WICHTIGER HINWEIS ZUERST! 📢
Willkommen zum letzten Tag! Du hast es geschafft! Sei unglaublich stolz auf dich. Denk dran: Dieser kostenlose Workshop dient der Selbsthilfe. Er ist kein Ersatz für eine professionelle Therapie. Wenn du Unterstützung brauchst, zögere niemals, die bekannten Hilfsangebote zu nutzen. Du bist nicht allein.
Wow. Sieben Tage. Du hast eine krasse Reise hinter dir. Du hast gelernt, deine Gefühle zu beobachten, sie zu akzeptieren, dir mit Mitgefühl zu begegnen, deine Gedanken zu überprüfen und einen Notfall-Koffer mit Skills zu packen.
Heute, am letzten Tag, fügen wir all diese Puzzleteile zusammen. Wir erstellen deinen ganz persönlichen Fahrplan für die Zukunft.
Dein Motto für Tag 7: „Die Reise ist nicht vorbei. Sie hat gerade erst begonnen.“ 🚀
Der Kerngedanke: Vom Wissen zur Weisheit, von der Übung zur Gewohnheit ✨
Ein Werkzeugkoffer ist super. Aber er bringt nichts, wenn er im Keller verstaubt. Das Ziel ist jetzt, die Werkzeuge so oft zu benutzen, bis sie zur zweiten Natur werden. Es geht darum, einen nachhaltigen Lebensstil zu entwickeln, bei dem der Umgang mit Gefühlen ein normaler, integrierter Teil deines Alltags ist – genau wie Zähneputzen.

Deine praktische Übung: Erstelle DEINEN persönlichen Notfall-Fahrplan 🗺️
Nimm dein Logbuch und eine frische Seite. Heute erstellen wir eine Art Flowchart, deinen persönlichen Plan, wenn die nächste emotionale Welle oder der Suchtdruck kommt.
So könnte DEIN Fahrplan aussehen:
START: Ich spüre Druck / Unruhe / ein starkes Gefühl.
➡️ SCHRITT 1: Der Detektiv (Tag 1 & 2)
- Was genau fühle ich? (z.B. Angst, Wut, Leere)
- Wo im Körper spüre ich das? (z.B. Kloß im Hals, Druck in der Brust)
➡️ SCHRITT 2: Der Erlaubnis-Geber (Tag 3 & 4)
- Ich sage meinen Anker-Satz: „Es ist okay, das jetzt zu fühlen.“
- Ich aktiviere meinen inneren Verbündeten: „Ich bin für mich da.“
➡️ SCHRITT 3: Der Techniker (Tag 6)
- Anspannungs-Check (Skala 1-10): Wie hoch ist die Welle?
- Werkzeug wählen:
- HOCH (8-10) → INTENSIV-SKILL (z.B. Eiswürfel, Chili, kalte Dusche)
- MITTEL (5-7) → ABLENKUNGS-SKILL (z.B. 5-4-3-2-1-Technik, Freund anrufen)
- NIEDRIG (1-4) → BERUHIGUNGS-SKILL (z.B. Box-Atmung, warmer Tee)
➡️ SCHRITT 4: Der Detektiv – Teil 2 (Tag 5)
- Wenn die Welle etwas abgeebbt ist, mache ich den Faktencheck:
- Was war der „heiße Gedanke“? → „Ich schaffe das nie.“
- Gibt es Beweise dafür? → „Nein, ich habe schon viel geschafft.“
- Neuer, hilfreicher Gedanke: → „Es ist schwer, aber ich kann den nächsten Schritt tun.“
➡️ ABSCHLUSS: Selbst-Fürsorge (Tag 4)
- Egal wie es gelaufen ist, ich lobe mich dafür, dass ich es versucht habe. Ich bin nett zu mir.
Mein persönlicher Check-in: Ich mach mit! ✍️
- Mein aktueller Stand & meine Erkenntnisse:Ich bin in diesem Blog ehrlich und offen. Wie ich an Tag 5 schon mitgeteilt habe, konnte ich die Übungen nicht wie geplant durchführen, weil ich rückfällig geworden bin. Deshalb fange ich den Kurs für mich persönlich jetzt nochmal von vorne an und werde in den nächsten Tagen hier mehr persönliche Erfahrungen zum Kurs teilen.
Der Rückfall hat mir aber eines brutal klar gemacht: Ich muss für mich auf jeden Fall einen Plan für ungewohnte Situationen entwickeln, wie der nicht geplante Umweg zur U8. Trotz allem nehme ich meine Emotionen jetzt viel bewusster wahr und nutze die Wellenmethode, um sie wirklich zu spüren und zu hinterfragen. Seit gestern teste ich auch die App „Moodi“ aus dem Playstore. Da kann ich eine richtige Analyse sehen und regelmäßig alles eintragen (wie ich mich fühle, warum, welche Situation usw.).
Die körperlichen Konsequenzen sind hart. Ich hab es wirklich sehr übertrieben. Ca. 25 x 300er Lyrica und andere Dinge zeigen gerade ihre Nebenwirkungen. Meine Nerven sind so betäubt, dass ich nur noch wackle und zittere, als hätte ich Parkinson. Ich hoffe, dass es mir morgen besser geht und ich zu meiner Hausärztin gehen kann. Die Entzugsklinik ist aufgrund meiner letzten Erfahrung auf jeden Fall keine ernste Option für mich (gab es ja einen Bericht dazu). Ich hoffe, der Termin für die Therapie kommt bald in den Briefkasten und ich kann dort zur Not vor Ort entgiften. Ansonsten probiere ich es bis dahin wieder kalt zu Hause – (das ist aber keine Empfehlung für Andere!). Ich habe aber zum Glück auch genug Freunde die sich seit gestern immer wieder melden und sich natürlich Sorgen machen. Da melde ich mich regelmäßig, damit man weiß, alles ist ok und ich komme zurecht. Auch die Community der I am Sober App hilft mir innerlich sehr mit den vielen Reaktionen dort.

Reflexionsfrage zum Abschluss des Workshops:
Notiere die Antwort in deinem Logbuch:
„Was ist die eine, wichtigste Erkenntnis, die ich aus dieser Woche mitnehme und wie kann ich sicherstellen, dass ich sie nicht vergesse?“
Du hast diesen Workshop abgeschlossen. Das ist ein riesiger Erfolg. Du hast jetzt einen Koffer voller Werkzeuge und einen Plan, wie man sie benutzt.
Wie geht es weiter? Rückschläge sind Teil des Weges
- Routine ist alles: Versuche, jeden Tag kurz einzuchecken. Wie geht es mir? Was fühle ich?
- Rückschläge sind keine Niederlagen: Es wird Tage geben, an denen es nicht klappt. Das ist normal. Ein Rückfall ist kein Beweis dafür, dass du versagt hast, sondern nur eine Information, dass du vielleicht ein anderes Werkzeug brauchst oder mehr Unterstützung. Steh auf, klopf dir den Staub ab und geh weiter.
- Bleib nicht allein: Suche dir weiterhin professionelle Hilfe. Geh zu deiner Therapie, zu deiner Selbsthilfegruppe. Du musst diesen Weg nicht allein gehen.
Danke, dass du diese Reise mit mir und mit dir selbst gemacht hast. Du bist unglaublich mutig und stark. Vergiss das niemals.
Häufige Fragen (FAQ) zum Abschluss
Was mache ich, wenn ich einen Rückfall in alte Muster (oder Konsum) habe?
Sei als Allererstes nachsichtig mit dir (Tag 4: Selbstmitgefühl). Ein Rückfall macht nicht die ganze Arbeit der letzten Woche zunichte. Analysiere die Situation wie ein Detektiv (Tag 1&2): Was war der Auslöser? Welcher Skill hätte helfen können? Was lerne ich daraus für das nächste Mal? Und ganz wichtig: Hol dir sofort wieder Unterstützung und sprich darüber!
Wie mache ich diese Übungen zur Gewohnheit?
Am Anfang braucht es Disziplin. Nimm dir jeden Abend 5 Minuten Zeit, um in dein Logbuch zu schreiben. Klebe deinen Fahrplan sichtbar an den Spiegel oder Kühlschrank. Je öfter du die Werkzeuge bewusst anwendest, desto schneller werden sie zu einer automatischen, gesunden Reaktion.
Ich habe alles gemacht, fühle mich aber immer noch oft schlecht. Ist das normal?
Ja, absolut. Dieser Workshop ist keine Wunderpille, sondern der Anfang einer langen Reise. Heilung braucht Zeit. Es ist völlig normal, dass es weiterhin schwere Tage geben wird. Der Unterschied ist: Du weißt jetzt, dass du Werkzeuge hast, um mit diesen Tagen umzugehen. Du bist ihnen nicht mehr hilflos ausgeliefert. Das ist der entscheidende Fortschritt.
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