────────────────────────┐ │ 🎯 KONKRETE REFLEXIONSFRAGEN FÜR GABRIEL │ ├─────────────────────────────────────────────────────────┤ │ Zu Prioritäten und Energie: │ │ • Wieviel Energie investierst du in „kleine Kämpfe“ │ │ wie die Straßenlaterne vs. deine Recovery? │ │ • Ist der „Korinthenkacker“-Aktivismus manchmal │ │ Ablenkung von schwierigeren Themen? │ │ │ │ Zu Risikosituationen: │ │ • Wie realistisch ist dein Plan, das Indien Spirit │ │ Festival „irgendwann“ zu besuchen? │ │ • Welche konkreten Sicherheitsvorkehrungen würdest du │ │ treffen? │ │ │ │ Zu sozialen Beziehungen: │ │ • Wie oft kontaktierst du deine Freunde in │ │ Krisenmomenten pro Woche? │ │ • Haben sie auch die Möglichkeit, „nein“ zu sagen? │ └─────────────────────────────────────────────────────────┘
🌡️ Sauna und Artikel-Vorbereitung: Der Alltag geht weiter
Später geht es vermutlich noch mal in die Sauna und ich bereite noch etwas weiter die neue Artikel-Serie für UNS vor. Also vorab: 12 Monate ohne Sex wird es bei mir nicht geben, aber ich verlange von euch ja auch nicht, alle meine Empfehlungen perfekt umzusetzen. Man kann sie aber immer im Hinterkopf behalten und in gewissen Situationen mehr auf sich achten.
Danke für deine Zeit und bis zum nächsten Artikel! Dein NeelixberliN (Gabriel)
💭 NeelixberliN Fazit: Trigger-Management nach 20 Tagen
Was ich gelernt habe:
- Das Suchtgedächtnis wird nie vollständig stumm – aber erkennbar
- Echte Freundschaften sind das Gegenteil von Konsumbekanntschaften
- Auch positive Erlebnisse können triggern (Belohnungsimpuls nach Putzen)
- Spiritualität kann für andere ein wichtiger Recovery-Baustein sein
Woran ich noch arbeite:
- Balance zwischen Vorsicht und normalem Leben finden
- Nicht jede Herausforderung als „Mutprobe“ sehen
- Energieverteilung zwischen Aktivismus und Selbstfürsorge
┌─────────────────────────────────────────────────────────┐ │ ⚠️ KRITISCHE REFLEXION FÜR GABRIEL │ ├─────────────────────────────────────────────────────────┤ │ Risikoverhalten romantisieren: │ │ • Festival-Besuch als „Herausforderung“ zu sehen ist │ │ gefährliches Denken │ │ • Recovery braucht keine Extremsport-Mentalität │ │ │ │ Überforderung des sozialen Netzes: │ │ • Freunde sind keine 24/7-Therapeuten │ │ • Professionelle Unterstützung nicht ersetzen │ │ │ │ Sexualitäts-Thema öffentlich: │ │ • Sehr persönliche Details in Blog kann problematisch │ │ für zukünftige Beziehungen werden │ └─────────────────────────────────────────────────────────┘
Der Blick nach vorn: Die 20-Tage-Marke zeigt: Das Suchtgedächtnis kämpft, aber verliert an Macht. Wichtig bleibt, nicht übermütig zu werden und realistische Risikobewertungen zu treffen.
👥 Für Angehörige: Umgang mit Triggern und Belohnungsimpulsen
✅ Hilfreiche Reaktionen:
Bei Trigger-Momenten:
- Ernst nehmen, auch wenn der Trigger „harmlos“ erscheint
- Nicht bewerten oder bagatellisieren („Ist doch nur Deo/Bier/etc.“)
- Nachfragen: „Was brauchst du jetzt konkret?“
- Ablenkung anbieten, aber nicht aufdrängen
Bei Belohnungsimpulsen nach Erfolgen:
- Vorab alternative Belohnungen planen
- Erfolge würdigen, ohne sie zu übertreiben
- Konkrete Ersatzhandlungen bereithalten (Lieblingsdessert, gemeinsame Aktivität)
Bei spirituellen/philosophischen Suchbewegungen:
- Respektieren, auch wenn es nicht der eigene Weg ist
- Nicht als „Spinnerei“ abtun
- Nachfragen, was konkret hilft
❌ Problematische Reaktionen:
Bei Trigger-Berichten:
- „Stell dich nicht so an“ oder „Das ist doch harmlos“
- Eigene Konsumgewohnheiten nicht reflektieren
- Vorwürfe machen („Du siehst überall Gefahren“)
Bei Risikoeinschätzungen:
- Extremrisiken verharmlosen („Wird schon gutgehen“)
- Als „Spielverderber“ abstempeln
- Zum Risiko ermutigen („Du schaffst das schon“)
Wichtiger Hinweis: Wenn jemand in Recovery von risikoreichen Plänen (wie Droge-Festival-Besuche) erzählt, ist liebevolle, aber klare Konfrontation angebracht. „Ich mache mir Sorgen“ ist oft hilfreicher als „Das ist verrückt“.
Bei akuten Notfällen: Notruf 112 oder nächste Suchthilfe-Einrichtung kontaktieren.
🤔 FAQ: Häufige Fragen zu Trigger-Management und Belohnungsimpulsen
Ist es normal, dass auch positive Erlebnisse zum Konsum verleiten? Ja, das Belohnungssystem unterscheidet nicht zwischen „gutem“ und „schlechtem“ Anlass für Dopamin. Erfolg, Entspannung und Freude können genauso triggern wie Stress oder Trauer. Wichtig ist, alternative Belohnungsmechanismen zu etablieren.
Wann wird Trigger-Bewusstsein zur Hypervigilanz? Wenn die ständige Suche nach Gefahren das normale Leben unmöglich macht oder zu sozialer Isolation führt. Gesund ist bewusstes Wahrnehmen ohne permanente Anspannung.
Sind spirituelle Ansätze in der Recovery seriös? Studien belegen die Wirksamkeit spiritueller Elemente in der Suchtbehandlung. Ob christlich, buddhistisch oder säkular – wichtig ist die sinnstiftende und gemeinschaftsbildende Komponente.
Wie gefährlich sind „Mutproben“ wie Festival-Besuche? Extrem gefährlich. Recovery ist kein Extremsport. Umgebungen mit massivem Drogenkonsum zu meiden ist kein Versagen, sondern kluge Selbstfürsorge.
Was tun, wenn Freunde bei jedem Trigger kontaktiert werden? Grenzen kommunizieren ist erlaubt und nötig. „Ich bin gerne für dich da, brauche aber auch…“ ist ein fairer Satz. Professionelle Hilfe sollte die Basis sein, Freunde die Ergänzung.
Wie erkennt man echte von falschen Freunden in der Recovery? Echte Freunde: Akzeptieren Abstinenz, fragen nach Befinden, bieten praktische Hilfe. Falsche Freunde: Drängen zum Konsum, erinnern an „gute alte Zeiten“, wollen nur etwas von einem.
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