Hey Du!
Kennst Du das Gefühl? Dein Kopf ist wie ein überfüllter Bahnhof zur Rush Hour? 🚂💨 Laut, chaotisch, die Gedanken rasen. Konzentration? Fehlanzeige. Stillsitzen? Eine Qual. Impulsive Ideen? Non-Stop. Wenn Du ADHS hast, ist das vielleicht Dein Alltag.
Dieser innere Dauer-Trubel kann aber auch echt anstrengend sein. Und manchmal führt er dazu, dass man versucht, mit Substanzen wie Alkohol, Gras oder anderen Drogen „runterzukommen“ oder sich „besser“ zu fühlen. Das Problem: Menschen mit ADHS haben statistisch gesehen ein höheres Risiko, in eine Sucht zu rutschen. Lass uns checken, warum das so ist und was du tun kannst.
ADHS-Brain & Suchtfalle: Warum passt das so oft zusammen? 🤔
Es gibt mehrere Gründe, warum dein ADHS-Gehirn anfälliger für Sucht sein kann:
- Der Versuch der „Selbstmedikation“: Das ständige Chaos im Kopf und die innere Unruhe sind mega anstrengend. Substanzen scheinen kurzfristig ein einfacher Weg zu sein, um diese Symptome zu dämpfen oder die Leere zu füllen.
- Impulsivität als Risikofaktor: „Erst machen, dann denken“ – diese bei ADHS häufige Eigenschaft kann dazu führen, dass du schneller mal was Riskantes ausprobierst und schwerer wieder aufhören kannst.
- Die Suche nach dem Kick („Novelty Seeking“): Das ADHS-Gehirn ist oft auf der Suche nach neuen, intensiven Reizen. Drogen bieten genau das.
Zusatzinfo: Dein Dopamin-Tank
Stell dir vor, das Gehirn der meisten Leute hat einen vollen Dopamin-Tank (Dopamin = Motivation, Belohnung). Das ADHS-Gehirn startet oft schon mit einem niedrigeren Füllstand. Substanzen wirken dann wie ein superschneller, aber minderwertiger Kanister Benzin – sie füllen den Tank kurz auf, machen den Motor (dein Gehirn) auf Dauer aber kaputt und senken den natürlichen Füllstand noch weiter ab.

Deine persönliche Risiko-Checkliste: Wann ist die Gefahr besonders groß? 📋
Nicht jeder mit ADHS entwickelt eine Sucht. Aber diese Faktoren können das Risiko erhöhen:
- Starke ADHS-Symptome: Je stärker dich Impulsivität, Unruhe oder Konzentrationsprobleme belasten, desto größer der Drang zur „Selbstmedikation“.
- Andere psychische Probleme: Hast du zusätzlich mit Ängsten, Depressionen oder sozialen Problemen zu kämpfen? Diese Doppelbelastung erhöht das Suchtrisiko deutlich.
- Sucht in der Familie: Wenn es in deiner Familie schon Suchtprobleme gibt, ist dein genetisches Grundrisiko höher.
- Dein Umfeld: Stressiges Zuhause? Freunde, die regelmäßig konsumieren? Leichter Zugang zu Drogen? All das sind Risikofaktoren.
- Früher Start: Je jünger du anfängst, desto empfindlicher reagiert dein Gehirn.
- Fehlende oder falsche Behandlung: Ein unbehandeltes ADHS ist der größte Booster für die Suchtgefahr.
- Geringes Selbstwertgefühl: Wenn du dich wegen deines ADHS oft schlecht oder als Versager fühlst, ist die Verlockung durch den „Kick“ größer.
Achtung, Falle: Diese Substanzen sind bei ADHS besonders tricky ☠️
- Nikotin (Rauchen, Vapes, Snus): Verbessert scheinbar kurz die Konzentration, macht aber extrem schnell abhängig.
- Stimulanzien (Speed, Koks, Crystal): Wirken massiv auf das bereits empfindliche Dopaminsystem. Extrem hohes Suchtpotenzial!
- Cannabis (Gras, Haschisch): Kann die bei ADHS oft eh schon vorhandenen Motivations- und Konzentrationsprobleme langfristig massiv verschlechtern.
- Alkohol: Die enthemmende Wirkung kann die bei ADHS oft vorhandene Impulsivität gefährlich verstärken.
Dein Schutzschild: Warum eine gute ADHS-Behandlung alles ist 💪
Jetzt kommt das Wichtigste: Eine gute ADHS-Behandlung ist die beste Suchtprävention! Wenn du lernst, mit deinen Symptomen umzugehen, brauchst du keine Drogen als Krücke.
- Therapie/Coaching: Hier lernst du Skills für Stressbewältigung, Organisation, Impulskontrolle und Selbstwertgefühl. Das sind deine Werkzeuge gegen den Griff zur Substanz.
- Medikamente: Richtig eingestellt, können ADHS-Medikamente (unter ärztlicher Aufsicht!) helfen, das Dopamin-System zu stabilisieren und den Suchtdruck zu reduzieren. Sie sind keine „Drogen“, sondern ein medizinisches Werkzeug, um die „Bremse“ in deinem Kopf zu reparieren.
Eine passende Behandlung senkt nachweislich das Risiko, eine Sucht zu entwickeln!

Doppel-Diagnose: Was tun, wenn es dich schon erwischt hat?
Vielleicht liest du das und denkst: „Mist, das trifft auf mich zu.“ Wichtig: Du bist nicht allein und musst dich null dafür schämen! Wenn ADHS und Sucht zusammenkommen, spricht man von einer Doppeldiagnose. Entscheidend ist: Beides muss angeschaut und behandelt werden. Such dir Profis, die Ahnung von beidem haben!
Hol Dir Hilfe – Das ist Deine Superkraft! 🙏
Fühlst du dich angesprochen? Der allerwichtigste Schritt ist: Sprich darüber! Unterstützung zu suchen ist nicht schwach, sondern mega STARK.
- Vertrauenspersonen: Eltern, Freunde, Lehrer, Schulsozialarbeiter.
- Hausarzt/Hausärztin: Erster Ansprechpartner für eine Überweisung.
- Suchtberatungsstellen: Google „Suchtberatung + Deine Stadt“. Die beraten kostenlos & anonym.
- Nummer gegen Kummer: 116 111 (kostenlos & anonym für Jugendliche).
Fazit: Du bist dem nicht ausgeliefert
ADHS und Sucht – eine Kombi, die es in sich hat. Aber du kannst den Kreislauf durchbrechen. Wissen ist Macht! Versteh dein Gehirn, kenn die Risiken und wisse, dass es gute Hilfe gibt. Dein ADHS ist ein Teil von dir, aber die Sucht muss es nicht sein.
Häufige Fragen (FAQ) zum Thema ADHS und Sucht
Sind ADHS-Medikamente (wie Ritalin) nicht auch nur Speed?
Nein. Obwohl sie chemisch verwandt sind (beides Stimulanzien), ist die Wirkweise bei korrekter ärztlicher Dosierung eine völlig andere. ADHS-Medikamente werden langsam freigesetzt und sollen den Dopaminspiegel auf ein „normales“ Level anheben, um Konzentration und Impulskontrolle zu verbessern. Illegaler Speed überflutet das Gehirn, um einen Rausch zu erzeugen. Das eine ist ein medizinisches Werkzeug, das andere eine Droge mit hohem Schadenspotenzial.
Ich habe keine Diagnose, erkenne mich aber in den ADHS-Symptomen wieder und konsumiere viel. Was soll ich tun?
Das ist ein sehr wichtiger Punkt. Der erste Schritt wäre, eine professionelle Diagnostik bei einem Facharzt für Psychiatrie oder einem spezialisierten Psychotherapeuten anzustreben. Eine klare Diagnose hilft dir zu verstehen, was in deinem Kopf los ist. Sprich dort unbedingt auch offen deinen Konsum an. Die Behandlung der zugrundeliegenden Ursache (dem ADHS) ist oft der Schlüssel, um die Sucht in den Griff zu bekommen.
Hilft Cannabis nicht, um das Chaos im ADHS-Kopf zu beruhigen?
Viele mit ADHS berichten, dass es kurzfristig so wirkt, als würde es die Gedanken „bremsen“ und die Reizüberflutung dämpfen. Langfristig zeigen aber viele Studien, dass regelmäßiger Cannabiskonsum die sogenannten exekutiven Funktionen (Planung, Motivation, Konzentration) – die bei ADHS ohnehin schon eine Herausforderung sind – weiter verschlechtern kann. Es ist eine sehr trügerische Lösung.
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