MDEA (MDE, Eve) und Missbrauch

MDEA, auch bekannt als MDE oder Eve, ist eine synthetische Droge aus der Gruppe der Amphetamine. Sie ist eng verwandt mit MDMA (Ecstasy) und MDA und wird häufig als Partydroge konsumiert. MDEA wirkt auf das zentrale Nervensystem, indem es die Ausschüttung der Neurotransmitter Serotonin, Noradrenalin und Dopamin erhöht und deren Wiederaufnahme hemmt. Die Droge erzeugt ein Gefühl von Euphorie, verstärkt die Empathie und das Vertrauen zu anderen Menschen und kann zu einer veränderten Wahrnehmung der Umwelt führen. MDEA ist in den meisten Ländern illegal.

Was ist MDEA?

MDEA steht für 3,4-Methylendioxy-N-ethylamphetamin.

Wie wirkt MDEA?

MDEA wirkt, indem es die Ausschüttung von Serotonin, Noradrenalin und Dopamin im Gehirn erhöht und gleichzeitig deren Wiederaufnahme in die Nervenzellen hemmt. Serotonin ist ein Neurotransmitter, der Stimmung, Schlaf, Appetit und weitere Körperfunktionen beeinflusst. Noradrenalin und Dopamin spielen eine Rolle bei Motivation, Belohnung und Aufmerksamkeit.

Die Wirkung von MDEA ähnelt der von MDMA, ist jedoch in der Regel milder und kürzer. Konsumenten berichten von Euphorie, gesteigerter Empathie und einem Gefühl der Verbundenheit mit anderen Menschen. Die typische Dosierung liegt zwischen 100 und 200 mg. In höheren Dosen kann MDEA auch halluzinogen wirken. Die Wirkdauer beträgt etwa 4 bis 6 Stunden.

Missbrauch von MDEA

Obwohl MDEA oft als „harmlosere“ Alternative zu MDMA angesehen wird, birgt der Konsum dennoch Risiken. MDEA kann zu einer psychischen Abhängigkeit führen, insbesondere bei regelmäßigem Konsum. MDEA kann auch als Verunreinigung in Ecstasy-Pillen vorkommen.

Häufigkeit des Missbrauchs

Genaue Zahlen zum Missbrauch von MDEA sind schwer zu erhalten. Laut einer Studie aus dem Jahr 2020 wurden in Deutschland innerhalb eines Jahres 33 Proben positiv auf MDEA getestet, im Vergleich zu nur 4 Proben im Vorjahr. Der Konsum scheint regional begrenzt und hauptsächlich bei Männern verbreitet zu sein.

Risikogruppen

Grundsätzlich kann jeder, der MDEA konsumiert, eine Abhängigkeit entwickeln. Besonders gefährdet sind jedoch Jugendliche, deren Gehirn sich noch in der Entwicklung befindet. Auch Menschen mit psychischen Vorerkrankungen wie Angststörungen oder Depressionen haben ein erhöhtes Risiko.

Folgen des Missbrauchs

Der Missbrauch von MDEA kann sowohl kurz- als auch langfristige Folgen haben.

Kurzfristige Folgen:

  • Hyperthermie (Überhitzung des Körpers)
  • Dehydration (Austrocknung)
  • Herz-Kreislauf-Probleme
  • Krampfanfälle
  • Psychische Probleme wie Angstzustände, Verwirrtheit und Paranoia

Langfristige Folgen:

  • Psychische Abhängigkeit
  • Depressionen
  • Angstzustände
  • Gedächtnisstörungen
  • Schlafstörungen
  • Nierenschäden
  • Leberschäden
  • Hirnschäden
  • Kognitive Defizite wie Gedächtnisprobleme und Lernschwierigkeiten

Eine Überdosierung von MDEA kann ein „Serotonin-Syndrom“ auslösen. Dieses äußert sich in körperlichen und psychischen Symptomen wie Schweißausbrüchen, Durchfall, Überhitzung, Übelkeit, Erbrechen, Schlafstörungen, Herzrasen, Bewegungsstörungen, Angst und Verwirrtheit, möglicherweise sogar Koma.

Häufiger Konsum von MDEA kann zu einer Toleranzentwicklung führen, die zu einer Dosissteigerung und einer erhöhten Konsumfrequenz führen kann. Auch von einer Wirkungsumkehr wird häufig berichtet: Nach häufigem Konsum lässt die positive, erwünschte Wirkung nach, während die negative Wirkung zunimmt.

Risiken während der Schwangerschaft

Der Konsum von MDEA während der Schwangerschaft kann zu schweren gesundheitlichen Problemen für das ungeborene Kind führen. Dazu gehören Schädigungen des Nervensystems, Herzfehler, Fehlbildungen der Harn- und Geschlechtsorgane, Entwicklungs- und Wachstumsstörungen sowie ein erhöhtes Risiko für Hyperaktivität und psychosoziale Entwicklungsstörungen.

Erfahrungsberichte

Erfahrungsberichte von MDEA-Konsumenten schildern oft die euphorisierende und empathogene Wirkung der Droge. Einige berichten auch von Halluzinationen, insbesondere in höheren Dosen. Es gibt jedoch auch Berichte über negative Erfahrungen wie Angstzustände, Panikattacken und körperliche Beschwerden.

Prävention von MDEA-Missbrauch

Die Prävention von Drogenmissbrauch ist eine komplexe Aufgabe, die verschiedene Ansätze erfordert.

  • Aufklärung: Jugendliche und junge Erwachsene sollten über die Risiken und Folgen des MDEA-Konsums aufgeklärt werden. Dies kann durch Informationskampagnen, Schulprojekte und Aufklärungsarbeit in Jugendzentren geschehen. Wichtig ist dabei, die Informationen altersgerecht und zielgruppengerecht aufzubereiten.
  • Frühintervention: Bei Anzeichen von Drogenmissbrauch sollte frühzeitig interveniert werden. Hierbei spielen Eltern, Lehrer und andere Bezugspersonen eine wichtige Rolle. Sie sollten auf Verhaltensänderungen achten und bei Bedarf professionelle Hilfe in Anspruch nehmen.
  • Stärkung der Persönlichkeit: Die Stärkung des Selbstwertgefühls und der sozialen Kompetenzen kann dazu beitragen, dass Jugendliche gar nicht erst zu Drogen greifen. Angebote zur Persönlichkeitsentwicklung, wie z.B. Sportvereine, Jugendgruppen oder kreative Workshops, können hier einen wichtigen Beitrag leisten.
  • Elternarbeit: Eltern sollten über die Gefahren von Drogen aufgeklärt und in die Präventionsarbeit einbezogen werden. Eltern können eine wichtige Rolle bei der Prävention von Drogenmissbrauch spielen, indem sie ein offenes und vertrauensvolles Verhältnis zu ihren Kindern aufbauen und sie über die Risiken des Drogenkonsums aufklären.

Hilfsangebote für Betroffene

Für Menschen, die von MDEA-Missbrauch betroffen sind, gibt es verschiedene Hilfsangebote:

Hilfe-Portale und Hotlines

  • Hilfe-Portale: Bieten Informationen und Kontaktdaten zu verschiedenen Hilfsangeboten. Ein Beispiel ist das bundesweite „Hilfe-Portal Sexueller Missbrauch“, das auch Informationen zu Drogenmissbrauch und Suchtberatungsstellen bietet.
  • Hilfe-Telefon Sexueller Missbrauch: Anlaufstelle für Betroffene von sexueller Gewalt, aber auch für Menschen mit Suchtproblemen. Die Berater:innen am Telefon unterstützen bei allen Fragen zum Thema, anonym und kostenfrei.

Beratung und Therapie

  • Suchtberatungsstellen: Bieten Beratung und Unterstützung für Betroffene und Angehörige. Suchtberatungsstellen sind oft die erste Anlaufstelle für Menschen mit Suchtproblemen. Sie bieten Informationen, Beratung und Unterstützung bei der Suche nach geeigneten Therapieangeboten.
  • Therapieeinrichtungen: Bieten ambulante und stationäre Therapien zur Behandlung der Sucht. In Therapieeinrichtungen werden Menschen mit Suchtproblemen professionell betreut und unterstützt. Die Therapie kann ambulant oder stationär erfolgen.

Selbsthilfe

  • Selbsthilfegruppen: Bieten Betroffenen die Möglichkeit, sich mit anderen Betroffenen auszutauschen und gegenseitig zu unterstützen. Selbsthilfegruppen sind ein wichtiger Bestandteil der Suchttherapie. Sie bieten Betroffenen die Möglichkeit, sich mit anderen Betroffenen auszutauschen, Erfahrungen zu teilen und sich gegenseitig zu unterstützen.

Entzug von MDEA

Der Entzug von MDEA kann mit psychischen Entzugserscheinungen wie Stimmungsschwankungen, Depressionen, Angstzuständen, Verwirrtheit, starkem Verlangen und Drogenverlangen einhergehen. Ein kalter Entzug, also der abrupte Verzicht auf die Droge, ist nicht empfehlenswert und kann gefährlich sein. Eine professionelle Entgiftung und Entwöhnung in einer Suchtklinik ist in der Regel der beste Weg, um die Sucht zu überwinden.

Suchtpotenzial von MDEA im Vergleich zu MDMA

Obwohl MDEA oft als weniger suchterzeugend als MDMA angesehen wird, kann es dennoch zu einer Abhängigkeit führen. Beide Drogen wirken auf das Belohnungssystem im Gehirn, indem sie die Ausschüttung von Dopamin erhöhen. Die Toleranzentwicklung bei MDEA ist jedoch geringer als bei MDMA, was bedeutet, dass Konsumenten möglicherweise nicht so schnell die Dosis erhöhen müssen, um die gewünschte Wirkung zu erzielen. Dennoch kann regelmäßiger MDEA-Konsum zu psychischer Abhängigkeit führen, mit Entzugserscheinungen wie Depressionen und starkem Drogenverlangen.

Schlussfolgerung

MDEA ist eine gefährliche Droge, die zu Sucht und schwerwiegenden gesundheitlichen Problemen führen kann. Der Konsum kann sowohl kurzfristige Folgen wie Hyperthermie und Herz-Kreislauf-Probleme als auch langfristige Folgen wie psychische Abhängigkeit, Depressionen und Hirnschäden haben. Prävention, Aufklärung und frühzeitige Hilfe sind entscheidend, um den Missbrauch von MDEA einzudämmen und Betroffenen zu helfen.

Es ist wichtig, sich der Risiken bewusst zu sein und im Falle eines Problems professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen. Suchtberatungsstellen, Therapieeinrichtungen und Selbsthilfegruppen bieten Unterstützung und Hilfe bei der Überwindung der Sucht an.

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