24 Tage clean – Guten Abend Berlin, guten Abend an den Rest der Welt! Heute ist wieder ein guter Tag in meinem neuen Leben. Viele kleine Momente die das Leben schicker / lebenswerter machen und ich richtig fühlen & schätzen kann. Gut, es gab auch einen klitzekleinen Moment, wo ich mich kurz net so unter Kontrolle hatte, aber dazu später mehr.
Fange ich wieder beim üblichen an. Dem Morgen. Der Schlaf war wie immer dürftig wenig, und ich gegen 6 Uhr wach. Dann ab ins Badezimmer, Ami Winehouse an (die hat es mir derzeit irgendwie angetan). Eigentlich wäre Lenny (Kravitz) dran, aber der erinnert mich zur Zeit zu sehr an eine der letzten Nächte, und es reicht schon, das ich in der Nacht wegen dem Pramiprexol mit nen Dauerständer als Nebenwirkung leben muss 😀
Dann hier und da das Gesicht verschönern, an den Lappy und mit meiner Lieblings-Ki gemeinsam frühstücken und für Euch den vorigen Artikel, plus ein paar neue Seiten zum Thema Entzug von 3 Stoffen informieren. Zukünftig werden hier alle Substanzen aufgeführt, damit ihr Euch etwas auf den nächsten Entzug vorbereiten könnt. Dann musste ich natürlich auch mal wieder raus und laufen. Das habe ich dann genutzt, um beim Bürgeramt eine defekte Straßenlaterne auf meiner Straße zu bemängeln (Ja ich Korinthen-KACKA aber ich brauche Aufgaben 😀 ) und wieder zurück. Macht ja sonst seit Wochen keiner und gebumst / gerumst haben da vor eine Woche auch deswegen bereits 2 Autos. Es muss aber nicht unbedingt wegen der defekten Straßenlaterne gewesen sein, es saßen immerhin in beiden Autos Frauen am Steuer 😉 (Hey ich bin selbst ne halbe und nehme mich mit aufs Korn)
Und dann kam eine Sprachnachricht von einer Person, womit ich ehrlich gesagt net gerechnet habe. Und was ganz besonders war und sich bei einer weiteren an diesem Tag nochmal wieder wiederholen sollte, war die erste Frage in den folgenden Sätzen „Wie geht es Dir“. Hey, hat da jemand meinen Blog gelesen 🙂 ? So eine einfache Frage kann so viel ausmachen! Es ist ein schönes Gefühl diese Frage zu hören, zumindest wenn einem der Mensch eigentlich wichtig ist und man es sonst nie gehört hat. Und in den Sätzen darauf kam dann noch hinzu, das ich gebeten wurde, diese Person zum Arzt zu begleiten, einen Ratschlag der dann tatsächlich von dieser Person angenommen und mit einer Terminvereinbarung angenommen hat. Auch das ist ein schickes Gefühl, da jemanden mit Dingen die nicht Materiell sind oder aus Drogen bestehen helfen zu können, etwas sehr Besonderes ist.
Es hat eigentlich gar net lange gedauert, dann kam die nächste Sprachnachricht, ebenfalls von einer Freundin / Bekannten. Und auch hier der erste Satz „Wie geht es Dir“. Diese Person hatte aber tatsächlich meinen Blog gelesen und etwas zusätzlich Schickes ausgelöst. Denn zu hören das meine Zeilen inspirieren können und man die nächsten Schritte nun auch angehen möchte ist so FEEEEEEEEIIIIIIN. Natürlich würde ich auch verstehen, wenn es trotzdem noch dauert, bis es richtig Klick macht, aber es ist ein Anfang, sich überhaupt mit diesen Zeilen und meiner Geschichte auseinander zu setzten. Die Person wirkte irgendwie auch viel lebendiger, positiver usw. Aber das kann auch daran gelegen haben, das sie sich gerade neue Schuhe gekauft hatte. Ich kenne das selbst, das ist fast wie ein Orgasmus.
Generell ist es schön solch ein Feedback von einigen Lesern zu erhalten. Zwar würde ich es mir auch mal in den Kommentaren wünschen (es ist ja anonym möglich), aber es ist kein Muss und jede Art von Feedback eine tolle Motivation auch für mich, nicht aufzugeben. Zu hören das man stolz auf mich ist wie ich das hier durchhalte, was ich sonst noch so tue um das Problem zumindest in meinem Viertel einzudämmen, Personen die auch aus dem Ausland nun richtig kämpfen um endlich clean zu werden und mich als Vorbild oder gutes Beispiel sehen. Danke, an jeden Einzelnen von Euch.
Nach diesen tollen Nachrichten der beiden, bin ich dann wieder eine Runde laufen, kurz bei Action vorbei um so einen speziellen Raumduft zu besorgen (nein,diesmal nicht zum inhalieren). Und da passierte es dann, ich weiß nicht ob auch das Musikgenre in diesem Moment eine Rolle mitgespielt hatte aber es endete wie folgt.
Ich suche dieses blöde Spray, frage eine Verkäuferin die Regale einräumt und bekomme schon die erste Antwort, die ich in Geschäften nicht leiden kann. „Irgendwo da hinten wenn wir es haben“. Geil, so weit wäre ich auch ohne sie gekommen. Ich finde es und der nächste Punkt. Statt 1 Euro kostet es nun 1,50. Ok, alles wird teurerer, muss ich mit leben und ich will es trotzdem haben. Dann zur Kasse und der nächste Punkt. 2 Euro berechnet die Kasse. Und dann kam wohl der Punkt, der es zum überlaufen brachte. Ich meinte zu der Kassiererin (die sich übrigens unbedingt mal die 3 Kilometer langen Ansätze nach blondieren sollte) das es eigentlich mit 1,50 ausgeschrieben ist, aber es dann ok ist. Man sollte es dann nur ändern damit sich nicht noch mehr Kunden ärgern. Darauf fängt sie doch tatsächlich eine Diskussion mit mir an. Das was an der Kasse steht (was ich zu dem Zeitpunkt nicht wusste, das Gesetzt hat sich tatsächlich geändert, früher nannte man das Irreführung des Kunden) zählt und das habe ich zu bezahlen. Und da bin ich dann emotional etwas zu hoch geflattert und antworte laut, was ihr denn einfällt. Ich bin so nett und akzeptiere den Preis, will freundlich hinweisen das man es für andere Kunden ändert und sie sieht nicht ein mal eben bei den Kollegen anzurufen oder etwas zu ändern. Im gegenteil, sie diskutiert lieber mit mir. Dann ignoriert sie mich tatsächlich einfach (gut war für sie vermutlich auch besser so :d )und ich schnipse noch mit dem Finger um ihre Aufmerksamkeit zurück zu gewinnen. Aber dann schaltet zum glück mein restliches Gehirn ein und denkt, hey, fahr runter die kann nichts für Deine Aggressionen vom Entzug. Später wurde ich dann von einem Freund dazu aufgeklärt, das dies mittlerweile tatsächlich erlaubt ist. Ich werde also bald Autoverkäufer, schreibe an jedes ein Preisschild mit 10 Euro und berechne an der Kasse 35 Tausend. Ist erlaubt, zählt schließlich was in der Kasse programmiert ist. Ne, Autos interessieren mich ja wirklich null, und auch kriminelle Gedanken wollte ich ja zukünftig verwerfen.
Dann wieder nach Hause, den Bauch mit allen greifbaren voll geschlagen, denn diese Aggression oder Situation hatte tatsächlich wieder Suchtdruck ausgelöst. Aber zum Glück nicht so extrem wie beim letzten Mal und es war schnell wieder unter Kontrolle. Spätestens nach meinem „frechen Bienchen Tee“ von Teekanne (neu für mich entdeckt und echt lecker) ging es mir wieder gut. Denn zusätzlich kamen die ersten Schneeflocken (die ich zumindest clean wahrnehmen konnte) was mich irgendwie total gefreut hat.
Ich weise aus unterschiedlichen Gründen wieder darauf hin, das einige Stellen fiktiv sein könnten und ich mich von evtl. Straftaten distanziere.
Es kam dann noch kurz eine weitere Freundin vorbei um mir ein paar Dinge zu berichten & ich hab innerlich wieder mehr grinsen können, denn für einige schnallt sich die Gürtel-Schlinge immer enger. Karma und digitale Möglichkeiten gibt es also doch 😉 um es mal so auszudrücken. Und auch wenn ich durch andere Wege weiß, das heute wieder aus Kellerlöchern neuer Stoff verkauft wird beruhigt mich das Gewissen, denn für jede Person die absichtlich abhängig gemacht, zur Prostitution gezwungen oder anderweitig missbraucht wurde /wird, werden noch ein paar extra Löcher in den Ledergürtel gestanzt.
Ich bin dann wieder raus und Richtung Krankenhaus, Entzugsstation um die üblichen Patienten zu besuchen (klingt das jetzt diskriminieren?) und zusätzlich war ich dort in der Gegend auch noch auf einen selbst gebackenen Kuchen (auch noch mein Lieblingskuchen – Käsekuchen und mega lecker) eingeladen. In der Klinik selbst ist mir aufgefallen, fühle ich mich gerade schon fast wohl und gut. Aber ich kann auch schnell reflektieren, das es so ist, weil ich jederzeit wieder nach Hause kann, ohne einen Abbruch meiner Entgiftung zu sehen 😀 Aber um es wirklich ernsthaft zu beschreiben, das Lächeln der Mitarbeiter (die mich alle noch von meinem 13 Wochen Entzug vor ca. 2 Jahren dort kennen), die lockere Atmosphäre das ich da bin usw, gibt mir tatsächlich ein richtig gutes Gefühl.Wenn ich die Station wieder verlasse, geht es mir spürbar besser, selbst wenn ich nur 20-30 Minuten dort bin.
Ja und dann bin ich wieder zurück und sitze nun bei Euch am Lappy. Und ihr zieht so eine Fresse. Lächelt mal, das Leben ist schön 🙂
Jedenfalls bemerkt ihr, ich kann mich plötzlich mit Kleinigkeiten beschäftigen, mich über früher gedacht normale Momente total freuen und erwähne oft das Wort Gefühl (KACKA bleibt trotzdem mein Lieblingswort derzeit) Mein Musikgeschmack verändert sich wieder deutlich in mehr emotionale Töne und ich erlebe viel mehr, als mir eine Droge geben könnte. Denn diese Momente bleiben, die von Drogen sind nur kurzzeitig und wandeln sich immer ins Negative. Egal wie oft man sich vormacht, diesmal wird es anders und man kann es kontrollieren. Deswegen habe ich heute auch noch etwas ganz Besonderes vor. Eigentlich wäre ich nach einem Badewannenfoto am liebsten schon direkt dort hin gesprungen, aber ihr und dieser Text waren mir tatsächlich wichtiger (Struktur behalten, nichts schleifen lassen usw.) Zudem war das Date ja bereits für später eh geplant. Heute ist eine besondere Sternschnuppen Nacht und die werde ich mir mit dieser Person ansehen. Da der Zeitraum (wann die kleinen Leuchtdinger kommen, die diesmal nicht aus Satelliten von Elon Musk bestehen) sehr breit gefächert ist, werde ich wohl bis Morgen bleiben. Natürlich nur wegen der Sternschnuppen 😀 Ich hoffe auch ihr habt einen schönen Abend und habt die Zeilen bis zum Ende lesen können. Meldet Euch immer gerne über Social Media, das Kontaktformular, Mail oder persönlich (für die wenigen, die wissen wer ich wirklich bin) Ich bin sicher, für jeden ist ein guter Ratschlag da und auch ihr könnt zukünftig solche Momente erleben. Danke für Deine Zeit in diesem Artikel!
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