Tag 1: Angehörige von Suchtkranken – Deine Kraft zurückgewinnen - Titelbild zur Podcast Folge

Tag 1: Angehörige von Suchtkranken – Deine Kraft zurückgewinnen



Herzlich willkommen zu Tag 1 deines persönlichen Workshops. Dass du hier bist, ist ein unglaublich mutiger Schritt. Es zeigt, dass du nach Antworten suchst und bereit bist, einen neuen Weg für dich zu gehen.

Die kommenden 7 Tage sind dein geschützter Raum. Es geht nicht darum, den suchtkranken Menschen in deinem Leben zu „reparieren“, sondern darum, dich selbst zu stärken und aus der Endlosschleife von Sorge, Wut und Hilflosigkeit auszubrechen.

Bist du bereit, deine Kraft zurückzuholen? Los geht’s!


Eine Person sitzt allein auf einer Bank und blickt auf eine ruhige, weite Landschaft (ein See bei Sonnenaufgang). Symbolisiert das Finden des eigenen Friedens und der eigenen Perspektive. "Ruhe finden als Angehöriger", "Selbstfürsorge für Angehörige", "neuer Weg für mich"

Dein mutiger Schritt & das Fundament für Deinen Frieden 💪

Der erste und wichtigste Schritt auf diesem Weg ist pures Wissen. Denn Verständnis ist das Gegenteil von Angst und Schuld. Du musst verstehen, was Sucht wirklich ist: eine anerkannte, chronische Krankheit, die das Gehirn betrifft.

Stell es dir so vor: Das Belohnungssystem im Gehirn, das normalerweise auf Dinge wie leckeres Essen oder ein tolles Gespräch anspringt, wird von der Substanz oder dem Suchtverhalten gekapert. Es wird umprogrammiert. Das Verlangen nach dem Rausch wird so übermächtig, dass es vernünftige Entscheidungen, Versprechen und sogar die Liebe zu anderen Menschen überschreiben kann.

Schlüssel-Erkenntnis zum Mitnehmen 🔑

Die Handlungen deines Angehörigen sind oft Symptome der Krankheit – und keine persönliche Zurückweisung von dir. Diese Erkenntnis entlastet dich von der untragbaren Last der Schuld.

Dein Action-Plan – In 2 Schritten raus aus der Ohnmacht! 💥

Wissen allein reicht nicht. Wir kommen jetzt direkt ins Tun mit einem konkreten 2-Schritte-Plan, der dich aus dem Gedankenkarussell holt.

Schritt 1: Werde zum neutralen Beobachter 🕵️‍♀️

Deine erste Mission: Wähle eine Situation am heutigen Tag aus, die dich normalerweise triggert. Deine einzige Aufgabe ist es, diese Situation zu beobachten, als wärst du ein Journalist. Greife nicht ein, bewerte nicht. Nimm nur wahr: Was passiert? Was wird gesagt? Dieser kleine Abstand ist der Anfang vom Ende der emotionalen Verstrickung.

Schritt 2: Dein 5-Minuten-Anker im Sturm ⚓

Nimm dir exakt 5 Minuten Zeit nur für dich. Wecker stellen! Setz dich aufrecht hin, schließ die Augen und atme tief in den Bauch: 4 Sekunden ein, 4 Sekunden halten, 6 Sekunden aus. Frage dich dabei: „Was brauche ich gerade WIRKLICH?“ (Ruhe? Ein Lied? Ein Glas Wasser?). Nach dem Klingeln: Gib dir genau das. Diese Übung ist dein Notfallknopf, um sofort aus dem Stress auszusteigen.


Eine stilisierte Grafik eines Ankers und eines Leuchtturms, der fest im Boden verankert ist, während um ihn herum stürmische Wellen toben. Symbolisiert den inneren Anker. "Anker im Sturm finden", "innere Ruhe Übung", "Stressbewältigung für Angehörige"

Deine Affirmation für heute 🗣️

Affirmationen programmieren dein Gehirn auf neue, stärkende Gedanken um. Sprich diesen Satz heute mehrmals laut oder leise für dich aus. Klebe ihn an deinen Spiegel oder Bildschirm.

„Ich übernehme die volle Verantwortung für mein eigenes Wohlbefinden und meine innere Ruhe.“

Ausblick & Vorbereitung auf Tag 2 🗓️

Großartig, du hast den ersten Meilenstein geschafft! Morgen tauchen wir in das Schlüsselthema der Co-Abhängigkeit ein. Du wirst erkennen, wie wir aus reiner Liebe manchmal die Sucht unbewusst füttern und wie du diese Muster durchbrechen kannst. Das wird augenöffnend, versprochen!


Häufige Fragen, die sich alle Angehörigen stellen (FAQ)


Warum fühle ich mich schuldig, obwohl ich weiß, dass es eine Krankheit ist?

Weil Wissen im Kopf und Fühlen im Bauch zwei verschiedene Dinge sind. Dein Verantwortungsgefühl ist stark ausgeprägt. Jedes Mal, wenn die Schuld hochkommt, sage dir bewusst: „Stopp. Das ist das alte Muster. Meine Aufgabe ist es jetzt, für mich zu sorgen.“ Es ist ein Training, das mit jeder Wiederholung leichter wird.

Was ist der größte Fehler, den ich als Angehöriger machen kann?

Der größte Fehler ist, dein gesamtes Leben, deine Freude und deine Energie von der Krankheit des anderen abhängig zu machen. Wenn du aufhörst, für dich selbst zu sorgen, gibt es am Ende zwei Verlierer. Der Weg führt über liebevolle Abgrenzung.

Wo bekomme ich sofort und anonym Hilfe für mich?

Du musst das nicht alleine schaffen. Suchtberatungsstellen (z.B. von Caritas oder DRK) und Selbsthilfegruppen wie Al-Anon oder Nar-Anon sind genau dafür da. Sie bieten kostenlose und anonyme Hilfe speziell für Angehörige von Suchtkranken. Eine Google-Suche nach „Angehörigenberatung Sucht + [deine Stadt]“ ist ein perfekter erster Schritt.


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