Umgang mit Suchtkranken Angehoerigen: Erfolgreiche Unterstützung durch Empathie und Verständnis

Die Familie eines Menschen, der an einer Sucht leidet, ist oft von Angst, Sorgen und Unsicherheit geplagt. Die Krankheit kann die Beziehung zwischen den Familienmitgliedern erheblich beeinträchtigen, und es ist wichtig, dass man weiß, wie man sich verhält, um die Situation zu verbessern.

Hier sind einige Tipps, die im Umgang mit suchtkranken Angehörigen helfen können:

Die Vergangenheit ist bereits vorbei, die Zukunft ist noch nicht da. Es gibt nur einen Moment, den es für Dich zu leben gilt, und das ist der gegenwärtige Moment.

1. Informieren Dich über Sucht:

  • Wissen ist Macht: Je mehr Du über Sucht als Krankheit und ihre Auswirkungen verstehen, desto besser kannst Du mit der Situation umgehen und angemessen reagieren.
  • Ressourcen nutzen: Es gibt viele gute Bücher, Broschüren und Websites zum Thema Sucht. Auch Suchtberatungsstellen bieten Informationen und Aufklärung für Angehörige an.
  • Typische Verhaltensweisen: Lerne, die typischen Verhaltensmuster von Suchtkranken zu erkennen, wie z.B. Verleugnung, Manipulation und Beschwichtigung.

2. Setze klare Grenzen:

  • Co-Abhängigkeit vermeiden: Mache Dir bewusst, dass Du das Suchtverhalten des Betroffenen nicht kontrollieren kannst und auch nicht dafür verantwortlich bist. Vermeide es, dem Betroffenen ständig aus der Patsche zu helfen oder sein Verhalten zu decken (z.B. Lügen für ihn, Geld leihen). Dies wird oft als „Enabling“ (Ermöglichen) bezeichnet und kann die Sucht ungewollt aufrechterhalten.
  • Konsequenzen setzen und einhalten: Definiere klare Konsequenzen für das Suchtverhalten (z.B. kein Geld mehr geben, keinen Kontakt mehr zulassen, wenn derjenige betrunken ist) und halte dies konsequent ein. Dies ist oft sehr schwer, aber langfristig hilfreich.
  • „Nein“ sagen lernen: Lerne, „Nein“ zu sagen und Deine eigenen Bedürfnisse und Grenzen zu wahren.

3. Achte auf Dich selbst:

  • Selbstfürsorge: Sucht ist eine Familienkrankheit, die alle Beteiligten belastet. Achte auf Deine eigene psychische und physische Gesundheit. Nehme Dir Zeit für Dich selbst und tue Dinge, die Dir gut tun.
  • Unterstützung suchen: Spreche mit Freunden, Familienmitgliedern oder einem Therapeuten über Deine Gefühle und Sorgen.
  • Selbsthilfegruppen für Angehörige: Der Besuch einer Selbsthilfegruppe für Angehörige von Suchtkranken (z.B. Al-Anon) kann sehr hilfreich sein. Dort triffst Du Menschen in ähnlichen Situationen und kannst Dich austauschen und gegenseitig unterstützen.
  • Eigene Bedürfnisse ernst nehmen: Vernachlässige nicht Deine eigenen Bedürfnisse und Interessen. Es ist wichtig, dass Du Dein eigenes Leben weiterführen kannst.

4. Kommunikation und Unterstützung:

  • Offene und ehrliche Kommunikation: Spreche offen und ehrlich mit dem Betroffenen über Deine Sorgen und Beobachtungen, aber vermeide Vorwürfe und Schuldzuweisungen. Wähle einen ruhigen Moment und eine Ich-Botschaft (z.B. „Ich mache mir Sorgen um dich, weil ich bemerkt habe, dass…“).
  • Unterstützung anbieten, aber nicht aufdrängen: Biete Deine Hilfe an, aber respektiere es, wenn der Betroffene (noch) nicht bereit ist, Hilfe anzunehmen. Dränge ihn nicht zu einer Therapie, sondern signalisieren Deine Bereitschaft zu unterstützen, wenn er sich dafür entscheidet.
  • Keine falschen Versprechungen: Verspreche nichts, was Du nicht halten kannst oder willst.
  • Geduld haben: Die Überwindung einer Sucht braucht Zeit und ist oft mit Rückschlägen verbunden.

5. Professionelle Hilfe:

  • Beratungsstellen: Suchtberatungsstellen bieten nicht nur Hilfe für Betroffene, sondern auch für Angehörige.
  • Familientherapie: Eine Familientherapie kann helfen, die Kommunikation zu verbessern und dysfunktionale Muster innerhalb der Familie zu verändern.
  • Therapie für sich selbst: Eine eigene Therapie kann Dir helfen, mit der Belastung umzugehen und gesunde Bewältigungsstrategien zu entwickeln.

6. Wann Sie sich distanzieren sollten:

Loslassen lernen: Manchmal ist es notwendig, ein Stück weit loszulassen und zu akzeptieren, dass man die Sucht des anderen nicht heilen kann. Dies bedeutet nicht, dass Du denjenigen aufgeben musst, sondern dass Du Deine eigene Ohnmacht anerkennst.

Selbstschutz geht vor: Wenn das Verhalten des suchtkranken Angehörigen Deine eigene Gesundheit oder Sicherheit gefährdet (z.B. durch Gewalt, ständige Lügen, massive finanzielle Ausbeutung), ist es wichtig, sich selbst zu schützen und gegebenenfalls Abstand zu nehmen.

Keine leeren Drohungen: Drohen nicht mit Konsequenzen, die Du nicht bereit bist, durchzusetzen.

Warum ist Empathie bei der Unterstützung von Suchtkranken Angehoerigen so wichtig?

Empathie ist ein wichtiger Bestandteil bei der Unterstützung von Familienmitgliedern, die einen Suchtkranken beobachten. Wenn man versteht, dass die Krankheit nicht nur eine persönliche, sondern auch eine gesundheitliche Herausforderung darstellt, kann man besser mit dem emotionalen Druck umgehen und eine unterstützende Umgebung schaffen.

Wann solltest Du professionelle Hilfe in Anspruch nehmen?

Wenn Du Schwierigkeiten hast, mit der Situation umzugehen, oder wenn Du die Situation nicht mehr alleine bewältigen kannst, solltest Du professionelle Hilfe in Anspruch nehmen. Es gibt viele Ressourcen und Unterstützungsmöglichkeiten für Familienmitglieder, die eine Suchtkranken beobachten.

Fazit

Wichtiger Hinweis: Diese Tipps sind allgemeine Ratschläge. Jede Situation ist individuell, und es ist wichtig, die für Dich und Deine Familie passende Herangehensweise zu finden. Scheue Dich nicht, professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen, um die beste Unterstützung für Dich und Deinen suchtkranken Angehörigen zu finden. Es ist ein Zeichen von Stärke und Fürsorge, sich Unterstützung zu suchen.

Die Unterstützung von Familienmitgliedern, die einen Suchtkranken beobachten, ist ein wichtiger Schritt auf dem Weg zur Genesung. Durch Empathie, Verständnis und die Bereitschaft, professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen, kannst Du deinem Geliebten helfen, die Situation zu bewältigen und eine unterstützende Umgebung schaffen.

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