1 Monat und 5 Tage clean – Guten Morgen Berlin, guten Morgen an den Rest der Welt. Nach 4 Stunden Schlaf bin ich wieder am Lappy und schreibe Euch wie gewohnt meine Gedanken in die Tasten. Gestern war ein Tag ohne Suchtdruck, auch wenn ich am Abend dann doch in der Notfallaufnahme im ansässigen Krankenhaus war. Nein, nicht wegen mir, ich habe nur eine Freundin begleitet 🙂 Aber es war schon seltsam, denn genau mit dieser Person war ich auch vor ca. 2 Jahren dort, als mein Weg zum Entzug von sämtlichen Medikamenten, Drogen & Alkohol begonnen hatte.

Aber fangen wir erst mit dem Anschluss vom letzten Tagebuch Artikel an. Gestern gab es doch noch einiges Am Lappy zu tun. Anscheinend gefällt nicht allen, welche Informationen hier bekannt gegeben werden & ich hatte ziemlich mit Server und Datenbanken zu tun. Aber pünktlich zur Selbsthilfegruppe stand die Webseite wieder und ich konnte mit guter Laune dort hin wackeln.
Vielleicht sollt ich hier noch einmal darauf hinweisen, das meine Webseite mit Timern programmiert ist. Sprich, passiert mir etwas, kann können diese ausgelöst werden, schreiten nicht anders involvierte Kontakte ein, weil keiner der Dealer oder Netzwerke dafür verantwortlich ist. Ansonsten habe ich alle wichtigen Adressen, Namen, Bunker und Co hinterlegt und diese werden automatisch veröffentlicht. Ansonsten bleiben die Daten verschlossen, gerne könnt ihr Euch melden und ihr erhaltet eine Datenschutzerklärung 😉

Auf den Weg zur Selbsthilfegruppe hatte ich noch etwas Zeit und wanderte durch mein Viertel. Ich weiß nicht, warum es mir dann immer so aufstößt, das ich zwar viele Polizei Wagen sehe, diese sich aber mit spontanen PKW Kontrollen aufhalten, während wieder die Kilos durch die Straßen wandern. Die sind ja auch viel gefährlicher als Kokain, MDMA, Ketamin und Co. Aber es ärgert mich immer sehr, weil ich noch einen guten Überblick über aktuelle Geschehnisse habe & mir sicher bin, was ich kann, können die auch. Nur habe ich keine Waffe (die wurde mir ja mal abgenommen & verursachte meine erste Verurteilung für unerlaubten Waffenbesitz) oder Marke und kann mit weiteren Kollegen einfach einschreiten. Ist es eher wie im Krieg, wo Verluste (wie unsere Kinder, deren Zukunft verbaut wird, die sterben usw.) hin genommen werden um taktisch an größere Ziele zu kommen? Ist es Angst weil Clans in Berlin und anderen Großstädten bereits alles unterwandert und viel mehr Macht haben? Vielleicht wäre ja mal ein Interview dazu möglich da es sicher viele Eltern und Betroffene interessiert. Nur weil Medien sich größtenteils raus halten, ist es ja trotzdem da. Googelt man einmal nach Drogen Berlin, Drogen Brandenburg usw, wird man erkennen, warum auch hier im Bereich „Erfolge der Polizei“ kaum aktuelles zu lesen ist. Wenn dann sind es auch eher Zufälle, weil ein Drogen Taxi dann mal kalte Füße bekommt und etwas schneller fährt.

Na gut, gehen wir im eigentlichen Bereich weiter. Ich bin dann zur Selbsthilfegruppe, stopfte mich mit Kuchen und Keksen voll & erhielt meine erste 1 Monat trocken Münze von den AA 🙂 Ich war diesmal sogar sehr positiv überrascht, das an offen für Veränderung gewesen ist. Denn das Einzige was mich an der Art Monolog Gruppe oder Literatur Meeting störte, war das man eben keine Meinung anderer einholen konnte oder immer nur im Buch lesen für mich per. bei Suchtdruck oder Problemen sich schwer mit konzentrieren auf Bills Worte vereinbaren lässt. Jemand machte dort einen Vorschlag, den er bei anderen AA Gruppen erlebt hatte & in Zukunft werden wir Ort wohl auch das ein oder andere Mal ein paar Abwechslungen hinein bringen. Da ich zudem ja derzeit für jede Aufgabe dankbar bin, habe ich mich dann auch gleich freiwillig gemeldet, um in den nächsten Wochen noch eher zu kommen & beim Aufbau zu helfen.
Danach war ich auf dem Rückweg @home, als ich noch kurz einer Freundin schrieb, ob wir (weil ihre Wohnung auf dem Weg lag), noch kurz einen Tee trinken sollen, bevor ich dann weiter ziehe (Nein, ich wollte wirklich nur Tee trinken).

Die hatte aber gerade gesundheitliche Probleme und war noch in der Überlegung, ob sie nicht besser kurz ins Krankenhaus fahren sollte. Sie war dadurch ein wenig in der Bewegung eingeschränkt (es wäre also auch nur Tee trinken drin gewesen 😛 ) und der Hund musste auch noch mal an die Luft. Also hatte ich direkt wieder eine Aufgabe die ich anbieten konnte, ihr war etwas Abhilfe geschaffen & der Hund hatte auch etwas davon. So ein bissel wie ein Ü-EI, Spannung, Spiel & Schokolade.

Wieder zurück stand dann doch die Entscheidung, kurz zum Krankenhaus zu fahren, damit sie am nächsten Tag vielleicht trotzdem pünktlich zur Arbeit gehen kann (und nicht dann erst einen Arzt aufsuchen zu müssen). Und natürlich gab es für mich wieder eine Aufgabe, von denen ich ja derzeit nicht genug haben kann. Also fuhren wie auf den Parkplatz vor dem Krankenhaus und dann kam mir ein alter Wunsch und eine Erinnerung ins wunderschöne Köpfchen. Hier stand ich schon oft mit ihr, allerdings immer um mich zurück zur Entzugsstation zu bringen. Damals war der Wunsch groß, irgendwann mal clean genau an dieser Stelle zu parken, und Richtung Wald statt Notaufnahme oder Entzugsstation zu wackeln. Und heute war es tatsächlich so weit. Zwar nicht zu 100 % perfekt, denn in die Notaufnahme ging es trotzdem (zwar nicht wegen mir, aber Wald wäre schon cooler gewesen), aber das Universum erfüllt irgendwann alles, wenn man nur fest daran glaubt!

Darin angekommen mussten wir noch kurz in den Wartebereich. Ein dickes Schild am Kaffeeautomaten stach sofort ins Auge „Wir haben kein Wechselgeld“. Ich konnte es mir nicht verkneifen, genau deswegen einfach mal bei der männlichen Krankenschwester trotzdem danach zu fragen, obwohl ich gar keinen Kaffee wollte 😀

Und als wir da so saßen, klärte mich diese Freundin über unseren letzten Besuch dort auf. Ich kann die Streifen Diazepam, den Wodka und anderes Zeug gar nicht mehr zählen, was ich zu diesem Zeitpunkt in mir hatte. Deswegen konnte ich mich auch nur noch daran erinnern, wie so ca. die Ärztin ausgesehen hatte, die mich aufgenommen hatte (nachdem mich 2 andere Krankenhäuser abgelehnt hatten). Das war auch die richtige Entscheidung, denn bei jeder Absage hatte ich mir heimlich noch mehr eingeworfen, weil ich dachte, dann ist es eben noch nicht schlimm genug. Zudem hatte das dann endlich dazu geführt, das ich mich entschieden hatte, das Polamidon zu entziehen. Denn eigentlich wollte ich nur alles andere entziehen. Als die Ärztin aber damals sah, das ich täglich 20 ml Polamidon verschrieben bekommen hatte, wurde ich gleich darauf hingewiesen, das es dort aber max 12 ml pro Tag gibt. Ich musste also so oder so schon radikal runter damit (zudem hatte ich ja auch oft illegal dazu erworben und noch mehr pro Tag eingeworfen). Jedenfalls war es reflektierend gesehen schon ein echt seltsam zu hören, was da alles unternommen werden musste, damit ich da aufgenommen wurde & wie ich wohl noch versucht hatte, zu verharmlosen. Hätte diese Freundin nicht erzählt wie es wirklich bei mir aus schaut (ich bin der Fall, der früher nicht angesprochen hat, wenn er selbstmordgefährdet war oder ihm egal ist, ob er nochmal aufwacht oder nicht) Aber es war auch schön, dort eben völlig clean und trocken zu sitzen, sich die Zeit im Wartezimmer mit Gesprächen oder Tik Tak Toe spielen zu vertreiben und anschließend wieder zurück fahren zu können. Dann ab nach Hause & weil es schon fast Mitternacht war, lieber ins Bett als Euch Flitzpiepen noch den 2ten Teil des Tages zu schreiben 🙂 Und dann ging ins relativ schnell ins Land der Träume, bis mich mein morgentlicher Affe gegen 4 Uhr wieder an die Tasten schickte. Wie der heutige Tag verläuft könnt ihr dann spätestens Morgen lesen. Ich danke Dir für Deine Zeit in diesem Artikel!
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