Hey DU. 👋 Lass uns heute über ein Thema sprechen, das super wichtig und leider oft missverstanden wird: Selbstverletzung. 😔 Wir haben schon drüber geredet, dass es ein krasser Weg ist, mit Gefühlen umzugehen. Aber was passiert, wenn das mehr wird? Wenn es zu einer Art Verhaltenssucht wird? Das schauen wir uns heute genauer an.
Es ist ein super sensibles Thema, ich weiß. Aber es ist wichtig, offen drüber zu reden, um zu verstehen, was da innerlich abläuft – besonders, wenn DU oder jemand, den DU kennst, in diesem Teufelskreis steckt. 🫂

Was ist Selbstverletzung nochmal kurz? 🤔
Nochmal zur Erinnerung: Selbstverletzung (oft auch als SVV abgekürzt) ist, wenn man sich selbst absichtlich körperlich wehtut, um mit riesigen inneren Schmerzen oder Gefühlen fertig zu werden. Es ist ein Versuch, krassen emotionalen Druck abzubauen, sich überhaupt zu spüren, wenn man sich leer fühlt, oder sich selbst zu bestrafen. Es ist meistens kein Wunsch zu sterben, sondern ein verzweifelter Versuch, zu leben oder den Schmerz auszuhalten.
Und jetzt kommt der Punkt: Warum wird das zur Sucht? 😟
Ja, DU hast richtig gelesen: Selbstverletzung kann wirklich süchtig machen. Nicht wie bei Drogen oder Alkohol (obwohl Sucht immer Sucht ist und sich die Mechanismen ähneln!), sondern als sogenannte Verhaltenssucht. Genau wie bei Glücksspiel, Essstörungen oder exzessivem Zocken kann ein Verhalten süchtig machen, wenn es zwanghaft wird und dazu dient, Gefühle zu regulieren – aber DIR langfristig schadet.
Erinnerst DU Dich an den Teufelskreis? Druck -> SVV -> Kurze Erleichterung -> Scham -> Neuer Druck? 🤔 Genau dieser Mechanismus ist der Schlüssel zur Selbstverletzung Sucht. Dein Gehirn lernt: „Dieses Verhalten = schnelle (wenn auch nur kurze!) Lösung für krassen Schmerz“.
So entwickelt sich der Sucht-Mechanismus:
Der „Kick“ oder die Erleichterung ✨
Wenn DU DICH verletzt, schüttet Dein Körper manchmal Endorphine aus. Das sind körpereigene Stoffe, die wie Schmerzmittel wirken und ein Gefühl der Ruhe oder sogar eine kurze „Euphorie“ auslösen können. Dein Gehirn merkt sich: Aktionen X führen zu Gefühl Y (Erleichterung/Betäubung).
Die Konditionierung 🧠💡
DU lernst unbewusst: Wenn DU super krassen Stress, Wut oder Trauer hast, ist Selbstverletzung der „Ausweg“. Das wird zu einem festen Muster, einer gelernten Reaktion auf bestimmte Gefühlszustände.
Der Zwang (Compulsion) & die Dränge (Cravings) 🔥
Mit der Zeit wird aus dem „Ausweg“ ein Zwang. DU willst vielleicht nicht mehr, aber der Drang, DICH zu verletzen, wird bei Anspannung so stark, dass es sich anfühlt, als müsstest DU dem nachgeben. Das sind die Sucht-Dränge, ähnlich wie bei anderen Süchten.
Kontrollverlust ⛓️
DU nimmst DICH vor, es nicht mehr zu tun oder nur einmal, aber es gelingt DIR nicht mehr, es zu steuern. DU verlierst die Kontrolle darüber, wann DU es tust, wie oft oder wie stark. Die Sucht hat einen Teil der Kontrolle übernommen.
Weitermachen trotz negativer Folgen 😞
Obwohl DU weißt, dass es DIR körperlich und seelisch schadet (Narben, Infektionen, Scham, Geheimnisse, Isolation, Verschlimmerung der Gefühle langfristig), hörst DU nicht auf. Das ist ein ganz klares Zeichen für Suchtverhalten.
Emotionale „Entzugserscheinungen“ 😖
Wenn DU versuchst, aufzuhören oder den Drang zu unterdrücken, kann das zu extremer innerer Unruhe, noch schlimmerer Angst, Panik oder depressiven Gefühlen führen. Dein System „vermisst“ die gewohnte (ungesunde) Bewältigungsstrategie.

Es ist dieser Mix aus kurzfristiger (scheinbarer) Erleichterung, der körperlichen Reaktion und dem Aufbau eines festen Verhaltensmusters unter Kontrollverlust, der Selbstverletzung zu einer ernsten Verhaltenssucht machen kann.
DU bist NICHT schwach, wenn DU in diesem Muster feststeckst! 🙏
Eine Sucht ist eine Krankheit oder zumindest eine sehr tief sitzende Störung im Umgang mit Gefühlen und Stress. Es ist kein Zeichen von Schwäche, Faulheit oder Dummheit. Es zeigt nur, dass DU krassen inneren Schmerz erlebst und einen Weg gefunden hast, damit umzugehen, der sich leider verselbstständigt hat und DIR jetzt schadet.
Aber es gibt einen Weg RAUS aus dieser Sucht! ✨
Es ist ein harter Weg, ja. Wie bei jeder Sucht braucht es Mut, Geduld und vor allem professionelle Hilfe. DU musst diesen Kampf nicht allein führen!
Hilfe suchen ist der erste Schritt zur Freiheit! 🗣️
DU kannst lernen, die Sucht zu überwinden und gesunde Wege zu finden, mit Deinen Gefühlen und der Anspannung umzugehen. Es gibt Menschen, die DIR zur Seite stehen.

Wo findest DU Hilfe? Konkrete Anlaufstellen 🫶
Okay, DU weißt jetzt, dass es okay ist, Hilfe zu brauchen und dass DU nicht allein bist. Aber WOHIN kannst DU DICH wenden, wenn der Drang oder die Verzweiflung riesig ist oder DU über die Selbstverletzung Sucht reden willst? Hier sind ein paar konkrete Anlaufstellen, die DIR helfen können:
Sofort & Anonym (Hotlines – 24/7 erreichbar) 📞
- Nummer gegen Kummer (Kinder- und Jugendtelefon): 📞 116 111 (kostenlos & anonym vom Handy oder Festnetz). Spezialisiert auf Fragen und Probleme von Kindern und Jugendlichen. Hier kannst DU über alles reden.
- Telefonseelsorge: 📞 0800/111 0 111 oder 0800/111 0 222 (kostenlos & anonym). Für jedes Alter, bei Krisen, Sorgen und wenn DU einfach jemanden zum Reden brauchst.
Online & Per Chat (oft anonym) 💻📧
- Krisenchat: 📱 Schreib ihnen einfach per WhatsApp. Die Nummer findest DU online unter krisenchat.de (Externer Link). (Anonym, schnell und speziell für junge Leute in Krisen).
- Online-Beratungsstellen für Jugendliche: Viele Organisationen wie Caritas, Diakonie, Deutscher Kinderschutzbund oder Pro Juventute (Schweiz) bieten anonyme Beratung per Chat oder E-Mail an. Einfach mal googeln: „Online Beratung Jugendliche [Dein Ort/Region]“ oder „Jugendberatung online“.
Vor Ort & Langfristig (für tiefergehende Hilfe) 📍
- Schule: Dein Schulpsychologe oder Schulsozialarbeiter ist oft eine erste super Anlaufstelle direkt in Deiner Nähe. Sprich sie einfach an oder frag im Sekretariat. 🏫
- Dein Hausarzt oder Deine Hausärztin: Sei offen zu ihm/ihr. Sie haben Schweigepflicht und können DIR medizinisch helfen und DIR Adressen von Fachleuten (Therapeuten, Psychiater) geben. 👩⚕️👨⚕️
- Psychotherapeuten: Das sind die Profis, um über Gefühle und Verhaltensmuster zu sprechen und die Sucht anzugehen. Sie helfen DIR, die Ursachen zu finden und neue Strategien zu entwickeln. DU findest Adressen z.B. über die Kassenärztliche Vereinigung Deines Bundeslandes oder die Psychotherapeutenkammern online 🛋️
- Psychiatrische Kliniken/Ambulanzen: Bei sehr starken Problemen, akuten Krisen oder wenn es Dir sehr schlecht geht, können Dir die Ambulanzen (PIA – Psychiatrische Institutsambulanz) von Kinder- und Jugendpsychiatrien helfen. Manchmal ist auch ein Aufenthalt in der Klinik nötig, um wieder stabil zu werden. 🏥
- Suchtberatungsstellen: Auch wenn es „nur“ eine Verhaltenssucht ist, können die Experten hier oft super helfen und DIR Wege aus der Verhaltenssucht zeigen. Such nach „Suchtberatung Jugendliche [Dein Ort]“ oder „Beratungsstelle Verhaltenssucht“.
- Selbsthilfegruppen: Manchmal hilft es enorm, sich mit anderen auszutauschen, denen es ähnlich geht. Es gibt auch Gruppen für Selbstverletzung oder andere Verhaltenssüchte.
Wichtig ist: Such DIR die Anlaufstelle aus, die sich für DICH gerade am besten anfühlt. Egal wo DU anfängst, der wichtigste Schritt ist gemacht: DU holst DIR Unterstützung! ✨
Was passiert in der Therapie (bei Selbstverletzung Sucht)? 🛋️
Es geht darum:
- Die Funktion der Selbstverletzung in Deinem Leben zu verstehen.
- Die Auslöser (Trigger) für Deine Dränge zu erkennen.
- Neue, gesunde Bewältigungsstrategien (Skills!) zu lernen, die DIR helfen, Anspannung und Gefühle auszuhalten, ohne die Suchthandlung zu brauchen.
- Unterliegende Probleme (Ängste, Depressionen, Traumata…) zu bearbeiten.
- Die Kontrolle über Dein Verhalten zurückzugewinnen.
Was tun bei einem krassen Suchtdruck (Craving)? 💥
Während DU auf dem Weg der Besserung bist oder auf einen Therapieplatz wartest, gibt es Dinge, die kurzfristig helfen können, den Suchtdruck zu überstehen. Diese Skills sind wie Notfall-Werkzeuge:
- Intensive Reize: Eiswürfel ganz fest in der Hand halten 🧊, Chili essen 🌶️, Gummiband (nicht zu fest!) ums Handgelenk schnippen lassen.
- Ablenkung: Mit jemandem reden, Musik hören 🎧, Zocken, Sport machen, eine Serie schauen.
- Gefühle anders ausdrücken: Malen 🎨, Schreiben ✍️, Gedichte, lautes Schreien (an einem sicheren Ort 😉).
- Beruhigende Dinge: Warme Dusche/Bad, Tee trinken, Atemübungen 🧘♀️, Kuscheltier drücken.

Diese Dinge nehmen die Ursache nicht weg, aber sie helfen DIR, den akuten Suchtdruck zu überwinden, bis DU die Ursachen angehen kannst.
DU bist stärker als Deine Sucht! 💪
Es ist ein Kampf, ja. Aber es ist ein Kampf, den DU gewinnen kannst! DU kannst lernen, anders mit Deinem Schmerz umzugehen und DICH nicht mehr selbst verletzen zu müssen, um zu „funktionieren“.
Jeder Tag, an dem DU dem Drang widerstehst, ist ein Sieg! Jeder Moment, in dem DU eine Alternative wählst, macht DICH stärker.
Bitte, wenn DU in diesem Suchtkreislauf steckst: Hol DIR Hilfe! Es gibt so viele Anlaufstellen, die DIR genau dabei helfen können, diese Selbstverletzung Sucht zu überwinden und ein Leben in Freiheit zu führen. DU bist es wert, frei von diesem Zwang zu leben. DU verdienst Heilung und Glück. ✨

Glaub an DICH. DU schaffst das, Schritt für Schritt. ❤️🌈 Und denk dran: Die erste Tür zur Besserung öffnet sich, wenn DU den Mut hast, jemanden um Hilfe bei Selbstverletzung zu bitten.
Dein NeelixberliN
Wichtiger Hinweis: Dieser Text ersetzt keine professionelle Diagnose oder Behandlung. Wenn DU Dich selbst verletzt und nicht aufhören kannst, wende DICH bitte unbedingt an eine der genannten Anlaufstellen oder im Notfall an einen Arzt, eine Notaufnahme oder eine Krisenhotline. DU bist nicht allein und Hilfe ist da!
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