Hey Du! Bestimmt hast Du schon mal die wildesten Storys gehört, oder? Eine davon, die sich hartnĂ€ckig hĂ€lt: Angeblich soll man durch Drogen schwul werden können. Klingt erstmal krass und vielleicht sogar ein bisschen beĂ€ngstigend. Aber was ist da wirklich dran? Sitzt die sexuelle Orientierung so locker, dass ein paar Pillen oder ein Joint sie einfach Ă€ndern können? đ€
Spoiler-Alarm: Nein! Aber lass uns das mal genauer unter die Lupe nehmen und den Mythos âSchwul durch Drogenâ ein fĂŒr alle Mal aus der Welt schaffen.

Der Mythos âSchwul durch Drogenâ: Woher kommt der Quatsch?
Die Idee, dass Drogen die sexuelle Orientierung beeinflussen, ist nicht neu. Sie taucht immer wieder auf, oft befeuert durch Halbwissen, Vorurteile gegenĂŒber Drogenkonsumentinnen und auch gegenĂŒber LGBTQ+ Personen (Lesbisch, Schwul, Bi, Trans, Queer, +). Manchmal entstehen solche Mythen auch, weil Drogen Hemmungen abbauen können und Menschen unter Einfluss vielleicht Dinge tun oder fĂŒhlen, die sie sich nĂŒchtern nicht trauen wĂŒrden. Das wird dann schnell falsch interpretiert.
Was sagt die Wissenschaft wirklich zur sexuellen Orientierung?
Okay, Butter bei die Fische: Deine sexuelle Orientierung â also auf wen Du stehst â ist ein komplexes Zusammenspiel aus vielen Faktoren. Wissenschaftler*innen gehen davon aus, dass genetische, hormonelle, entwicklungsbiologische und soziale EinflĂŒsse eine Rolle spielen. Das Ganze ist ziemlich kompliziert und noch nicht bis ins letzte Detail erforscht.
Aber eines ist wissenschaftlicher Konsens: Drogen gehören NICHT zu den Faktoren, die Deine grundlegende sexuelle Orientierung bestimmen oder verĂ€ndern können! Sie ist ein fester Bestandteil Deiner Persönlichkeit, der sich meist schon frĂŒh entwickelt, auch wenn das eigene Bewusstsein dafĂŒr (das Coming-out vor sich selbst) manchmal erst spĂ€ter kommt.

Drogen, Enthemmung & Sex: Warum die Verwirrung entsteht
Jetzt fragst Du Dich vielleicht: Aber warum erzĂ€hlen dann manche Leute sowas? Oder warum habe ich vielleicht selbst schon mal erlebt, dass unter Drogeneinfluss âkomischeâ GefĂŒhle aufkamen?
Das liegt oft an der Wirkung von Drogen:
- Enthemmung: Viele Substanzen (Alkohol gehört ĂŒbrigens auch dazu!) senken die Hemmschwelle. Dinge, ĂŒber die Du nĂŒchtern lange nachdenken wĂŒrdest oder die Dir vielleicht peinlich wĂ€ren, erscheinen plötzlich einfacher oder unwichtiger. Das kann auch sexuelle Neugier oder Experimentierfreude betreffen.
- VerĂ€nderte Wahrnehmung: Drogen können Deine GefĂŒhle und Deine Wahrnehmung der RealitĂ€t verĂ€ndern. Das kann zu intensiveren Empfindungen fĂŒhren, aber auch zu Verwirrung.
- âChemsexâ: Es gibt Szenen, in denen Drogen gezielt eingesetzt werden, um das sexuelle Erleben zu steigern oder zu verĂ€ndern (âChemsexâ). Hier kommt es manchmal zu Situationen, die nĂŒchtern vielleicht nicht stattgefunden hĂ€tten.
WICHTIG: Selbst wenn jemand unter Drogeneinfluss sexuelle Erfahrungen mit dem gleichen Geschlecht macht, obwohl er sich sonst als hetero identifiziert, heiĂt das NICHT, dass die Droge ihn âschwul gemachtâ hat. Es kann bedeuten:
- Er hat eine Seite an sich entdeckt, die schon immer da war, aber unterdrĂŒckt wurde.
- Er war neugierig und hat die enthemmende Wirkung genutzt, um etwas auszuprobieren.
- Es war eine einmalige Erfahrung im Rauschzustand, die nichts an seiner grundsÀtzlichen Orientierung Àndert.
- Seine Orientierung ist vielleicht fluider (z.B. bisexuell), als er dachte.
Die Droge ist hier höchstens der Auslöser fĂŒr eine Handlung oder ein GefĂŒhl, aber niemals die Ursache fĂŒr die sexuelle Orientierung selbst!
Echte Stories, echter Talk (Beispiele recherchiert/fiktiv)
- Story 1 (Fiktiv): âLeo war auf einer Party und hat zum ersten Mal Ecstasy probiert. Plötzlich fĂŒhlte er sich super offen und hat lange mit Mark getanzt, viel nĂ€her als sonst. Danach war er total verwirrt: âMacht mich das Zeug schwul?â SpĂ€ter hat er gemerkt: Er fand Mark schon vorher interessant, hat sich aber nie getraut. Die Droge hat nur die Angst fĂŒr den Moment genommen, nicht seine GefĂŒhle erzeugt.â
- Story 2 (Recherche-basiert): Viele Berichte aus Beratungsstellen zeigen: Jugendliche, die unsicher bezĂŒglich ihrer SexualitĂ€t sind, experimentieren manchmal unter Drogeneinfluss. Die Gefahr ist, dass sie dann die Wirkung der Droge fĂ€lschlicherweise fĂŒr eine âĂnderungâ ihrer Orientierung halten, statt zu erkennen, dass die Droge vielleicht nur vorhandene, aber bisher unbemerkte oder unterdrĂŒckte GefĂŒhle freigesetzt hat.
Klartext: Drogen Àndern Deine sexuelle Orientierung NICHT!
Lass es uns ganz deutlich sagen: Nein, Drogen machen nicht schwul. Sie machen auch nicht lesbisch, bi, hetero oder irgendwas anderes. Deine sexuelle Orientierung ist ein Teil von Dir, und keine Substanz der Welt kann das grundlegend Àndern.
Was Drogen aber tun können:
- Deine Gesundheit massiv gefÀhrden.
- Zu AbhĂ€ngigkeit fĂŒhren.
- Dich zu riskantem Verhalten verleiten (ungeschĂŒtzter Sex, GrenzĂŒberschreitungen).
- Deine UrteilsfĂ€higkeit trĂŒben.
Sei Dir dieser Risiken immer bewusst!

Suchst Du Hilfe oder willst einfach nur reden?
Wenn Du merkst, dass Du selbst oder jemand, den Du kennst, Probleme mit Drogen hat, oder wenn Du Fragen zu Deiner sexuellen Orientierung hast und unsicher bist â Du bist nicht allein! Es gibt viele Stellen, an die Du Dich wenden kannst, anonym und vertraulich:
- Drogenberatung:
- Nummer gegen Kummer: 116 111 (anonym & kostenlos, auch Online-Beratung)
- Drugcom.de (BZgA): Seriöse Infos und Selbsttests.
- Lokale Suchtberatungsstellen: Finde eine Stelle in Deiner NĂ€he (Suche z.B. nach âSuchtberatung [Deine Stadt]â).
- LGBTQ+ Jugendberatung:
- Comingout.de (Jugendnetzwerk Lambda): Infos, Beratung und Gruppen fĂŒr junge LGBTQ+ Personen.
- Queer Lexikon: ErklÀrt viele Begriffe rund um Geschlecht und SexualitÀt.
- Lokale Jugendzentren oder LGBTQ+-Organisationen: Oft gibt es spezielle Angebote fĂŒr Jugendliche.
Zögere nicht, Dir UnterstĂŒtzung zu holen. Es ist ein Zeichen von StĂ€rke, nicht von SchwĂ€che!
Fazit: Lass Dich nicht verunsichern!
Der Mythos âSchwul durch Drogenâ ist genau das: ein Mythos. Er basiert auf Fehlinformationen und Vorurteilen. Drogen können vieles anrichten, aber Deine sexuelle Orientierung gehört nicht dazu. Steh zu Dir, egal, wer Du bist und wen Du liebst. Und wenn Du mit Drogen experimentierst oder konsumierst: Sei Dir der Risiken bewusst und pass auf Dich auf!
Du kannst helfen:
Was denkst Du ĂŒber dieses Thema? Hast Du solche Mythen auch schon gehört? Oder hast Du Fragen dazu? Schreib Deine Gedanken in die Kommentare! đ Und wenn Du den Artikel wichtig findest, teile ihn gerne mit Deinen Freund*innen, damit auch sie Bescheid wissen!
Quellenangaben (Beispiele â diese mĂŒssten konkret recherchiert und verlinkt werden):
- Bundeszentrale fĂŒr gesundheitliche AufklĂ€rung (BZgA) â Informationen zu Drogen und Sucht drugcom.de
- Deutsche Aidshilfe â Informationen zu Chemsex und Risiken
- American Psychological Association (APA) â Informationen zur sexuellen Orientierung (oft auf Englisch, aber grundlegend)
- Lokale Suchtberatungsstellen oder LGBTQ+ Organisationen
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