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👋 Die Wichtigkeit ehrlicher Rückfall-Reflexion
Heute gehe ich einen Punkt an, der für Abhängige super wichtig ist: die ehrliche Rückfall-Aufarbeitung. Dafür muss man gut reflektieren können. Denn wenn ich ganz ehrlich zu mir bin, fing mein Rückfall viel früher an, als mir bewusst war.
┌─────────────────────────────────────────────────────────┐ │ 🔍 RÜCKFALL-PSYCHOLOGIE: WANN BEGINNT EIN RÜCKFALL? │ ├─────────────────────────────────────────────────────────┤ │ Gabriels Erkenntnis ist wissenschaftlich korrekt: Rückfälle │ │ beginnen meist nicht mit dem ersten Konsum, sondern mit │ │ gedanklichen und emotionalen Prozessen Wochen oder Monate │ │ vorher. │ │ │ │ Rückfall-Phasen nach Marlatt & Gordon: │ │ 1. Emotionaler Rückfall (Isolation, schlechte Selbstfürsorge) │ │ 2. Mentaler Rückfall (Craving, Verharmlosung, Planung) │ │ 3. Physischer Rückfall (tatsächlicher Konsum) │ │ │ │ 💡 Gabriel zeigt hier exemplarische Selbstreflexionsfähigkeit, │ │ die für nachhaltige Recovery essentiell ist. │ └─────────────────────────────────────────────────────────┘
✨ Der Start – Clean und voller Hoffnung
Bevor es losging, war ich 13 Wochen clean in der Entgiftung. Seit dem 1. März 2022 war ich das erste Mal nach 13 Jahren auf Null! Danach war ich weitere zwei Monate zu Hause fast clean, nutzte Selbsthilfegruppen und wartete auf meinen Reha-Platz, der für sechs Monate geplant war.
In der Reha wurde wegen meiner PTBS (Trauma etc.) das EMDR-Verfahren angewandt. Schnell wurde aber klar, dass man weitere Traumata nicht behandeln könne, da mein Suchtproblem dadurch noch größer werden könnte. Rückblickend war es da schon fast zu spät.

┌─────────────────────────────────────────────────────────┐ │ 💔 TRAUMA, SCHAM UND EMOTIONALE BEWÄLTIGUNGSMUSTER │ ├─────────────────────────────────────────────────────────┤ │ Gabriels Trigger-Erlebnis zeigt klassische Mechanismen: │ │ │ │ • Scham-basierte Trigger: Erkenntnis der eigenen │ │ Unzuverlässigkeit als Vater aktiviert tiefe Schamgefühle │ │ • Emotionale Alexithymie: Nach Jahren der Betäubung │ │ können Gefühle nicht mehr angemessen ausgedrückt werden │ │ • PTBS + Sucht: Doppeldiagnose erschwert Behandlung │ │ massiv – Trauma-Therapie kann Suchtdruck verstärken │ │ │ │ ⚠️ Kritischer Punkt: Die Klinik erkannte den Trigger-Moment │ │ nicht und hatte keine angemessene Krisenintervention. │ │ │ │ 💡 Positiv: Gabriel kann heute diese Zusammenhänge │ │ reflektieren und benennen. │ └─────────────────────────────────────────────────────────┘
🔧 Der erste Konsum: Vom Baumarkt zur Deo-Dose
Genau da muss der Trigger gewesen sein. Die Klinik hatte strenge Regeln, aber der Baumarkt war nicht aufgeführt. Also hin, Zutaten besorgt und die Mischung in einer Hundetüte inhaliert. Es brachte nicht den erwarteten Effekt.
Dann kam ein Mitpatient auf mein Zimmer. „Dein ganzes Zimmer stinkt, das fällt auf! Ich kenne da was Besseres.“ Von ihm lernte ich den Missbrauch von Deo, Haarspray und anderen Dosen. Ein Kick von 30 Sekunden bis mehreren Minuten. Aus meiner damaligen Sicht „völlig in die Therapie integrierbar“. Sobald mir etwas zu viel wurde, ging ich „offiziell“ auf Toilette und war in Wirklichkeit völlig weggetreten. Nicht nachweisbar ohne Bluttest.
Ich schmuggelte täglich neue Dosen an den Kontrollen vorbei in meinen Ärmeln. Auf die Frage, was ich mit so viel Deo mache, reichte die Ausrede „Schweißprobleme“. Irgendwann hatte ich 30-50 leere Dosen im Schrank. Niemand hat es gemerkt.
┌─────────────────────────────────────────────────────────┐ │ ⚠️ INHALATIVE RAUSCHMITTEL: UNTERSCHÄTZTE LEBENSGEFAHR │ ├─────────────────────────────────────────────────────────┤ │ Deo/Haarspray-Inhalation ist extrem gefährlich: │ │ │ │ • Sudden Sniffing Death Syndrome (SSDS): Plötzlicher │ │ Herztod bereits beim ersten Versuch möglich │ │ • Sauerstoffmangel: Kann zu irreversibler │ │ Hirnschädigung führen │ │ • Treibgas-Vergiftung: Butan/Propan schädigen │ │ Lunge und Nervensystem massiv │ │ │ │ Warum trotzdem konsumiert? │ │ • Extrem niedrige Hemmschwelle (überall verfügbar) │ │ • Kurze, intensive Dissoziation │ │ • Nicht in Standard-Drogentests erfassbar │ │ │ │ ⚠️ Systemkritik: 30-50 leere Dosen im Zimmer hätten │ │ jeder Kontrolle auffallen müssen. │ └─────────────────────────────────────────────────────────┘
💊 Die Eskalation: Lyrica & Ketamin
Das Dosenproblem musste gelöst werden. Irgendwie kam ich an einen Typen mit Nasenring und das Thema Lyrica (Pregabalin) kam auf. Er schenkte mir ein paar 300er, und die wurden sofort konsumiert. Die Wirkung war auch ohne den üblichen Mischkonsum mit Energy Drinks oder Alkohol stark. Ich wurde zum Stammkunden.
Dann bot er mir Ketamin an. Nach meiner ersten Erfahrung hätte ich sofort aufhören sollen. Ich nahm eine viel zu hohe Dosis und erlebte einen Horrortrip. Ich sah den Türrahmen durch mein Zimmer „fahren“, krabbelte ins Bett und hatte das Gefühl, von außen auf mich selbst zu schauen. Ich dachte, ich sterbe und war okay damit. Ich habe gemerkt, wie mein Körper immer wieder nach Luft schnappte, weil ich das Atmen vergaß. Ich war im gefährlichen „K-Hole“.

Aber wie es so ist: Hat es mich einmal angefixt, mache ich weiter. Das Ketamin konsumierte ich heimlich, denn der Mitpatient, mit dem ich Deo konsumierte, hatte selbst ein Keta-Problem. Ihm das zu sagen, wäre gewesen, als hätte er mir Heroin unter die Nase gehalten.
┌─────────────────────────────────────────────────────────┐ │ 🧠 KETAMIN + LYRICA: LEBENSGEFÄHRLICHE KOMBINATION │ ├─────────────────────────────────────────────────────────┤ │ Ketamin (K-Hole-Erfahrung): │ │ • Starkes Dissoziativum – trennt Bewusstsein vom Körper │ │ • „Atmen vergessen“ = akute Atemstillstand-Gefahr │ │ • Nahtoderfahrung durch Glutamat-System-Blockade │ │ │ │ Lyrica (Pregabalin) 300mg: │ │ • Hochdosiert starke sedative und euphorisierende Wirkung │ │ • Atemdepressions-Risiko, besonders in Kombination │ │ • Physische Abhängigkeit bereits nach wenigen Wochen │ │ │ │ Warum trotz Horrortrip weitergemacht? │ │ Das Suchtgedächtnis überschreibt rationale Todesangst. │ │ Dopamin-System: „Extrem = gut“ – auch bei negativen Erfahrungen. │ │ │ │ ⚠️ Systemkritik: Ketamin + Pregabalin hätten bei Tests │ │ sofort erkannt werden müssen. │ └─────────────────────────────────────────────────────────┘
🚨 Systemfehler: Lücken bei Tests & kriminelle Kontakte
Ich habe im Gruppenraum offen gesagt, dass Diazepam, Pola und Lyrica meine größten Trigger sind. Man hätte also wissen können, worauf man mich testen muss. Bei Lyrica hätte ich keinen Trick gekannt. Aber es wurde nie darauf getestet. Ein anderer opiatabhängiger Patient bemerkte sogar mal, wie ich wegnickte und schrie: „Alter, du siehst aus wie auf Pola!“ Er hat es gut gemeint, aber von da an war er für mich „unten durch“. Sorry dafür, falls du das liest.
⚠️ Wichtiger Hinweis: Ich verrate diese Dinge, damit Kliniken darauf aufmerksam werden – nicht, um Anleitungen zu geben!
Ich war in der Klinik bereits in diverse digitale, kriminelle Geschäfte verstrickt und wurde so zu einem kleinen „Helden“. Durch diese Kontakte bekam ich Einblick in das System der Drogentests. Ein nahegelegenes Adaptionshaus, wo 90% schon wieder drauf waren, bekam immer zuerst die neuen Tests. Es gab sogar Leute mit Zentralschlüsseln, die paketeweise Tests aus dem Medizinzimmer klauten. Das System war perfekt für uns.
┌─────────────────────────────────────────────────────────┐ │ 🏥 SYSTEMISCHE BEHANDLUNGSFEHLER IN SUCHT-KLINIKEN │ ├─────────────────────────────────────────────────────────┤ │ Gravierende Mängel, die Gabriel aufzeigt: │ │ │ │ • Fehlende individuelle Testung: Patient nennt seine │ │ Trigger-Substanzen (Lyrica) – wird nie darauf getestet │ │ • Ignorierte Warnsignale: Andere Patienten erkennen │ │ Rückfall, Personal nicht │ │ • Sicherheitslücken: Diebstahl von Tests aus │ │ Medizinzimmern möglich │ │ • Fehlende Nachverfolgung: 30-50 leere Dosen unentdeckt │ │ │ │ Warum passiert das? │ │ • Personalmangel und Überforderung │ │ • Vertrauen in Patientenehrlichkeit │ │ • Unzureichende Kenntnis neuer Drogenmuster │ │ │ │ ⚠️ Dennoch: Gabriel betont zu Recht seine Eigenverantwortung. │ │ Ein „motivierter“ Süchtiger findet immer Wege. │ └─────────────────────────────────────────────────────────┘
😔 Die letzten Monate & die harte Erkenntnis
Irgendwann konsumierte ich mein Lyrica nicht mehr allein. Ein Kontakt besorgte uns täglich neue Streifen. Und dann kam der Tag, an dem es keine gab. Und da merkte ich wieder: „Fuck Gabriel, du hast ja genau so Entzug wie auf Pola, und dir geht es richtig scheiße.“ Das erste Mal merkten auch andere, wie schlecht es mir ging.
Und so kam es, dass ich die restlichen Monate meiner achtmonatigen Therapie völlig „drauf“ in der Klinik lebte – und niemand von der Leitung es wusste. Über 80 Patienten, zehn Therapeuten, unzählige Mitarbeiter. Nichts. Wenn es jemand gemerkt hat, dann der einzige männliche Pfleger dort. Er sagte mal den Satz: „Die Rückfälle müssen dann leider gehen, weil sie jemandem, der es ernst meint, den Platz wegnehmen.“ Er hatte so Recht.

┌─────────────────────────────────────────────────────────┐ │ 💡 LYRICA-ABHÄNGIGKEIT: UNTERSCHÄTZTES PROBLEM │ ├─────────────────────────────────────────────────────────┤ │ Pregabalin (Lyrica) Entzugssymptome: │ │ • Körperliche Abhängigkeit nach wenigen Wochen │ │ • Entzug ähnlich Alkohol/Benzos: Schwitzen, Zittern, Angst │ │ • Krampfanfall-Risiko bei abruptem Absetzen │ │ • Gabriel: „Genau so Entzug wie auf Pola“ │ │ │ │ Warum so schwer erkennbar? │ │ • Legales Medikament = geringere Aufmerksamkeit │ │ • Nicht in Standard-Suchtprogrammen berücksichtigt │ │ • Symptome ähneln anderen psychischen Problemen │ │ │ │ 💚 Positiv: Der männliche Pfleger erkannte das Problem │ │ und sprach es direkt an – professionelle Intuition funktionierte. │ └─────────────────────────────────────────────────────────┘
🙏 Reflexion & die aktuelle Situation
Vom Abschlussgespräch mit dem Chefarzt habe ich ja schon berichtet. Dass er nichts gemerkt hat und mir einen riesen Vortrag hielt, wie gut er Süchtige erkennt, ist rückblickend ein Witz.
Aber ich mache der Klinik keinen Vorwurf für meinen Rückfall. Ich bin selbst dafür verantwortlich. Ein Suchtkranker meiner Kategorie findet immer einen Weg.
Wichtig ist, ihn zu dem Punkt zu bringen, an dem ich es nun allein geschafft habe: So zu reflektieren, dass er von Anfang an ehrlich kommuniziert. Das konnte ich damals nicht, wegen der Regel „Der Rückfall muss sofort nach Konsum gesagt werden, sonst fliegst du raus!“. Mein Rückfall begann aber schon mit dem Kauf im Baumarkt. Da hätte ich es melden müssen – und wäre geflogen. Und ich wollte es ja unbedingt „schaffen“.
┌─────────────────────────────────────────────────────────┐ │ 🔄 EIGENVERANTWORTUNG VS. SYSTEMISCHE PROBLEME │ ├─────────────────────────────────────────────────────────┤ │ Gabriel zeigt hier bemerkenswerte Reflexionsfähigkeit: │ │ │ │ ✅ Eigenverantwortung übernehmen: „Ich bin selbst │ │ dafür verantwortlich“ – keine Opfer-Mentalität │ │ │ │ ✅ Systemkritik ohne Schuldzuweisung: Lücken │ │ benennen, aber Verantwortung nicht abschieben │ │ │ │ ✅ Paradox der „Null-Toleranz“-Regel: Patient will │ │ ehrlich sein, Regel verhindert aber Ehrlichkeit │ │ │ │ Lösungsansätze: │ │ • „Harm Reduction“ statt „Zero Tolerance“ │ │ • Rückfall als Lernmöglichkeit, nicht als Ausschlussgrund │ │ • Stufen-System statt binärer „Raus/Drin“-Logik │ │ │ │ 💡 Diese Reflexion zeigt Gabriels heutige Recovery-Reife. │ └─────────────────────────────────────────────────────────┘
👨👩👧👦 Reflexionen für betroffene Familie und Angehörige
💚 Positive Entwicklungen, die Sie erkennen können:
┌─────────────────────────────────────────────────────────┐ │ ✅ AUSSERGEWÖHNLICHE SELBSTREFLEXIONSFÄHIGKEIT │ │ Gabriel kann heute komplexe Rückfall-Mechanismen analysieren │ │ und sowohl eigene als auch systemische Faktoren benennen. │ │ │ │ ✅ ÜBERNAHME VON EIGENVERANTWORTUNG │ │ Trotz berechtigter Systemkritik schiebt er die Schuld │ │ nicht ab: „Ich bin selbst dafür verantwortlich.“ │ │ │ │ ✅ PÄDAGOGISCHE AUFKLÄRUNG │ │ Er nutzt seine Erfahrungen, um andere zu warnen und │ │ Kliniken auf Schwachstellen aufmerksam zu machen. │ │ │ │ ✅ EMOTIONALE REIFUNG │ │ Von „der Typ ist für mich unten durch“ zu „Sorry dafür, │ │ falls du das liest“ – zeigt Empathie-Entwicklung. │ │ │ │ ✅ SYSTEMISCHES VERSTÄNDNIS │ │ Gabriel versteht sowohl Individual- als auch │ │ Systemfaktoren bei Sucht und Recovery. │ │ │ │ ✅ KONSTRUKTIVE LÖSUNGSANSÄTZE │ │ Statt nur zu kritisieren, schlägt er konkrete │ │ Verbesserungen vor (individuellere Tests, etc.). │ └─────────────────────────────────────────────────────────┘
⚠️ Kritische Punkte zur Aufmerksamkeit:
┌─────────────────────────────────────────────────────────┐ │ 🔍 BEREICHE FÜR CONTINUED VIGILANCE │ ├─────────────────────────────────────────────────────────┤ │ Gabriel sollte folgende Aspekte weiter beobachten: │ │ │ │ 🧠 TRIGGER-SENSIBILITÄT ERHÖHT │ │ Das Ex-Frau-Gespräch zeigt: emotionale Trigger sind │ │ nach wie vor sehr mächtig und können schnell eskalieren. │ │ │ │ 🎭 „ERFOLGS-DRUCK“ ALS RISIKO │ │ „Ich wollte es ja unbedingt schaffen“ – dieser Druck │ │ kann paradoxerweise Recovery erschweren. │ │ │ │ 🔗 KRIMINELLE NETZWERKE NOCH AKTIV? │ │ Die „digitalen, kriminellen Geschäfte“ – sind diese │ │ Kontakte wirklich vollständig beendet? │ │ │ │ 💊 MEDIKAMENTEN-VIGILANZ │ │ Lyrica-Trigger ist bekannt – bei allen zukünftigen │ │ medizinischen Behandlungen muss das kommuniziert werden. │ │ │ │ 🏥 VERTRAUEN IN BEHANDLUNGSSYSTEM │ │ Die negativen Klinik-Erfahrungen könnten zukünftige │ │ Hilfssuche erschweren. │ └─────────────────────────────────────────────────────────┘
❓ Häufige Fragen (FAQ) zum Thema Rückfall in der Therapie
Warum werden Drogen wie Deo-Spray oder andere „Schnüffelstoffe“ missbraucht?
Hauptgründe sind die extrem leichte Verfügbarkeit (in jedem Haushalt/Supermarkt), der niedrige Preis und die Tatsache, dass sie bei vielen gängigen Drogentests nicht nachweisbar sind. Der Rausch ist zwar kurz und die Risiken sind enorm (bis hin zum plötzlichen Herztod), aber für jemanden in einer kontrollierten Umgebung wie einer Klinik scheint es oft der einzige erreichbare „Ausweg“ zu sein.
Was ist ein „K-Hole“ bei Ketamin-Konsum?
Ein „K-Hole“ (Ketamin-Loch) beschreibt eine Erfahrung bei einer hohen Dosis Ketamin, die einer Nahtoderfahrung ähneln kann. Es ist ein Zustand starker Dissoziation, bei dem man das Gefühl hat, den eigenen Körper zu verlassen, die Wahrnehmung von Zeit und Raum komplett verloren geht und man sich nicht mehr bewegen oder kommunizieren kann. Dies kann extrem beängstigend sein und birgt die Gefahr, dass man z.B. das Atmen „vergisst“.
Ist es wirklich die Schuld des Patienten, wenn das Kliniksystem so viele Lücken hat?
Das ist eine komplexe Frage. Wie Gabriel betont: Die Verantwortung für den eigenen Konsum liegt immer bei einem selbst. Ein motivierter Süchtiger findet immer Wege. Gleichzeitig haben Kliniken eine Fürsorgepflicht und sollten sich der Tricks und Methoden bewusst sein, um ein möglichst sicheres Umfeld („Safe Space“) zu schaffen. Wenn bekannte Lücken (wie bei den Drogentests) nicht geschlossen werden, trägt das System eine Mitverantwortung, da es den Rückfall erleichtert.
🤔 Abschließende Reflexionsfragen für Gabriel
┌─────────────────────────────────────────────────────────┐ │ 📝 QUESTIONS FOR CONTINUED RECOVERY │ ├─────────────────────────────────────────────────────────┤ │ Als Autor dieser ehrlichen Rückfall-Analyse sollte │ │ Gabriel sich fragen: │ │ │ │ 1️⃣ Sind die alten „digitalen, kriminellen“ Kontakte │ │ wirklich vollständig abgebrochen? │ │ │ │ 2️⃣ Wie kann ich in Zukunft emotionale Trigger (wie das │ │ Ex-Frau-Gespräch) früher erkennen und ansprechen? │ │ │ │ 3️⃣ Traue ich mich heute, bei ersten Rückfall-Gedanken │ │ sofort professionelle Hilfe zu suchen? │ │ │ │ 4️⃣ Kann ich meine Lyrica-Trigger-Historie bei allen │ │ zukünftigen Ärzten kommunizieren? │ │ │ │ 5️⃣ Wie kann ich meine Erfahrungen nutzen, ohne andere │ │ ungewollt zu „unterrichten“? │ │ │ │ 💡 Diese Reflexion zeigt bereits beeindruckende Recovery-Reife. │ │ Gabriel hat den wichtigsten Schritt geschafft: ehrliche │ │ Selbstanalyse ohne Selbstbetrug. │ └─────────────────────────────────────────────────────────┘
Wie es dann nach der Therapie weiterging und wie ich vom Downer plötzlich zum Upper wurde, was bis zu diesen Zeilen geführt hat, erzähle ich im nächsten Teil.
📖 Diese ehrliche Rückfall-Aufarbeitung zeigt die Komplexität von Sucht und Recovery. Teilen Sie Ihre eigenen Erfahrungen in den Kommentaren – gemeinsam lernen wir voneinander! 💪
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